EU-Finanzminister einigen sich auf Regulierung für Hedgefonds

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Die EU-Finanzminister haben sich auf strenge Regeln für Hedgefonds geeinigt. Erstmals sollen Hedgefonds-Manager in der EU nun scharf kontrolliert werden, zudem müssen sie ihre Geschäfte besser gegen Risiken absichern. Luxemburgs Finanzminister Luc Frieden sieht neue Geschäftsfelder für den Luxemburger Finanzplatz.

EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier sprach nach der Einigung auf dem Ministertreffen in Luxemburg am Dienstag von einem entscheidenden Schritt zu einer lückenlosen Finanzmarktregulierung. Bevor die Regeln in Kraft treten, muss das EU-Parlament noch zustimmen.

Kernstück der Einigung ist die Einführung eines „EU-Passes“. Diesen müssen außerhalb der Europäischen Union ansässige Hedgefonds-Manager beantragen, um ihre Produkte in der EU zu verkaufen.

Die Zulassung in einem der 27 Mitgliedstaaten würde ihnen dann Zutritt zum gesamten europäischen Markt verschaffen – sie müssten sich nicht in jedem Land einzeln registrieren lassen. Frankreich befürchtete, dass Großbritannien als größtes europäisches Finanzzentrum mit Einführung eines solchen Passes weitreichende Entscheidungskompetenzen im Hinblick auf die Zulassung von Hedgefonds erhalten könnte. 

Neue Chance für Luxemburgs Finanzplatz

Luxemburgs Finanzminister Luc Frieden sieht eine Chance für Luxemburg, als erstes Land die neue Regeln umzusetzen. Dadurch würden sich für den Finanzplatz neue Möglichkeiten ergeben, sagte er am Dienstagnachmittag vor Journalisten. Eine Arbeitsgruppe in seinem Ministerium arbeite bereits an dieser Frage.

Laut Barnier werden die neu geschaffenen EU-Aufsichtsbehörden nun weitreichende Befugnisse erhalten: Sie sollen Zugang zu alle notwendigen Informationen erhalten, um die Risiken der Hedgefonds-Geschäfte beurteilen zu können. Bei Bedenken können sie die Geschäfte unterbinden.

dapd