Erste Öko-Anleihe der Eurozone

Erste Öko-Anleihe der Eurozone
(AFP/Eric Piermont)

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Als erstes Euro-Land hat Frankreich eine Öko-Anleihe herausgegeben.

Der „Green Bond“, mit dem die Franzosen in nachhaltige und ökologische Projekte investieren wollen, hat ein Volumen von sieben Milliarden Euro und eine Laufzeit von 22 Jahren, wie die Reuters-Tochter IFR am Dienstag berichtete. Bislang haben nur Unternehmen, Banken, nationale Förderinstitute wie die KfW oder die Europäische Investment Bank (EIB) solche Green Bonds begeben. Als staatlicher Emittent war nur Polen vertreten, das allerdings nicht Mitglied der Eurozone ist.

Die Nachfrage nach der französischen Neuemission war riesig. Banken, darunter Barclays, BNP Paribas, Crédit Agricole, Morgan Stanley, Natixis und Société Générale, sammelten Aufträge über 23,5 Milliarden Euro für das 2039 fällig werdende Wertpapier ein. Mit dem Geld will die Regierung unter anderem Projekte zur Bekämpfung des Klimawandels finanzieren.

„Da nachhaltige Investmentansätze zunehmend an Bedeutung gewinnen, ist das Segment der Green Bonds bereits seit einiger Zeit in starkem Wachstum begriffen“, sagte Anleihespezialist Elmar Völker von der LBBW. 2016 seien weltweit umgerechnet rund 90 Milliarden Dollar in dem vergleichsweise jungen Segment emittiert worden. Nachahmer für das französische Debüt zeichnen sich nach Einschätzung von Völker bislang aber nicht ab. Die Bundesfinanzagentur, die in Deutschland für die Herausgabe von Anleihen verantwortlich ist, verfolge eine traditionell konservative Emissionsstrategie. „Aber wer weiß: Sollten Deutschlands Grüne im Herbst in die neue Regierung einziehen, könnte man über diese Option ja neu nachdenken.“