Ermotti wird UBS-Chef

Ermotti wird UBS-Chef
(dpa-Archiv)

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Die Schweizer Großbank UBS soll dauerhaft von ihrem bisherigen Interims-CEO Sergio Ermotti geführt werden. An der Spitze des Verwaltungsrats wird der frühere Bundesbank-Chef Axel Weber stehen.

Das habe der Verwaltungsrat nach einem umfassenden Evaluationsverfahren entschieden, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. An der Spitze des Verwaltungsrats kommt es früher als geplant zu einem Wechsel: Kaspar Villiger habe sich entschieden, den Führungswechsel zu beschleunigen und auf der Generalversammlung vom 3. Mai 2012 nicht zur Wiederwahl anzutreten. Der frühere Bundesbank-Chef Axel Weber soll sein Nachfolger werden.

„Die Nominierung von Axel Weber zum Präsidenten des Verwaltungsrates und die Ernennung von Sergio Ermotti zum Group CEO bringen UBS die erforderliche Stabilität und schaffen klare Verhältnisse“, erklärte Villiger. „Dies ermöglicht es, die zahlreichen wirtschaftlichen Herausforderungen und regulatorischen Veränderungen zu bewältigen, mit denen die Bank zurzeit konfrontiert ist, und gewährleistet ihren langfristigen Erfolg zugunsten von Kunden, Aktionären und Mitarbeitern.“

Führungswechsel nach Handelsskandal

Ermotti war im September zum Interims-Chef ernannt worden, nachdem der Branchenveteran Oswald Grübel wegen eines Handelsskandals in London zurückgetreten war. Der 51-jährige Tessiner stieß erst im Frühling von der italienischen Großbank UniCredit zur UBS. Dort war er 2005 zu einem Zeitpunkt eingetreten, als die Italiener gerade die Bayerische Hypo- und Vereinsbank (HVB) übernommen hatten. Als Chef der Bereiche Corporate and Investmentbanking und später auch für das Vermögensverwaltungsgeschäft trug Ermotti dazu bei, dass bei der HVB aufgeräumt wurde, bevor die Finanzkrise hochkochte. Davor hatte er 18 Jahre für die US-Bank Merrill Lynch gearbeitet.

Eine erste Bewährungsprobe als dauerhafter Konzernchef muss Ermotti auf dem Investorentag am Donnerstag in New York bestehen. Dort soll er die neue Strategie der größten Schweizer Bank präsentieren. Wohin dabei die Reise gehen dürfte, deutete Ermotti bereits an. UBS werde sich auf die Vermögensverwaltung für vermögende Privatkunden und auf das Schweizer Universalbankgeschäft konzentrieren. Dem von einigen Anlegern geforderten Ausstieg aus dem Investmentbanking erteilte er aber eine Absage.

„Eine fokussierte, weniger komplexe und weniger kapitalintensive Investment Bank und unser Asset Management sind ebenfalls zentrale Elemente für den Ausbau unserer Marktstellung im Wealth Management“, erklärte Ermotti.