ShoppingErleichterung in der Region Trier: Die Kunden aus Luxemburg sind wieder da

Shopping / Erleichterung in der Region Trier: Die Kunden aus Luxemburg sind wieder da
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Nach der Grenzöffnung zieht es Luxemburger Kunden zurück in den Einzelhandel. Der ist stark gebeutelt und will Vertrauen gutmachen.

Sie sind wieder da: die Luxemburger Kunden im Einzelhandel der Region Trier. Wenn auch noch nicht in dem Umfang wie in Vor-Corona-Tagen, so kommen doch seit der Grenzöffnung am 15. Mai wieder mehr Menschen aus dem Großherzogtum in die heimischen Geschäfte und Supermärkte. Gerade nach dem Aufheben der Grenzkontrollen zwischen den beiden Ländern „nehmen die Umsätze mit Luxemburgern wieder zu. Wir sehen Zeichen in die richtige Richtung“, sagt Karin Kaltenkirchen, Geschäftsführerin von Modehaus Marx in Trier.

Schon seit langem setzt das Textil-Unternehmen auf Luxemburger Kunden, organisiert für eigene Veranstaltungen etwa einen Shopping-Shuttle ins Großherzogtum. Und so hat die Chefin während der Corona-Krise persönlich an ihre Stammkunden geschrieben, um „zu zeigen, dass wir sie trotz der Grenzschließung nicht vergessen haben“, sagt Kaltenkirchen. „Unglaublich positiv“ seien die Rückmeldungen gewesen.

Doch nicht alle Kunden waren verständnisvoll. „Wenn man an der Grenze mit Maschinenpistolen empfangen wird, ist das brutal“, sagt Georg Kern, Präsident des Handelsverbands Rheinland-Pfalz und selbst Fachhändler in Trier, und erklärt sich so aufgekommene Ressentiments. „Da wurde manches Porzellan zwischen Deutschland und Luxemburg zerbrochen“, gesteht auch Emil Eicher, Präsident des luxemburgischen Gemeindeverbands Syvicol aller 102 Gemeinden.

„Das Zusammenleben neu regeln“

Für viele Luxemburger und Deutsche existierten schon lange keine Grenzen mehr, was man nicht zuletzt an gemeinsamen Rettungsdiensten, Spielplätzen und Abwasserregelungen in den Kommunen über die Grenze hinweg sehen könne. „Wir können alle ohne unsere Nachbarn nicht leben“, weiß der Bürgermeister der Nordgemeinde Clerf und Parlamentsabgeordnete. „Wir müssen jetzt unser Zusammenleben von Betrieben und Kommunen neu regeln“, ist er überzeugt. Dazu gehöre auch eine Normalisierung des Lebens wie etwa beim Einkauf und in der Freizeit.

Gerade dies ist auch das Ziel der Händler in der Region Trier. „Wir müssen versuchen, die verlorengegangenen Umsätze im Einzelhandel aufzufangen, etwa durch spezielle Kampagnen wie ,Heimat shoppen’“, sagt Patrick Sterzenbach, Vorsitzender der rund 100 Geschäfte umfassenden City Initiative Trier (CIT). Er schätzt die Einbußen für dieses Jahr auf immerhin 30 Prozent im Einzelhandel.

Und Handel, Gastronomie und Tourismus seien wechselseitig voneinander abhängig. Gerade die Luxemburger Kunden kämen bei Bedarf, worin er trotz allem ein großes Potenzial für die Zukunft sieht. Auch Peter Hein vom Gewerbeverein Bitburg sieht in den Luxemburger Kunden „Erlebniskäufer, die das Besondere suchen“. Und so sieht auch Alfred Thielen vom Einzelhandelsverband Region Trier die Zeit für ein „Feuerwerk des Erlebniseinkaufs“ gekommen. „Wir haben viel an Umsatz aufzuholen. Aber ich bin sicher, dass die Luxemburger Kunden den Unterschied zwischen der Politik an den Grenzen und dem Service in den Betrieben unterscheiden können“, ist er überzeugt. So würde man den Anteil an Luxemburger Kunden sicher halten, wenn nicht sogar ausbauen können.

Aktuell liegt der Anteil der Kundschaft aus dem Großherzogtum am Umsatz von insgesamt gut 1,2 Milliarden Euro bei 15 Prozent oder etwa 160 Millionen Euro in der Vor-Corona-Phase. Tendenz steigend.

So machen laut einer Umfrage in der Region Trier nicht nur fast zwei Drittel der befragten Unternehmen Umsätze mit Luxemburger Kundschaft. Im Eifelkreis Bitburg-Prüm sind es sogar 75 Prozent, im Kreis Trier-Saarburg 73 Prozent. „Jeder fünfte Betrieb gibt auch eine Umsatzsteigerung an“, sagt Stefan Rommelfanger von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier, der das Kaufverhalten der Luxemburger untersucht hat. Mindestens jeder fünfte Einzelhändler in der Region Trier hat demnach Umsätze von 20 Prozent und mehr mit Kunden aus dem Großherzogtum, vor allem in den Segmenten Bekleidung und Wäsche, Schuhe und Lederwaren, Bücher und Schreibwaren, Spiel, Sport und Hobby. Aber auch das Handwerk und der Bausektor profitieren von der Klientel.

„Die Luxemburger Kunden sind so wichtig für uns. Immerhin ist das Vertrauensverhältnis über 40 Jahre gewachsen“, sagt Handelspräsident Kern. Er hat den Kontakt zu seinen Luxemburger Kunden in der Krise per Telefon und E-Mail gehalten und sieht allmählich eine Normalisierung. Und auch CIT-Vorsitzender Sterzenbach sagt: „Ob Kunde oder Händler, wir freuen uns gegenseitig, wenn wir uns wieder sehen.“

Dieser Artikel erschien zuerst im Trierischen Volksfreund.

Laird Glenmore
10. Juni 2020 - 16.44

@Sepp Wer Geld hat und es zeigt hat nur falsche Freunde die von einem Profitieren wollen, hat sich in der Praxis oft bewahrheitet " Stille Wasser verbergen die schlimmsten Schlangen " Was sie mit der Aussage meinen kann ich nicht nachvollziehen, oder sollten Menschen mit Geld so wie die Geissens sich im Fernsehen zur Schau stellen oder in möchtegern Discos Champagner für € 1.000,-- die Flasche trinken um bei seinen Mitmenschen zu protzen, nein danke.

Sepp
10. Juni 2020 - 15.54

@Laird Glenmore Deswegen ist es ja so ruhig hier in Luxemburg. Stille Wasser verbergen die schlimmsten Schlangen.

Laird Glenmore
10. Juni 2020 - 11.15

Leute seit nett zu einander. Menschen mit Geld und Verstand zeigen nicht was sie haben das machen nur neureiche und unerzogene.

Claire
9. Juni 2020 - 22.06

@Pat "Frechheit schon wieder zu sagen wir wären golgänse also ehrlich" Sie sind bloß neidisch weil Sie keine goldenen Eier legen. ?

Pat
9. Juni 2020 - 13.15

Frechheit schon wieder zu sagen wir wären golgänse also ehrlich

HTK
8. Juni 2020 - 16.35

Wusste der Seehofer das denn nicht,dass die Goldgänse aus Luxemburg das Rückgrat des Trierer Geschäftswelt sind? Der Trierer Volksfreund sozusagen. An unserem Nationalfeiertag werden wir unseren deutschen Freunden in Trier wieder auf die Sprünge helfen.