Sonntag2. November 2025

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Ende 2012 tief in den roten Zahlen

Ende 2012 tief in den roten Zahlen

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Rote Zahlen nun auch bei der Commerzbank: Abschreibungen und der Verkauf einer Problemtochter drücken auf das Ergebnis. Dennoch will der teilverstaatlichte Konzern für 2012 erstmals Zinsen auf die Rettungsmilliarden des Staates zahlen.

Sonderbelastungen haben die Commerzbank zum Jahresende 2012 tief in die roten Zahlen gedrückt. Rund 720 Millionen Euro Verlust erwartet Deutschlands zweitgrößte Bank für den Zeitraum Oktober bis Ende Dezember, wie der teilverstaatlichte Dax-Konzern überraschend am Montag in Frankfurt mitteilte. Für das Gesamtjahr bleibt nach vorläufigen Zahlen nur noch ein Mini-Gewinn von 6 (Vorjahr: 638) Millionen Euro. Dennoch geht das Institut weiterhin davon aus, dass es für 2012 erstmals Zinsen auf die verbliebenen Rettungsmilliarden des Bundes in Form einer „stillen Einlage“ zahlen wird.

Der angekündigte massive Stellenabbau kommt den Konzern teuer zu stehen. Im ersten Quartal 2013 sei ein Restrukturierungsaufwand von rund 500 Millionen Euro zu erwarten. Die Commerzbank hatte Ende Januar angekündigt, dass sie 4000 bis 6000 Vollzeitstellen bis 2016 streichen will. Nach Gewerkschaftsangaben soll vor allem das Privatkundengeschäft stark beschnitten werden. Hier kämpft die Bank wie die Konkurrenz mit starkem Wettbewerb und geringen Margen.

Starke Belastungen

Belastet wurden sowohl das Schlussquartal als auch das Gesamtjahr 2012 durch Abschreibungen auf Steueransprüche und den Verkauf der Problem-Tochter Bank Forum in der Ukraine. Für die letzten drei Monate des Jahres verbuchte die Commerzbank außerordentliche Abschreibungen auf Steueransprüche in Höhe von 560 Millionen Euro. Der Schlussstrich unter das Abenteuer Ukraine schlug zum Jahresende mit 185 Millionen Euro Belastungen zu Buche. Für das Gesamtjahr machte die Bank außerordentliche Belastungen von insgesamt rund 980 Millionen Euro geltend.

Das operative Ergebnis sei jedoch im Gesamtjahr auf rund 1,2 Milliarden Euro mehr als verdoppelt worden. Für mögliche Risiken legte die Bank knapp 1,7 Milliarden Euro zurück und damit 300 Millionen Euro mehr als ein Jahr zuvor.

Analysten hatten für das vierte Quartal ein geringeres Minus von rund 560 Millionen Euro erwartet. Die detaillierten Geschäftszahlen zum vierten Quartal und zum Gesamtjahr 2012 will die Bank wie geplant am 15. Februar veröffentlichen. Die Deutsche Bank hatte vergangene Woche einen Milliardenverlust für das vierte Quartal gemeldet.

Die Commerzbank besitzt auch eine Filiale in Luxemburg. 570 Personen sind dort beschäftigt.