KonjunkturDie Zahl der Firmenpleiten bleibt auf einem niedrigen Niveau

Konjunktur / Die Zahl der Firmenpleiten bleibt auf einem niedrigen Niveau
Entgegen den Befürchtungen ist die Zahl der Insolvenzen bisher nicht gestiegen Foto: Editpress/Julien Garroy

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Trotz Corona-Krise ist die Zahl der Konkurse zwischen Januar und Oktober 2021 weiter zurückgegangen. Wie auch bereits im Jahr 2020. Erwartet worden war das Gegenteil. Das teilte Statec diese Woche in einer Pressemeldung mit.

Die Zahl der Pleiten ist bisher im Jahr 2021 leicht rückläufig. Insgesamt hat Statec in den Monaten Januar bis Oktober hierzulande 941 Insolvenzen gezählt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 986. Dabei war die Zahl der Konkurse bereits 2020, trotz Corona-Stillstand, niedriger ausgefallen als im Vorjahr 2019.

Experten rechnen nun seit Monaten mit einem Corona-bedingten Anstieg der Unternehmenspleiten. Doch eingetreten ist dies bisher noch nicht. Im Gegenteil. Selbst im Monatsvergleich ist die Zahl der Firmenpleiten in den letzten beiden Monaten sogar niedriger ausgefallen als in den Monaten zuvor, hebt Statec in seiner Mitteilung hervor.

Am meisten von Konkursen betroffen waren derweil im laufenden Jahr, mit 256 Fällen, Holdinggesellschaften und Investmentfonds. Im Horeca-Bereich ist die Zahl der Insolvenzen seit Monaten deutlich rückläufig. Während 2020 bereits weniger Pleiten gezählt wurden als in den beiden Jahren zuvor, so geht ihre Zahl nun noch weiter zurück. In den ersten zehn Monaten des Jahres wurden in dem Bereich bisher 53 Konkurse festgestellt, nach 70 im Vorjahr.

Gestiegen ist in den ersten zehn Monaten 2021 derweil die Zahl der Pleiten im Bereich der Unternehmensdienstleistungen (von 130 auf 164), einem Wachstumssektor, sowie im Bereich Handel/Autoreparatur (von 173 auf 196).

Mehr Firmen werden aufgegeben

Bei den aufgegebenen Unternehmen sehen die Zahlen jedoch weiterhin ziemlich anders aus: Während sie nach 2018 (572 Firmenaufgaben) und 2019 (577 Firmenauflösungen) im Corona-Jahr 2020 deutlich in die Höhe geschnellt waren (auf 966 Firmenaufgaben), so hat die Zahl der begrabenen Geschäftsideen 2021 noch weiter zugelegt. In den ersten zehn Monaten hat Statec 846 „Liquidations“ gezählt. Am meisten betroffen war auch hier der Bereich „Holdinggesellschaften und Investmentfonds“ (ein Anstieg von 406 auf 512). In den meisten anderen Sektoren blieb die Zahl der Firmenaufgaben stabil oder war sogar rückläufig.

Laut Definition gilt ein Unternehmen als pleite, wenn es seine Rechnungen nicht mehr bezahlen kann und auch keinen Kredit mehr erhält. Im Falle einer „Liquidation“ hört die Firma einfach auf zu existieren, entweder freiwillig oder per Gerichtsbeschluss.