„Wir sind sehr zufrieden mit dem Jahresanfang“, sagte Guy Hoffmann, Präsident des Direktionskomitees, am Mittwoch vor Journalisten. Das Umfeld werde aber schwieriger. Die Zeit der niedrigen Zinsen dauere nun bereits einige Jahre, und gleichzeitig beginne ein Abbremsen der Luxemburger Wirtschaft. „Das alles macht es schwieriger für uns, Einnahmen zu generieren.“ Nur höhere Volumina könnten helfen, höhere Einnahmen zu machen.
Trotz der Schwierigkeiten „konnten wir die bestehenden hohen Niveaus halten – ohne das Risikoprofil zu erhöhen“, erklärte Hoffmann.
Die Bilanzsumme blieb mit rund 6,4 Milliarden stabil; das verwaltete Vermögen wuchs um ein Prozent und die Summe der vergebenen Darlehen um drei Prozent. „Auf diese Entwicklung sind wir stolz“, so Hoffmann weiter.
Beim Zuwachs des Darlehensvolumens handelt es sich jedoch vor allem um Immobilienkredite. „Die Kredite an Unternehmen stagnieren. Es gibt eine weniger hohe Nachfrage vonseiten der Unternehmen“, erklärte John Bour, Vizepräsident des Direktionskomitees.
„Eine vorsichtige Bank bleiben“
Die Konsequenzen des bald anlaufenden automatischen Informationsaustausches spürt die Raiffeisen auch. Da nur sehr wenige Raiffeisen-Kunden betroffen seien, „geht es bei uns nicht an die Substanz, aber es behindert das Wachstum“, hieß es am Mittwoch.
Gleichzeitig hat die Raiffeisen Bank viel Geld in die Zukunft investiert. Dazu zählen ein kompletter Umbau der IT-Infrastruktur, der Bau einer neuen Zentrale, ein neues Logo sowie der weitere Ausbau des Netzwerkes von Bankfilialen.
Was die neue Zentrale in Leudelingen angeht, „sind wir stolz, das Timing und das Budget eingehalten zu haben“, sagte Hoffmann. „Es ist ein gutes Investment für einen Teil der Eigenmittel der Bank.“ Etwas mehr als 50 Millionen wurden investiert. Rund 280 Mitarbeiter sind seit Juli umgezogen.
565 Mitarbeiter
Im ersten Halbjahr 2013 hat die Bank zudem 15 neue Personen eingestellt und zählt nun 565 Mitarbeiter.
Was den Rest des Jahres angehe, sei es schwierig, Prognosen abzugeben, so die Verantwortlichen. „Wir sind moderat optimistisch. Aber alles hängt von der Entwicklung der Luxemburger Wirtschaft ab.“ Ein korrektes Resultat müsste möglich sein. „Wir geben uns auch mit kleineren Wachstumsraten zufrieden.“
Insgesamt will die Bank an ihrem Geschäftsmodell und ihrer Konzentration auf den Luxemburger Markt festhalten. „Wir haben in den letzten acht bis zehn Jahren sehr viel richtig gemacht. Und wir werden eine vorsichtige Bank bleiben.“
De Maart
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