Dexia: Ende 2010 ohne Staatsgarantien

Dexia: Ende 2010 ohne Staatsgarantien

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Noch vor Ende 2010 will die Dexia-Gruppe die Garantien ablösen, die ihr zu ihrer Rettung von den Regierungen Belgiens, Luxemburgs und Frankreichs im Herbst 2008 gewährt worden waren. Das kündigte das geschäftsführende Verwaltungsratsmitglied der Bank, Pierre Mariani, in einem Gespräch mit der belgischen Tageszeitung „Le Soir“ an.

Die Garantien belaufen sich auf insgesamt 150 Milliarden Euro. Sie sind Gegenstand harter Verhandlungen über die zukünftige Struktur der belgisch-französischen Finanzgruppe, die als Tochtergesellschaft die luxemburgische Dexia BIL und die Depotbank für Investmentfonds RBC Dexia im Konzern aufweist.

Da Dexia Staatsgarantien in Anspruch nimmt, prüft die EU-Kommission derzeit einen Restrukturierungsplan.

Die Kommission geht davon aus, dass die Bank, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden, mit einem glaubwürdigen Plan in die Zukunft gehen muss, der ihr keine Vorteile gegenüber anderen europäischen Banken verschafft, und ihr Überleben in der Zukunft ohne weitere Staatshilfe sichert.

Die EU-Kommission hat in der Vergangenheit harte Auflagen gemacht. Die ING teilt sich auf, die KBC-Gruppe muss sich von 25 Prozent ihres Vermögens trennen und hat die Privatbankengruppe KBL in Luxemburg zum Verkauf gestellt.

Dexia versucht, die Auswirkungen einer Restrukturierung durch die EU-Kommission zu begrenzen. Vorstandsvorsitzender Mariani hat in den vergangenen Wochen unermüdlich betont, dass seine Finanzgruppe sich bereits in erheblichem Maße von Beteiligungen in Zentraleuropa getrennt und die Beteiligungen in Europa neu geordnet hat.

In Le Soir betont er in der Ausgabe vom vergangenen Samstag erneut, dass die benötigte Garantiesumme von bisher 95 auf jetzt 55 Milliarden Euro reduziert worden ist.

„Unsere Finanzierungsbedürfnisse wie auch die Inanspruchnahme der Garantien sind deutlich zurückgegangen“, zitiert die belgische Zeitung den Dexia-Bankier.

Die Staatsgarantien sind von der EU-Kommission zunächst bis Ende Februar 2010 verlängert worden. Die Finanzgruppe geht davon aus, dass die Kommission Ende Februar ihre Entscheidung bekannt geben wird. Helmut Wyrwich