Der neue Welt-Kommunikationskonzern

Der neue Welt-Kommunikationskonzern
(dpa/Jeremy Lempin)

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Der Kommunikations-Tycoon Patrick Drahi schafft eine Weltmarke. Sein Telecom Besitz heißt zukünftig Altice, wie die Holding.

Gerade einmal 30 Jahre lang hatte es die Société francaise de radiotéléphone (SFR) gegeben. Kunden, die einst bei „neuf“ in Frankreich eingestiegen waren, hatten sich danach an SFR gewöhnt, weil „neuf“ schlicht geschluckt wurde. Und jetzt ist es aus mit SFR. Altice, Muttergesellschaft von SFR macht seine Marken-Revolution. Patrick Drahi, Eigentümer der Gruppe, fasst alle Marken unter dem Altice zusammen. Damit wird erstmals deutlich, welches Reich sich der Medientycoon zusammengekauft hat. Egal ob in den USA, in Israel, in der Dominikanischen Republik, in Portugal, in Belgien, in Luxemburg oder Frankreich: Man wird zukünftig überall mit Altice telefonieren, je nach Land über die Altice Box auch Fernsehen.

Neues Markenimage

Ein neues Logo, ein neuer Schriftzug, ein neuer Slogan : „Together has no limits“ (Zusammen ohne Grenzen). So stellte Drahi die Zukunft seines Telecom Reiches am Dienstag im Firmensitz von Altice USA in Bethpage im Staat New York vor. Aus fast allen Ländern, in denen er vertreten ist, hatte er dazu Journalisten eingeflogen. Die Vorstellung in den USA machte Sinn: Drahi will seine Gruppe hier an die Börse bringen. „Um eine Gruppe zu sein, mussten wir einen einheitlichen Namen finden“, erklärte Michel Combe, Generaldirektor des Konzerns.

Altice verfügt in den Ländern, in denen die Gruppe auftritt, addiert über 50 Millionen Kunden. Gegründet wurde Altice, heute in den Niederlanden beheimatet, früher in Luxemburg, vor über 15 Jahren. Als Investmentfonds. Gewachsen ist der Konzern über Zukäufe. SFR und Virgin in Frankreich, Suddenlink und Cablevision in den USA, dazu Portugal Telecom. Die Zukunft sieht Drahi in den USA, wo in der Zukunft jeder zweite Euro/Dollar verdient werden soll. Die Zukäufe haben Spuren hinterlassen: Altice schleppt Schulden in Höhe von 50 Milliarden Euro mit sich herum. Der Umsatz ist durch die Zukäufe von bescheidenen 3,25 Milliarden Euro auf 25 Milliarden gestiegen.

Fernsehsender

Die Namenänderungen sollen nach und nach vollzogen werden. Als erste Gesellschaft kommt die in der Dominikanischen Republik in Frage. Die nämlich heißt Orange, Marktführer in Frankreich. Drahi hatte sie 2014 von Orange gekauft.

Drahi wird nicht alle Gesellschaften seines Konzerns umbenennen. Eingeführte Marken wie die Fernsehsender BFMTV in Frankreich, i24News in Israel oder RMC in Frankreich werden nicht angetastet. Hier würde die Namensänderung, verbunden mit der nötigen Werbung zu teuer kommen.