Das Vermächtnis der Arbed schrumpft weiter

Die Nachricht an sich ist bereits alt. Der Verkauf hat am 1. August dieses Jahres stattgefunden. Darüber berichtet haben die Medien allerdings nicht – der Verkäufer hat sich kaum zu dem Thema geäußert.

Mehr kommuniziert wurde jedoch vonseiten des Käufers. Der koreanische Mischkonzern Doosan, der Unternehmen wie General Electric, Siemens oder Alstom zu seinen Wettbewerbern zählt, sucht nach neuem Wachstum durch Diversifizierung (was Kunden und Anwendungen angeht). Außerdem will er mehr im Ausland – und vor allem in China – verkaufen. Das geht aus Papieren zur Entwicklung von Doosan im zweiten Quartal 2014 hervor.

Des Weiteren schreiben die Koreaner, dass sie durch den Kauf von Circuit Foil ihre eigene Profitabilität steigern wollen. Die konzerninterne Produktion von hochwertigen Kupferfolien für den eigenen Gebrauch soll das möglich machen. Zudem seien die hohe Qualität der Produkte, das Fachwissen und der Bereich Forschung für Doosan interessant. Eine Möglichkeit sei auch der Einsatz von solchen Produkten bei Elektrofahrzeugen.

Kaum Informationen

Auf der Website von ArcelorMittal sind hingegen kaum Informationen zu finden. Im Februar letzten Jahres hatte ein Sprecher des Konzerns gegenüber dem Tageblatt beteuert: „Es gibt derzeit keine Pläne zum Verkauf des Unternehmens.“ Vielleicht wollte sich der Konzern die Polemik ersparen, die Luxemburg im Jahr 2012 bewegte, als ArcelorMittal seine Beteiligungen an Paul Wurth und an Enovos verkaufte. Der Beobachter darf aber davon ausgehen, dass die Begründung für den Verkauf die gleiche ist: Wie Enovos und Paul Wurth zählt auch Circuit Foil nicht zum Kerngeschäft des Stahlkonzerns.

Doch obwohl die Öffentlichkeit kaum informiert wurde, so wurde die Information auch nicht komplett versteckt. Die Behörden wurden informiert, und auf der Website von Circuit Foil steht eine Pressemitteilung über den Verkauf. Hier steht geschrieben, dass Doosan 100 Prozent von Circuit Foil, mit den Tochterunternehmen in Hongkong, China und Nordamerika, übernehme. Zudem wird ein „ambitiöser Investitionsplan“ in Europa und Asien versprochen.

In einem Quartalsbericht von ArcelorMittal (auf www.nasdaq.com) ist nachzulesen, dass der Kaufpreis 50 Millionen Dollar betragen haben soll.