/ "Das Herz von Opel hört auf zu schlagen"
Nach 52 Jahren Fahrzeugproduktion bei Opel in Bochum ist in der westdeutschen Stadt das letzte Auto vom Band gelaufen. Dies teilten Mitarbeiter des Herstellers am Freitagmorgen der Deutschen Presse-Agentur mit.
Der Opel-Arbeiter Antonio Gonzalez verlässt in Bochum das Opel Werk. (Bild: dpa)
„Das Herz von Opel hat aufgehört zu schlagen“, sagte einer von ihnen. Der Konzern schließt das Werk im kommenden Jahr wegen Überkapazitäten. Der letzte Opel aus Bochum – ein Zafira-Compact-Van – soll nicht regulär verkauft, sondern einem sozialen Zweck gewidmet werden. Näheres will Opel am Vormittag bekanntgeben.
„Mut für die Opelaner“
Rund 3000 Beschäftigte in Bochum stehen nun vor einer ungewissen beruflichen Zukunft. Die meisten von ihnen wechseln für maximal zwei Jahre in eine Transfergesellschaft. Auf dem riesigen Werksgelände bleibt nur ein Ersatzteillager des Autokonzerns mit insgesamt 700 Beschäftigten. Das Bundesland Nordrhein-Westfalen will dort in den nächsten Jahren neue Gewerbebetriebe ansiedeln. Die Entwicklungsgesellschaft „Bochum Perspektive 2022“ rechnet dafür zunächst mit rund 50 Millionen Euro Aufwand – verteilt über acht Jahre.
Für die Region ist der Opel-Rückzug ein schwerer Schlag. Die Entscheidung sei „sehr bitter“ für die direkt Betroffenen und die Stadt, hatte die Bochumer Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz vor kurzem gesagt. Der in der Stadt aufgewachsene Musiker Herbert Grönemeyer will seine Solidarität mit einem Konzert zeigen. „Es gibt konkrete Überlegungen, ein Konzert für die Bochumer Opelaner zu spielen oder sie alle einzuladen“, sagte der 58 Jahre alte Sänger der Deutschen Presse-Agentur bei einer Musikveranstaltung in Bochum. „Es geht jetzt darum, ihnen Mut zu machen.“
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