„Smart nation“ im Visier

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Ein neues Kompetenz- Zentrum im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) soll den Firmen künftig helfen, die notwendigen qualifizierten Mitarbeiter zu finden.

„Luxemburg hat die Straßen (Kabel gelegt) und die Bahnhöfe (Datenzentren) gebaut. Die Autos (Unternehmen) gibt es. Nun fehlen uns nur noch die Fahrer (qualifizierte Mitarbeiter)“, umschreibt Vincent Lekens, Präsident der „Fédération des intégrateurs“, die Lage auf dem luxemburgischen ICT-Markt. Dies hemme Fortschritt und Wettbewerb, erklärt er weiter. Diese Situation soll sich in Zukunft, dank dem neuen Kompetenz-Zentrum (CdC ICT) verbessern.

Mit dem CdC ICT wird keine völlig neue Institution und auch kein neues Gebäude geschaffen. Es handelt sich um die Bündelung der Angebote von ICT-Ausbildungen, die das House of Training, das „Institut supérieur de l’Economie“ (ISEC) sowie das „Centre de compétences Génie technique du bâtiment“ (GTB) anbieten. Zudem soll das Angebot – je nach Bedürfnissen der beteiligten Firmen – erweitert werden. Die Unternehmen benötigen hochspezialisierte Experten und auch qualifizierte Techniker.

Es handle sich um eine Art virtuelle Schule, so Lekens weiter. Eine Webseite ist dabei, aufgebaut zu werden. Im Frühjahr 2016 sollen die ersten Kurse unter dem neuen Format angeboten werden.

Fast eine Jobgarantie

Auch die Regierung unterstützt die Initiative. Insgesamt handle es sich um eine Branche mit sehr viel Potenzial, so Francine Closener, Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium. ICT habe eine Führungsrolle bei der Diversifizierung der Wirtschaft zu spielen. Der Bereich betreffe alle Sektoren von den Finanzen, der Logistik bis hin zum Handwerk. Selbst während der letzten Wirtschafts- und Finanzkrise habe die Beschäftigung in dem Bereich ICT weiter zugelegt, so die Staatssekretärin.

Auch die ADEM wird mit in die neue Struktur eingebunden. Sie kann, wenn sie weiß, welche Bedürfnisse die Firmen haben, Kandidaten vorschlagen, die dann ausgebildet werden und danach „praktisch eine Jobgarantie haben“, so Lekens.

Die Firmen werden ihren Teil zur Finanzierung beitragen. Sie würden nämlich Reisekosten sparen, da Ausbilder von Zulieferern wie Microsoft oder Cisco künftig Kurse hierzulande anbieten könnten. Bisher finden diese Lehrgänge im Ausland statt, so Lekens. Das CdC ICT sei jedoch groß genug, damit solche Firmen künftig nach Luxemburg kommen.