Briefe werden teurer

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Die Luxemburger Post vollbringt ein Kunststück. Sie lässt Briefe vom kommenden Mittwoch gleichzeitig teurer und billiger werden. Dahinter versteckt sich freilich, dass der bisherige Standardbrief teurer wird.

Helmut Wyrwich

Die Post gibt Kosten weiter und lässt den Kunden bezahlen. Das kündigte sie am Montag in einer Pressemitteilung an. Mit anderen Worten: Sie erhöht die Preise und sie senkt sie gleichzeitig. Um dieses Kunststück zu vollbringen, fasst sie zwei Gruppen zusammen. Im Standardbrief gab es bisher eine Gruppe bis zu 20 Gramm und eine Gruppe bis zu 50 Gramm. Vom kommenden Mittwoch an gibt es nur noch die Gruppe bis 50 Gramm. Und die kostet dann 60 cents.

Zum Vergleich:  Die frühere Gruppe bis 20 Gramm hatte 50 cents gekostet. Die frühere Gruppe bis 50 Gramm kostete 70 cents. Der frühere Standardbrief wird damit zehn cents teurer, der frühere 50 Gramm Brief wird zehn cents billiger.

Da die Post als Grund für diese Veränderung angibt, dass sie höhere Kosten hat, die sie wieder einspielen muss und „die Qualität ihrer Dienstleistung“ wahren will, da weiter einerseits die Briefpost abnimmt, andererseits aber mehr Briefe bis 20 Gramm versendet werden als bis 50 Gramm versteckt sich hinter dieser Zusammenführung von Tarifen nichts Anderes als eine Erhöhung des Briefportos.

Dasselbe Spiel macht der staatliche Monopolist bei Briefen ins europäische Ausland. Der Brief nach Trier oder Saarbrücken oder Metz kostet von Mittwoch an 85 cents. Das ist einerseits eine Erhöhung um 15 cents gegenüber dem alten Tarif bis 20 Gramm und anderseits eine Senkung von 15 cents gegenüber dem alten Tarif  bis 50 Gramm. Insgesamt aber kommt eine Porto-Erhöhung heraus.  

Bei den Briefen in die Welt, zum Beispiel in die USA, kostet der Standardbrief bis 50 Gramm zukünftig 1,10 Euro. Das ist einerseits 20 cents teurer, andrerseits 30 cents billiger. 

Angepasst werden auch die Tarife für schwerere Sendungen, heißt es in der Mitteilung der P&T. Allerdings teilt das Unternehmen hier nicht mit, in welchem Maße Verteuerungen eintreten. Luxemburgs Post soll damit im europäischen Vergleich allerdings nicht die teuerste sein. In den Nachbarländern erreichten die Tarife im Standardbereich zwischen 0,90 Euro und im nationalen Bereich und bis zu 1,35 Euro im europäischen Bereich, schreibt das Unternehmen ohne einen europäischen Vergleich anzugeben.