Bis 2050 mehr Plastikmüll als Fische

Bis 2050 mehr Plastikmüll als Fische
(AFP/Patrick baz)

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Eine alarmierende Studie wurde beim diesjährigen Weltwirtschaftsforum festgestellt. Vor allem die Fische in den Weltmeeren seien dabei gefährdet.

Rund 2.500 Spitzenvertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sowie Aktivisten sind zu dem Treffen in den Kurort Davos gereist. Kritiker halten die Veranstaltung für realitätsfern und abgehoben, doch viele Teilnehmer sehen einen großen praktischen Vorteil darin, dass so viele Experten und Meinungsführer an einem Ort versammelt sind. Die Treffen werden zu Geschäftsabschlüssen und diplomatischem Dialog genutzt.

In diesem Jahr geht es offiziell darum, wie der technologische Wandel beherrschbar bleibt. In der Praxis werden jedoch die zahlreichen Risiken, denen sich Regierungen und Wirtschaftsführer gegenübersehen, im Zentrum vieler Diskussionen stehen. Dazu zählen unter anderem die Entwicklung Chinas sowie Sicherheit und Terrorismus in aller Welt. Anschläge wie die von Paris, Jakarta und Istanbul dürften im Mittelpunkt des Interesses vor allem der teilnehmenden Politiker stehen, für die sich in Davos die Gelegenheit für Gespräche hinter verschlossenen Türen im Kollegenkreis bietet. Auch der jüngste nordkoreanische Atomtest, der Rückgang der Ölpreise und der Klimawandel werden Gesprächsthemen sein.

„Vierte industrielle Revolution“

Offiziell steht das diesjährige Treffen im Zeichen der „vierten industriellen Revolution“ und der gesellschaftlichen Veränderungen, die sie mit sich bringt. Zu den drängendsten Problemen zählt, wie sich Unternehmen und Regierungen in der zunehmend digitalen Welt vor Cyberangriffen schützen können. Doch auch über die Chancen, die Trends wie 3D-Drucker, fahrerlose Autos, Robotertechnik und neue Biotechnologien eröffnen, dürfte intensiv diskutiert werden.

Zum Auftakt wurde eine alamierende Studie festgestellt: Bis 2050 wird mehr Plastikmüll in den Weltmeeren schwimmen als Fische. Schon jetzt gelangten jedes Jahr mindestens acht Millionen Tonnen Plastik in die Meere, heißt es in einer Studie der Ellen-MacArthur-Stiftung, die a zur Eröffnung des Weltwirtschaftsforums Davos vorgestellt wurde. Dies entspricht einer Lkw-Ladung Plastikmüll pro Minute.

„Wenn nicht gehandelt wird, wird diese Menge bis 2030 auf zwei Ladungen pro Minute ansteigen“, heißt es in der Studie. Bis 2050 seien es dann vier Lkw-Ladungen pro Minute. Bei dem Plastikmüll handelt es sich hauptsächlich um Verpackungsmaterial. Wenn alles weitergehe wie bisher, komme bis 2025 eine Tonne Plastik auf drei Tonnen Fisch, bis 2050 wäre es dann mehr Plastik als Fische. Daher müsse der Gebrauch von Plastik beziehungsweise das Recycling drastisch verändert werden, sagte Dominic Waughray vom Weltwirtschaftsforum. Öffentlichkeit, privater Sektor und die Bürger müssten dabei zusammenarbeiten. In der Studie wird ein unabhängiges Koordinierungsgremium für die Initiative vorgeschlagen.