BGL BNP Paribas: Ein „zufriedenstellendes Ergebnis“

BGL BNP Paribas: Ein „zufriedenstellendes Ergebnis“

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2009 war ein ereignisreiches Jahr für die ehemalige Fortis-Bank. Am 13. Mai wurde die französische Großbank BNP Paribas Hauptaktionär. Seit dem 21. September heißt die Bank BGL BNP Paribas. Sie hat das Jahr 2009 mit einem Gewinn abgeschlossen.

Alexa Lepage

„Das Ergebnis der Bank ist noch durch die Krise geprägt. Es ist aber zufriedenstellend“, kommentierte Verwaltungsratspräsident Gaston Reinesch das Ergebnis 2009 der BGL BNP Paribas.
Die Bank erzielte ein nicht-konsolidiertes Ergebnis von 432,4 Millionen Euro. Ein deutlicher Zuwachs gegenüber dem Vorjahr: 2008 lag der Gewinn lediglich bei 30,6 Millionen Euro.

Diese Zahlen beinhalten nur die Tätigkeiten der Bank, nicht aber jene ihrer Filialen. Bezieht man diese mit ein, hat die Gruppe einen Ertrag von 1.215 Millionen Euro erwirtschaftet – ein Plus von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Gruppe musste allerdings Rückstellungen von 584 Millionen Euro tätigen. Insbesondere die hundertprozentige Tochter „Fortis Lease“ hat auf manchen Märkten – etwa Rumänien – Verluste eingefahren. Das führt zu einem konsolidierten Nettoergebnis von 6,2 Millionen Euro. 2008 lag diese Zahl noch im Minusbereich.

112 Millionen für den Luxemburger Staat

Die Zahlenunterschiede sind unter anderem auf verschiedene Rechnungsarten zurückzuführen: Das nicht-konsolidierte Ergebnis wird nach Luxemburger Standards (Lux-Gaap) berechnet, während das konsolidierte Ergebnis nach internationalen Standards (IFRS) berechnet wird.

Von den 432 Millionen Euro Gewinn (Lux-Gaap) werden 330 Millionen Euro an Dividenden ausgeschüttet. Davon kassiert der Luxemburger Staat 112 Millionen Euro. „Das klingt nach viel“, so Reinesch. Dabei dürfe aber nicht vergessen werden, dass der Staat mit 2,5 Milliarden Euro eingesprungen sei, sich dafür Geld geliehen habe und auf diesem Darlehen Zinsen zahle. Der Luxemburger Staat ist mit 34 Prozent an der Bank beteiligt – und will das vorerst auch bleiben. „Ein Ausstieg des Staates steht zurzeit nicht zur Debatte“, so Reinesch.

Alles in allem ist die BGL BNP Paribas zufrieden. „Wir hatten gute operative Ergebnisse und konnten elf Prozent Verwaltungskosten einsparen“, sagte Vorstandsvorsitzender Carlo Thill. Die BGL BNP Paribas hat 2009 Kredite in Höhe von 1,2 Milliarden Euro vergeben – 5,2 Prozent mehr als im Vorjahr. „Zudem haben wir als erste Bank in Luxemburg ein Abkommen mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) abgeschlossen“, so Thill. Dadurch wurden 50 Millionen Euro zu einem verminderten Zinssatz an kleinere und mittlere Unternehmen geliehen.

Größter Arbeitgeber im Finanzsektor

Im Private-Banking-Bereich konnte die Bank das verwaltete Vermögen um fünf Prozent steigern. 2009 wurden zudem 22 neue strukturierte Produkte aufgelegt.
Mit seinen über 4.000 Mitarbeitern bleibt die Bank weiterhin der größte Arbeitgeber des Finanzsektors. „Wir haben 2009 weitere 61 Mitarbeiter eingestellt und stellen auch 2010 noch ein“, so Thill.

Durch die Zusammenführung der BGL und der BNP Paribas kommt 2010 einiges auf die Mitarbeiter zu. „3.000 unserer Mitarbeiter ziehen um“, so Thill. Das bringe die Umorganisation mit sich.

Umzugskosten von sieben Millionen

Die Bank organisiert unter anderem den Bereich Wealth Management neu: Es entstehen sechs Kompetenzzentren, die das gesamte Großherzogtum abdecken sollen. Alleine durch den Umzug entstünden Kosten von sieben Millionen Euro. Hinzu kämen noch neue Computerprogramme und Weiterbildungen. Rechne man die Tatsache hinzu, dass die Banken 2010 nicht mehr so viel Geld mit Zinsmargen verdienten, dürfte das Resultat 2010 nicht so gut ausfallen wie 2009.

Die BGL BNP Paribas will 2010 ihre Marktposition weiter ausbauen. Eigenen Angaben zufolge ist sie derzeit die Nummer eins bei Unternehmen und im Versicherungsbereich und die Nummer zwei bei Privathaushalten. Die Bank hat sich vorgenommen, sich besser um die junge Kundschaft zu kümmern. „Dort hinken wir der Konkurrenz hinterher“, so Carlo Thill. Ein erster Schritt ist getan: Die BGL BNP Paribas hat im März als erste Bank des Finanzplatzes mobiles Web-Banking mit Luxtrust-Garantie eingeführt.