Banken geben sich gelassen

Banken geben sich gelassen
(dpa/Archiv)

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High-Noon für Europas Banken: Am letzten Oktober-Sonntag, um 12.00 mittags, soll die Öffentlichkeit endlich erfahren, wie es um die Branche steht. Zwei Institute aus Luxemburg wurden unter die Lupe genommen.

Die umfangreiche Überprüfung der größten Banken in Europa geht auf die Zielgerade. Nächste Woche Sonntag (26.10.) wollen die Europäische Zentralbank (EZB) und Bankenaufsicht EBA die Ergebnisse veröffentlichen. Dann wird nach Monaten der Spannung feststehen, wie groß mögliche Kapitallücken sind. Die Ergebnisse können Sprengkraft haben. Ein Überblick über den aktuellen Stand:

• Die Daten der zweigeteilten Übung – Bilanzcheck und Stresstest – sind zusammengeführt. In ersten Gesprächen haben die Aufseher den Banken bereits ein ungefähres Bild vermittelt, wo sie stehen.

• Genaue Zahlen haben die Banken noch nicht. Andernfalls müssten sie das direkt dem Kapitalmarkt mitteilen. Die Banken sollen endgültige Resultate mit einem Vorlauf von mindestens 48 Stunden vor der Öffentlichkeit bekommen.

Zahlen weniger aussagekräftig

• Die EZB wird Ergebnisse auf Basis der Jahresabschlüsse 2013 vorlegen. Was die Banken seitdem gemacht haben, um ihre Bilanzen zu stärken, wird weit weniger detailliert mitgeteilt.

• Es könnte also sein, dass eine Bank auf Basis der 2013er-Daten durchfällt, aber ihre Hausaufgaben seitdem erledigt hat, indem sie Risikopositionen abgebaut oder Kapital gestärkt hat. Das dem Markt zu vermitteln, wird Aufgabe der Kommunikationsabteilungen der Banken.

Teilnehmer aus Luxemburg

• Aus Luxemburg sind zwei Institute dabei, die Spuerkeess (Banque et Caisse d’Epargne de l’Etat) und Precision Capital S.A. (Holding der Banque Internationale à Luxembourg und KBL European Private Bankers S.A.).

• Europaweit herrscht ebenfalls demonstrative Gelassenheit. Viele Geldhäuser haben bereits gehandelt und Altlasten abgebaut. Bei einigen Wackelkandidaten sind harte Schnitte sogar schon beschlossen. So ist die portugiesische Banco Espírito Santo (BES) bereits im Sommer aufgespalten worden. Die ÖVAG wird im nächsten Jahr als Spitzeninstitut des österreichischen Volksbankensektors abgewickelt.