Aufsichtsrat für Einstieg von Dongfeng

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Für den kriselnden französischen Autohersteller PSA Peugeot Citroën rückt eine kräftige Finanzspritze in greifbare Nähe: Der Aufsichtsrat gab am Sonntagabend grünes Licht für einen Einstieg des chinesischen Konzerns Dongfeng und des französischen Staates.

Beide sollen über eine Kapitalerhöhung insgesamt drei Milliarden Euro frisches Geld in das Unternehmen pumpen, verlautete in der Nacht zum Montag aus informierten Kreisen in Paris.

Über die genauen Modalitäten des Einstiegs von Dongfeng und des französischen Staates traf der Aufsichtsrat den Angaben zufolge noch keine Entscheidung. Frankreichs größter Autobauer hofft aber, bei der Vorstellung der Jahresbilanz am 19. Februar die Grundzüge einer Übereinkunft präsentieren zu können. Die Wirtschaftszeitung „Les Echos“ berichtete, Dongfeng und der französische Staat könnten mit jeweils 14 Prozent bei Peugeot Citroën einsteigen. Die Familie Peugeot würde rund hundert Millionen Euro beisteuern, um ihren Anteil bei ebenfalls rund 14 Prozent zu halten.
PSA Peugeot Citroën braucht dringend frisches Kapital, um seine seit Jahren anhaltende Krise zu überwinden. Der Konzern leidet besonders unter dem Einbruch des Absatzes in Europa, seinem wichtigsten Markt.

Verkauf geht erneut zurück

Nach am Montag vorgelegten Konzernzahlen ging der Verkauf von Fahrzeugen 2013 weltweit erneut zurück – um 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Demnach verkaufte PSA im vergangenen Jahr 2,8 Millionen Autos und kleine Nutzfahrzeuge. Allein in Europa musste PSA einen Rückgang von 7,3 Prozent verkraften. In Russland ging der Verkauf sogar um 22 Prozent zurück.

Um aus der Krise zu kommen, hat der Konzern bereits einen Spar- und Restrukturierungsplan aufgelegt, der tausende Stellenstreichungen und die Schließung seines Werks in Aulnay-sous-Bois bei Paris vorsieht. Mitte Dezember bestätigte PSA dann, dass unter anderem mit Dongfeng Gespräche über einen Einstieg geführt würden. Beide Konzerne bauen bereits in China gemeinsam Fahrzeuge.

GM steigt aus

Der US-Autobauer General Motors (GM) gab daraufhin bekannt, dass er als Aktionär bei PSA aussteige. Der Opel-Mutterkonzern hatte im Februar 2012 mit PSA eine Allianz geschmiedet, die jedoch erhalten bleiben soll.

In der Frage eines Dongfeng-Einstiegs bei PSA war der Aufsichtsrat des französischen Autobauers uneins. Der Aufsichtsratsvorsitzende Thierry Peugeot, der dem Einstieg der Chinesen und des Staates kritisch gegenübersteht, hatte eine Kapitalerhöhung allein über die Märkte angestrebt – ohne für Dongfeng und Paris reservierte Anteile. Durchsetzen konnte sich nun aber sein Cousin Robert Peugeot, der die Holding FFP führt, die die Familienbeteiligung an PSA verwaltet.

Anteil der Familie wird kleiner

Robert Peugeot ist auch bereit zu akzeptieren, dass durch einen Einstieg Dongfengs und des französischen Staates der Anteil der Familie an dem Konzern geringer wird. Bisher kontrolliert die Familie Peugeot den Konzern mit 25,4 Prozent des Kapitals und 38,1 Prozent der Stimmrechte.

An der Pariser Börse verlor die PSA-Aktie nach Bekanntwerden der Aufsichtsrats-Entscheidung kräftig an Wert. Am Montagvormittag sank der Kurs um mehr als fünf Prozent. Zuvor hatte „Les Echos“ berichtet, die neuen Aktien für die Kapitalerhöhung sollten zu einem im Vergleich zum Freitagskurs rund 35 Prozent geringeren Preis von 7,50 bis acht Euro angeboten werden.