Ärzte ohne Grenzen legt sich mit Pfizer an

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Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen legt sich mit dem Pharmakonzern Pfizer an, um in Entwicklungsländern billigere Impfstoffe gegen Lungenentzündungen verfügbar zu machen.

Die Gruppe erhob Einspruch gegen einen Patentantrag des US-Unternehmens für seinen Impfstoff in Indien.
Ziel sei, indischen Herstellern die Produktion einer preiswerten Version des Mittels zu ermöglichen, erklärte Ärzte ohne Grenzen. Würde Pfizer das Patent gewährt, wäre dies ausgeschlossen.

Der Impfstoff sei einer der größten Verkaufsschlager des amerikanischen Herstellers und habe diesem im vergangenen Jahr sechs Milliarden Dollar (rund 5,4 Milliarden Euro) eingebracht. „Derweil können sich viele Entwicklungsländer, wo Millionen Kinder von Lungenentzündungen bedroht sind, das schlicht nicht leisten“, betonte Manica Balasegaram von Ärzte ohne Grenzen.

Fruchtlose Verhandlungen

Man habe jahrelang mit Pfizer verhandelt, um Preissenkungen für humanitäre Projekte zu erreichen. Doch sei dies fruchtlos gewesen. „Um sicher zu stellen, dass Kinder überall vor tödlicher Lungenentzündung geschützt werden können, müssen andere Firmen auf den Markt kommen und diesen Impfstoff zu viel niedrigeren Preisen anbieten als das, was Pfizer verlangt“, erklärte Balasegaram.

An Lungenentzündungen sterben jährlich weltweit bis zu eine Million Kinder. „Als Ärzte haben wir viel zu viele Kinder an Lungenentzündung sterben sehen, wir werden nicht weichen, bis wir wissen, dass alle Länder sich diesen Impfstoff leisten können“, erklärte Balasegaram.

Pfizer India teilte am Samstag mit, man habe noch keine Kopie des Einspruchs gegen den Patentantrag. Man sei in Gesprächen mit den indischen Gesundheitsbehörden, um den Bedarf vor Ort festzustellen.