Adidas steckt Gewinnrückgang ein

Adidas steckt Gewinnrückgang ein
(dpa/Illustration)

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Adidas bekommt die Probleme bei Reebok nicht in den Griff. Wegen der schwächelnden Fitness-Tochter bröckelt der Gewinn des Sportartikelherstellers.

Obwohl Reebok dem Sportartikelhersteller Adidas einen unerwarteten Gewinnrückgang eingebrockt hat, will Vorstandschef Herbert Hainer an der schwächelnden Fitness-Tochter festhalten. „Wir haben es geschafft, bei der Marke Adidas zehn Jahre lang unaufhaltsames Wachstum zu produzieren, wir haben TaylorMade-Adidas zur größten Golfmarke der Welt gemacht, und verdammt noch mal, warum sollte es nicht gelingen, Reebok hinzubringen“, sagte Hainer bei der Vorlage der Jahreszahlen 2012 am Donnerstag in Herzogenaurach.

Vor allem wegen der schlechteren Wachstumsaussichten bei Reebok hatte Adidas 2012 überraschend Firmenwerte in dreistelliger Millionenhöhe berichtigen müssen. Der Gewinn brach dadurch um 13,8 Prozent auf 524 Millionen Euro ein – ohne Wertberichtigungen hätte er um knapp 30 Prozent auf 789 Millionen Euro zugelegt. Das Betriebsergebnis verringerte sich um 3,4 Prozent auf 920 Millionen Euro. Dabei war der Umsatz – angetrieben von den Olympischen Spielen und der Fußball-Europameisterschaft sowie unterstützt von den Wechselkursen – um 11,7 Prozent auf den Bestwert von 14,9 Milliarden Euro gestiegen.

Adidas trotzdem gut im Geschäft

Auch 2013 werde es Rekorderlöse geben, kündigte der Vorstandsvorsitzende an. „Für das Gesamtjahr rechnen wir mit einem währungsbereinigten Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Bereich, mit Zuwächsen bei allen Marken sowie in allen Regionen und Vertriebskanälen.“ Der auf Anteilseigner entfallende Gewinn, der im vergangenen Jahr wertberichtigt 526 Millionen Euro betrug, soll auch ohne große Sportereignisse auf 890 bis 920 Millionen Euro zulegen.

Denn bei der weltweiten Nummer zwei hinter Nike läuft es im Prinzip glänzend. 2012 stiegen etwa die wichtigen Fußball-Umsätze auf die Rekordmarke von 1,7 Milliarden Euro. Nur Reebok macht den Franken immer wieder Ärger: Im vergangenen Frühjahr wurden in Indien kriminelle Machenschaften entdeckt, weshalb die Konzernabschlüsse der Vorjahre angepasst werden mussten. Auch die Wertberichtigungen in Höhe von 265 Millionen Euro gehen im Wesentlichen auf das Konto von Reebok, da das Management die Wachstumsaussichten besonders in Nord- und Lateinamerika negativer einschätzte.

Reebok schwächelt weiterhin

Auch der Ausstieg aus der National Football League und die Umgruppierung von Hockeyumsätzen drückten auf Reeboks Erlöse. Sie gingen im vergangenen Jahr um 14 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro zurück. Bereits im September hatte Hainer die mittelfristigen Umsatzerwartungen revidiert. Statt drei Milliarden Euro soll Reebok bis 2015 nur noch zwei Milliarden Euro beisteuern.

Die Aktie des Dax-Konzerns mit weltweit 46 300 Mitarbeitern stieg bis zum frühen Nachmittag dennoch um gut fünf Prozent auf mehr als 75 Euro. Analysten nannten als Gründe den hohen Bargeldbestand sowie die um 35 Prozent auf 1,35 Euro erhöhte Dividende.