Zweite Hälfte macht den Unterschied

Zweite Hälfte macht den Unterschied
(Tageblatt/Jerry Gerard)

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Jeunesse Esch steht in der ersten Europa-League-Runde vor dem Aus. Gegen den slowenischen Vizemeister und hohen Favoriten Olimpija Ljubljana gab es am Donnerstag eine 0:3-Niederlage.

Jeunesse begann die Partie trotz der Außenseiterrolle mit drei offensiven Akteuren. Etwas ungewohnt agierte der flinke Dieumerci Ndongala in der Sturmspitze. Ihn sollte der körperlich starke Quéré mit Kopfballvorlagen füttern. Das Konzept von Trainer Grandjean ging in der ersten Hälfte teilweise auf. Große taktische Veränderungen gab es bei den Eschern nicht, außer die im Vergleich zur Meisterschaft defensivere Aufstellung. Der etatmäßige Kapitän Dzenid Ramdedovic nahm zunächst auf der Bank Platz.

Der luxemburgische Rekordmeister überließ Olimpija von Anfang an das Spiel und lauerte erwartungsgemäß auf Konter. Nach 9′ musste Oberweis eine Glanzparade auspacken, um mit dem Fuß gegen den heranstürmenden Sporar zu klären. Die Escher erholten sich schnell von diesem anfänglichen Offensivdrang der Hausherren und wurden frecher. In der 16. bat Ndongala im Strafraum zum Tänzchen, doch sein kurzes Anspiel fand keinen Abnehmer. Jeunesse versuchte in Ballbesitz schnell über die Flügel nach vorne zu spielen, was die Olimpija-Abwehr einige Male in Bedrängnis brachte. Allerdings tappten die Schwarz-Weißen auch häufig in die Abseitsfalle. In der 31. war es wieder Ndongala, der davonzog und Quéré bediente. In Bedrängnis war dessen Schuss zu schwach und ging am Tor vorbei. Ljubljana hatte zwar mehr Ballbesitz, hatte aber vor dem Halbzeitpfiff nur noch eine Kopfballchance durch Zarifovic (35.).

Zweite Halbzeit entscheidend

Vor dem Beginn der zweiten Halbzeit bildeten die Escher einen Kreis, um sich noch einmal auf den Kampf gegen den Favoriten einzuschwören. Kurz darauf eine Schocksekunde: Nach einem Freistoß köpfte Nikezic den Ball an die Latte. Doch das war nur eine erste Warnung, denn in der 53. gerieten die Escher in Rückstand. Nach einer verunglückten Kopfballabwehr, die kurz vor der Strafraumgrenze landete, zog Ivelja sofort ab und ließ Oberweis mit seinem präzisen Schuss keine Chance. Jeunesse war nicht geschockt, konnte aber auch nicht reagieren. Trainer Grandjean entschied sich in der 63., mit Ibrahimovic einen zweiten Stürmer zu bringen, der aber etwas zurückgezogener als Quéré agierte.

Doch die Luft war irgendwie raus. Jeunesse gewann nur noch wenige Zweikämpfe und in Ballbesitz war die Kugel schneller weg, als sie erobert wurde. Ndongala wusste nicht mehr so recht, wohin, Quéré war platt und Neuling Ibrahimovic lief dem Ball hinterher und zeigte sich erst in der Schlussphase gefährlicher. Jeunesse zollte Tribut für eine bis dahin gute kämpferische Leistung.

Der zweite Treffer

Eine Viertelstunde vor Schluss schlugen die Slowenen noch einmal zu. Die Jeunesse-Abseitsfalle funktionierte nicht, Salkic flankte auf Vicente, der aus dem Hinterhalt das 2:0 erzielte. Ein Resultat, das zu diesem Zeitpunkt dem Spielverlauf absolut entsprach.

Kurz vor Schluss hatte Ibrahimovic noch die Chance zum Anschlusstreffer, als er im Strafraum angespielt wurde, doch sein Schuss wurde von einem Gegenspieler abgeblockt. Aus dem Ehrentreffer wurde nichts, stattdessen erzielte der Brasilianer Vicente seinen zweiten Treffer per Kopfball.

Trainerstimmen

Ermin Siljak (Olimpija): „In der Anfangsphase hatten wir eine gute Torchance, wenn wir in diesem Moment getroffen hätten, hätten wir unser Spiel neu ordnen könne. So mussten wir weiter vorsichtig agieren, da der Gegner taktisch auf der Höhe war. Schlussendlich bin ich froh über das Resultat, aber nicht über die Art und Weise.“

Sébastien Grandjean (Jeunesse): „In der ersten Hälfte haben wir gut mitgehalten, wir standen taktisch gut, danach hat man gesehen, dass wir keine Profis sind, aber in den letzten fünf Minuten hätten wir ein Tor schießen können. Ich glaube, ein 2:1 wäre ein korrektes Endergebnis gewesen. Trotzdem war dieses Spiel eine gute Erfahrung für mein junges Team.“