Olympische Winterspiele / Zwei Luxemburger für Peking: COSL nominiert Gwyneth ten Raa und Matthieu Osch
Ein halbes Jahr nach den Sommerspielen von Tokio sind die Winterspiele von Peking die zweiten Olympischen Spiele in der neuen Normalität der Pandemie. Erstmals seit über 80 Jahren schickt das COSL dabei mehr als einen Sportler zu den Winterspielen. Gwyneth ten Raa und Matthieu Osch wollen sich ihre Spiele nicht vom Virus kaputtmachen lassen.
Mit 59,94 FIS-Punkten im Slalom und 55,02 im Riesenslalom schaffte Gwyneth ten Raa bereits in ihren ersten 17 Rennen eindeutig die vom COSL vorgeschriebene Olympia-Norm. In beiden Disziplinen liegt die 16-Jährige um den 700. Weltranglistenplatz mit deutlicher Tendenz nach oben. Als ihr Vater sie am Mittwochmorgen über die Nominierung telefonisch verständigte, sagte sie: „Super! Ich freue mich so. Aber ich muss jetzt wieder los, mein Rennen vorbereiten.“ Im Gegensatz zu 2018, wo Matthieu Osch nur sehr knapp die Norm unterboten hatte, war ihm nach zwei Glanzleistungen im Slalom der Olympiastart eigentlich vergangene Saison schon sicher. Diese Saison bestätigte er die Leistungen und ihm gelang die Norm kürzlich im Riesenslalom. Mit 46,01 Punkten in seiner Lieblingsdisziplin Slalom und 55,90 im Riesenslalom ist er aktuell 605. und 998. der Welt.
Die Norm des COSL hatte Langläufer Kari Peters hingegen nur auf Rollerski unterboten, was am Ende nicht reichte: „Eine klare Mehrheit des Verwaltungsrats votierte gegen ihn“, teilte Teamchef Heinz Thews mit und führte aus: „Von der FIS aus hätte er zwar auf allen Strecken starten dürfen, aber er hatte in letzter Zeit extrem wenig Rennen auf Schnee und der einzige Wettbewerb diese Saison ist nicht gut gelaufen. Nach ausgiebiger Diskussion waren die Zweifel an seiner aktuellen Wettkampffähigkeit zu hoch.“ Im Gegensatz zu den vergangenen Sommerspielen waren die Winterspiele mit der großen Ausnahme von Marc Girardelli eher ein „dabei sein ist alles“. Eiskunstläufer Patrick Schmit wurde 1998 in Nagano 29. und Letzter. 2006 schaffte es seine Kollegin Fleur Maxwell in Turin als 24. von 29 immerhin ins Kurzprogramm. Krankheitsbedingt musste sich Kari Peters im Langlaufsprint in Sotschi mit einem 79. Platz von 85 begnügen. Und ein 18-jähriger Matthieu Osch wurde im Riesenslalom 62. von 75.
Spätestens mit Heinz Thews als Teamchef wurden die Ansprüche bei den Spielen höher, wobei er einschränkte: „Bei den letzten beiden Winterspielen (mit ihm als Teamchef, Anm.d.Red.) war die Vorleistung nicht, dass man vordere Ränge erwarten konnte. Jetzt haben wir eine gute Kombi. Sie sind von der Erfahrung her sehr unterschiedlich, vor vier Jahren war auch Matthieu sehr jung. Aber er hat bereits europäische und olympische Jugendspiele, die Spiele von Pyeongchang und Weltmeisterschaften bestritten. Wie seine starke letzte WM erwarte ich einen deutlichen Schritt und von seiner Erfahrung kann auch Gwyneth profitieren. Auf ihre Leistung bin ich sehr gespannt. Das ist eine spannende Geschichte und sie hat bisher absolut gute Ergebnisse. Sie wird sicher viel mitnehmen können für ihre weitere Karriere.“
Strenge Corona-Auflagen
Ins gleiche Horn bläst Matthieu Osch: „Ich will auf jeden Fall eine bessere Platzierung als 2018. Es ist sicher mehr möglich, wie ich bei der WM in Cortina (28. Platz im Slalom) letztes Jahr bewiesen habe.“ Rennen fährt er diese Wochen nicht mehr: „Das Risiko ist wegen Omikron einfach zu groß, weil man da in Gondeln steigt, viele Menschen recht nah beieinander sind. Wir trainieren hier in Kühtai mit einem Schlepplift, wo ich gut Distanz halten kann und es sind gerade kaum Touristen da.“ Bald geht es dennoch zurück nach Luxemburg. Mit seinem Vater Gilles als Coach und Bruder Geoffrey als Physiotherapeut kann er dort in eine familiäre Blase für Peking, die zudem viel alpinen Sachverstand vereinigt und Gwyneth ten Raa von klein auf kennt.
Diese verzichtet auf ein paar geplante Slalomrennen und nimmt die aktuellen Rennen im italienischen Pozza di Fasso mit, da dies der Trainingsstandort ihres Teams ist, sie gut Abstand halten kann und sich in ihr dortiges eigenes Zimmer zurückziehen kann. Dort holt sie bald ihre mehrmals getestete Mutter ab und zu Hause wird die ganze Familie aufpassen. Laut Heinz Thews sei man jetzt schon in einer persönlichen Vor-Quarantänephase. Er äußerte zu seinen achten und letzten Olympischen Spielen als Teamchef zwei Wünsche: „Gleich bei Ankunft in Peking will ich in den ’closed loop’ (die olympische Blase von Sportlern, Offiziellen, Medien, aber auch Hotelbediensteten, die komplett von der Außenwelt abgeschirmt ist; Anm.d.Red.) ohne Close Contact oder positiven Test. Zudem möchte ich alle gesund zurückbekommen. Das ist auch die größte Sorge meiner Kollegen. Persönlich war ich das Wochenende schon nicht mehr mit meiner Frau essen und reduziere meine Zeit im Büro aufs Minimum. Auch will ich, dass die Sportler ihre Spiele dennoch genießen können. Aber ich kenne unser Team sehr gut und bin da zuversichtlich. Das werden vier tolle Rennen.“
Am 7. Februar wird Ten Raa dann in ihren ersten olympischen Wettbewerb starten. Der Riesenslalom der Damen beginnt um 10.15 Uhr Ortszeit (MEZ 3.15 Uhr). Zwei Tage später findet der Slalom statt, der um dieselbe Uhrzeit beginnt. Osch wird am 13. Februar (Riesenslalom) und am 16. Februar (Slalom) in seine Wettbewerbe starten. Die Rennen beginnen jeweils um 10.15 Uhr Ortszeit.
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Of course, dobäi sin ass alles! Nu je… An duerno hoffentlech fir déi 15-käppeg Delegatioun awer eng uerdentlech Quarantaine?
Wie immer,ausser Spesen nix gewesen. Lächerlich.
A ganz wichteg SAR schleeft sech och op d’Olympiad.