Zwei GBC -WM -Kämpfe im Blickpunkt

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Nachdem der Luxemburger Manager Raymond Goy alle Brücken mit dem Luxemburger Boxen abgebrochen hatte (das „T“ berichtete), konnte er trotzdem nicht vom „noble art“ lassen.

Am Freitagabend (28.12.12) organisiert er ab 20.00 Uhr im Düdelinger Centre Hartmann unter Aufsicht der „German Boxing Association“ (GBA) eine Gala mit sechs Profi-Kämpfen, darunter zwei GBC-Weltmeisterschaften.

Organisator Raymond Goy. (Tageblatt-Archiv / Jeff Lahr)

Aufgrund seiner bisher erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem Berliner Matchmaker Mario Pokowietz hat Goy nun also eine Lizenz bei der GBA, einem von zwei deutschen Profiverbänden, unter dessen Aufsicht der Kampfabend stattfindet.

Der größte Erfolg des Tandems Goy/Pokowietz war ein Kampf um die WBA-Interim-Weltmeisterschaft im Mai diesen Jahres, den Goys französischer Schützling Karim Guerfi nach Punkten verlor. Derzeitige Unstimmigkeiten mit dem Guerfi-Clan über das Match-Programm verhindern, dass die Luxemburger Box-Interessenten heute Abend den Fliegengewichtler in einem WBA-Interconti-Titelfight sehen können. „Schade“, sagt Goy, der mit dem jungen und talentierten Franzosen schon zum zweiten Mal den „Fuß in der Tür“ hatte bei einem der vier großen Weltverbände (Guerfi war auch zweimal IBF-Junioren-Weltmeister gewesen).

„Fuß in der Tür“

„Manchmal muss man eben auch kleiner anfangen“, fährt Goy fort, und so präsentiert er dem Publikum heute zwei Weltmeisterschaftskämpfe eines kleineren internationalen Verbandes, des „Global Boxing Council“ (GBC). „Ich wollte keinen Rückschritt, zuletzt hatte ich auf meinen Galas immer einen internationalen Titelfight“, erklärt der 67-Jährige.

Am Freitag (28.12.12) sind es nun also zwei. Wie jede WM sind sie auf zwölf Runden (à drei Minuten) angesetzt und bilden den Höhepunkt der Gala. Um den vakanten GBC-Titel im Weltergewicht streiten sich zunächst der Brite Ashley Theophane und Chaurembo Palasa aus Tansania. Palasa hat Erfahrung aus Titelfights, hat von vier bestrittenen allerdings nur einen gewonnen. Auch sein Kampfrekord (20 Siege, 16 Niederlagen, zwei Unentschieden) spricht eher gegen ihn.

Denn Theophane kann hier die Statistik von 32-5-1 vorzeigen. 2006 hatte der nun 32-Jährige den GBC-Titel bereits einmal inne, war 2010 internationaler Meister der IBO. Seit 2011 hatte Theophane dann dreimal mit Erfolg um die britische Meisterkrone geboxt, die er aber im Mai 2012 verlor. Für ihn wird es heute Abend vor allem darum gehen, dank eines GBC-Gürtels den bereits erwähnten, im Box-Geschäft so unglaublich wichtigen „Fuß in die Tür“ zu bekommen.

Aufbauphase

Im Hauptkampf des Abends wirkt erneut Tansania mit: Said Yazidu (26-8-1) tritt im Halb-Mittelgewicht um den vakanten GBC-Gürtel gegen den Deutschen Nick Klappert an. Dessen Kampfrekord steht bei 14 Siegen (neun durch K.o.) und lediglich einer Niederlage. Nach einer „klassischen“ boxerischen Aufbauphase soll sich Klappert demnach nun erstmals in einem Titelkampf beweisen können.

Siegt der Pokowietz-Schützling, könnte seine Aufbauphase auch „klassisch“ weitergehen, denn dann würde wahrscheinlich im März ein Fight im Rahmenprogramm eines großen WBC-IBO-Kampfabends in Panama City winken. Dazwischen steht aber noch der routinierte Yazidu, der allerdings von bisher drei bestrittenen Titelkämpfen noch keinen gewinnen konnte.

„Schwere Jungs“

Los geht es im Centre Hartmann in Düdelingen wie erwähnt um 20.00 Uhr (Tickets: 10 Euro Tribüne, 20 Euro Parterre und 30 Euro „ring réservé“). Die beiden WM-Kämpfe über 12×3 Runden bilden den Abschluss des Abends, nach zuvor vier weiteren Profi-Matches über je 4×3 Runden sowie einer kleinen Pause.

Den Auftakt machen im Cruisergewicht Jevgenij Janzen (Kasachstan; 6-0-0) und Andy Wilimzig (Deutschland; 0-1-0). Es folgen Osama Hadifi (Dänemark; 4-0-0) und Daniel Nairouz (Kuwait; Debüt) im Halb-Weltergewicht sowie Irakli Gonashvili (Georgien; 3-0-0) und Dimitar Kostov (Bulgarien; 0-2-0) im Schwergewicht. Den Abschluss des ersten Teil des Abends machen erneut Cruisergewichtler: Adam Gadajew (Russland; 5-12-0) und Koeksal Orduhan (Türkei; 0-16-2).

Ein Kampfabend unter Aufsicht eines ausländischen Verbandes und ohne Boxer mit irgendeinem Bezug zu Luxemburg ist mit Sicherheit ein Wagnis; abwarten, ob es Raymond Goy gelingt. Kämpfe ausnahmslos in schwereren Gewichtskategorien sollten jedenfalls spektakuläres Boxen garantieren. An den zwölf Boxern, dies unter Beweis zu stellen.