/ Ziel: Populärer und zugänglicher

(Julien Garroy)
Golf ist ein elitärer Sport – dieses Vorurteil besteht vor allem in Luxemburg noch immer. In vielen Ländern – wie zum Beispiel Großbritannien, Schweden, USA – existiert seit Jahrzehnten ein anderes Verständnis dieser Sportart, die einer viel größeren Bevölkerungsschicht geöffnet ist als im Großherzogtum. Der Demokratisierungsprozess des Golfsports hat am Donnerstag in Luxemburg begonnen.
Golf in Luxemburg
Die Klubs
Kikuoka Golf & Country Club in
Canach
www.kikuoka.luGolf de Luxembourg – Belenhaff in Junglinster
www.golfdeluxembourg.luGolf-Club Grand-Ducal in Senningerberg
www.gcgd.luGolf & Country Club in Christnach
www.golfclubchristnach.luGolf Club de Clervaux
www.golfclervaux.luGolf Club Gäichel
www.golfgaichel.luTrainings-Zentrum Lux Golf Center auf Kockelscheuer
www.luxgolfcenter.comLizenzen
Total: 3.890
Herren: 2.598
Damen: 1.292
Sportminister Romain Schneider und Jean-Paul Schwartz, Präsident des Golf Club Clervaux, haben am Donnerstag eine Konvention unterschrieben. Ziel ist die Schaffung eines nationalen Golf-Zentrums, wie es sie auch schon zum Beispiel im Tennis oder beim Boules et Pétanque gibt.
Populärer und zugänglicher
Die übergeordnete Idee dahinter ist klar: „Wir wollen Golf mehr demokratisieren, populärer machen, den Zugang finanzierbarer machen, anderen Gesellschaftsschichten zugänglich machen“, erklärt Schneider.
Das Finanzielle ist sicherlich das größte Hindernis, um neue Golf-Interessierte hinzuzugewinnen. Luxemburg hat natürlich mit „nur“ sechs Klubs sicherlich nicht den geografischen Vorteil anderer großer Länder wie die bereits erwähnten Schweden, Großbritannien oder die USA. In Schweden gibt es zum Beispiel 480 Golfplätze und 460.000 Mitglieder.
In Luxemburg liegen die obligatorischen Summen des „droit d’entrée“ – die es einmal zu zahlen gilt – zwischen ungefähr 2.500 Euro (Clervaux) oder aber auch schon mal bei über 4.000 Euro in Junglinster. Dazu kommt noch der jährliche Beitrag von etwa 1.200 Euro (Clervaux) oder 1.800 Euro in Junglinster.
In Canach wiederum entfällt das „droit d’entrée“, wenn man auf einen Zugang zum Wellnessbereich verzichtet. Der jährliche Beitrag liegt dann bei 1.950 Euro. Nur als Beispiel: Ein Jahresbeitrag in Schweden auf einem Top-Platz kostet zum Beispiel 550 Euro.
300 Euro pro Jahr
Noch spezieller ist das Aufnahmeverfahren im Golf-Club Grand-Ducal de Luxembourg: Das neue Mitglied muss einen Antrag stellen, der von zwei „parrains“, die selbst seit fünf Jahren Mitglied sind, unterschrieben ist. Für die Aufnahme besteht eine Warteliste. Aktuell steht die Mitgliederzahl bei 950, wie man der Internetseite entnehmen kann.
Natürlich muss man nicht Mitglied in einem Klub sein. Wer seine Platzreife hat, kann überall spielen und muss nur den „Eintritt“ zum Platz – das „green fee“ – bezahlen. Hier fallen dann Kosten zwischen 50 und 100 Euro für 18 Löcher an.
Die Konvention zwischen drei Partnern, Sportministerium und der International Golf & Leisure, führt einen neuen Tarif ein: 300 Euro pro Jahr für die Nutzung des Platzes. Die „green fees“ werden für diese Interessierten dann 30 Prozent billiger angeboten.
Mehr potenzielle Talente
Die Basis der Golfspieler soll vergrößert werden. So sollen dann auch mehr potenzielle Talente für die Kader des Verbandes zur Verfügung stehen. Die Schaffung des nationalen Zentrums, die durch die erwähnte Konvention besiegelt wurde, soll den Elitespielern erlauben, in Clerf Lehrgänge durchzuführen oder die Einrichtungen für ihre Trainingseinheiten zu nutzen.
Natürlich soll Golf nicht nur mehr zum Breitensport werden, auch die Elite soll gefördert werden und so auch Zugang zu den weiteren Fördermitteln, z.B. Sportlycée und Armee, erhalten.
Die Frage, die sich natürlich stellt, ist: Warum gerade Clerf? Schwartz erklärt dies damit, dass das Sportministerium den Klub vom Start weg unterstützte und dass alle Grundstücke dem Staat gehören. So wurde die Konvention dann auch auf 25 Jahre ausgelegt, so lange, wie der „bail“ läuft. Das Sportministerium wird bei verschiedenen Investitionen behilflich sein, zum Beispiel wenn am Trainingsbereich gearbeitet wird. Außerdem wird das Ministerium einen Teil zum ordentlichen Budget beitragen.
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