Die FLF-Damen wollen es besser machen. Nach ihren beiden Auftaktniederlagen in der WM-Qualifikation gegen Nordirland (0:4) und England (0:10) stehen im Oktober zwei nicht minder schwere Aufgaben für die Spielerinnen von Nationaltrainer Dan Santos ins Haus. Der Doppeltermin beginnt mit einem Auswärtsduell in Österreich, genauer gesagt in Wiener Neustadt.

Angeführt wird die Nummer 21 der FIFA-Weltrangliste, ein Team, das zu 90 Prozent aus Bundesliga-Profis besteht, von Nicole Billa. Die Torschützenkönigin der vergangenen Saison steht bei TSG Hoffenheim unter Vertrag und wurde in diesem Jahr in Deutschland zur Spielerin des Jahres gewählt. Sie traf im September in zwei Spielen fünfmal für ihre Nationalauswahl. Neben ihr sind derzeit sieben weitere Frauen des österreichischen Kaders in der Champions League vertreten, u.a. bei Arsenal und Bayern München. 

Fokussieren darf sich die FLF-Auswahl demnach nicht nur auf die prominente Angreiferin: „Es handelt sich um ein Team, das sehr schnell einen direkten Weg in Richtung Tor sucht. Sie sind sehr gefährlich bei ihren Flanken, denn es lauern immer drei bis vier Offensivspielerinnen in der Box, um abzuschließen“, warnte Santos. Da die ÖFB-Kickerinnen in ihrem 4-3-3-System sehr angriffslustig auftreten werden, ist nicht auszuschließen, dass die Luxemburgerinnen diesmal mit einer Fünfer-Verteidigerkette auflaufen werden. „Es wird eine taktische Umstellung geben“, verriet der Nationalcoach. 

Das bedeutet auch, dass für das zweite Auswärtsspiel drei Tage später in Ohrid (Nordmazedonien) erneut Personalwechsel vollzogen werden. „Jeder muss gegen Österreich 120 Prozent geben“, forderte Santos. Insgesamt hat der Trainer fünf neue Spielerinnen nominiert – darunter mit Kate Thill, Kim Olafsson und Caroline Jorge gleich drei neue Offensivkräfte. Zum ungünstigsten Zeitpunkt hat sich Torhüterin Lucie Schlimé vor wenigen Tagen den Fuß im Turn-Unterricht verknackst, soll laut Physiotherapeuten aber rechtzeitig wieder voll belastbar sein.

Sieben Gegentreffer kassierten die „Roten Löwinnen“ gegen England (WRL-8.) in der regulären Spielzeit, die letzten drei ab der 90. Minute – was den Trainer besonders ärgerte. „Wir haben einfach mental abgeschaltet und dachten, die Gegnerinnen würden das auch tun …“ Allerdings störte den Coach auch eine andere Sache: „Wir haben gekämpft. Da kann ich ihnen keinen Vorwurf machen. Allerdings haben wir uns nicht getraut, unseren Fußball zu spielen, aus Angst, den Ball zu verlieren. Das darf nicht sein. Wir dürfen keine Angst haben.“ 

Gemeinsam mit Sportpsychologe Frank Muller hat die Mannschaft am Sonntag eine Spielanalyse der England-Partie gemacht: „Wir haben uns das Spiel noch einmal gemeinsam angesehen und eben die Momente herausgepickt, in denen es möglich gewesen wäre, etwas zu versuchen. Er hat ihnen Tipps gegeben, wie sie während solchen Begegnungen reagieren sollen und wie man sich gegenseitig hilft.“ In Wiener Neustadt wird die Rollenverteilung identisch sein. Nur diesmal hat die FLF-Auswahl sich fest vorgenommen, ihre Anfängerfehler nicht noch einmal zu wiederholen.