FußballWM-Qualifikation: Gegen Serbien führt der Weg der FLF-Auswahl über die „Basics“ 

Fußball / WM-Qualifikation: Gegen Serbien führt der Weg der FLF-Auswahl über die „Basics“ 
Die FLF-Auswahl hatte im Hinspiel vier Torschüsse aufzuweisen – umso präziser müssen die Angriffe auch im Stade de Luxembourg sein Foto: Ben Majerus/sportspress.lu

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Es ist gerade einmal einen Monat her, dass für die „Roten Löwen“ in Serbien ein Traum platzte. Dass am Samstagabend (20.45 Uhr) mit Gerson Rodrigues und Christopher Martins zwei Schlüsselspieler fehlen, erschwert das ohnehin schon ungleiche Rückspiel gegen den Weltranglisten-28. Für die FLF-Auswahl führt der Weg über maximalen Einsatz als Kollektiv.

Der FLF-Auswahl steht ein knallharter Doppelspieltag bevor – gegen zwei Nationen, die im November den Gruppensieg anpeilen. Lag vor vier Wochen, vor dem Hinspiel in Belgrad, sogar noch ein Hauch von Hoffnung in der Luft (einen sensationellen zweiten Platz in der Qualifikationsgruppe A zu erreichen), so prägte diesmal personalbedingtes Kopfzerbrechen die Tage vor dem Heimspiel gegen Serbien.

Dass zwei Schlüsselspieler im Stade de Luxembourg gesperrt fehlen werden, stand bereits nach dem letzten Quali-Spiel fest: Christopher Martins (Young Boys Bern) und Gerson Rodrigues (Troyes) müssen ersetzt werden. „Es handelt sich um die beiden Spieler, die im athletischen Bereich, also bei der Kraft und der Schnelligkeit, in unserer Mannschaft das größte Potenzial haben. Das müssen wir als Kollektiv auffangen, indem jeder sein Maximum investiert – sowohl läuferisch als auch mental und taktisch. Das sind Basics, ohne die wir chancenlos sind“, sagte Nationaltrainer Luc Holtz.

Mit dem kurzfristigen Ausfall von Enes Mahmutovic war dagegen nicht zu rechnen. Der Innenverteidiger aus Lwiw zog sich in Lipperscheid einen Muskelfaserriss zu. „Seine Adduktorenprobleme schleppte er bereits ein paar Wochen mit sich herum“, fügte der Coach hinzu. Nachnominiert wurde Kevin Malget. Zudem fallen nach wie vor Lars Gerson (Brann Bergen/NOR), Marvin Martins (Austria Wien/AUT) sowie Vincent Thill (Vorskla Poltava/UKR) aus.

Im Hinblick auf die vielen Abwesenheiten gab Holtz am Freitag an, sich noch nicht auf ein taktisches Schema fixiert zu haben. Bei der 1:4-Auswärtsniederlage gegen das Team aus Ex-Jugoslawien traten die „Roten Löwen“ im 5-3-2-System an. „Ich werde meine Entscheidung, ob wir mit fünf bzw. drei oder eben vier Verteidigern spielen, erst nach dem Abschlusstraining treffen. Der Gegner hat individuell die besseren Qualitäten. Wir werden sie nicht alle ausschalten können, müssen aber in unseren Aktionen schneller, mann-orientierter und aggressiver auftreten als letztes Mal.“

Eine Option wäre, den Platz in der Innenverteidigung neben Maxime Chanot dem Rückkehrer Vahid Selimovic zu überlassen. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass Holtz sich dafür entscheidet, Dirk Carlson dort einzusetzen. Dies hätte zur Folge, dass Mica Pinto den Linksverteidigerposten übernehmen würde. Die beiden Thill-Brüder sollen gemeinsam mit Leandro Barreiro die Stabilität der Wirbelsäule stärken. Danel Sinani avancierte in Huddersfield zum Stammspieler und gilt am Samstag als gesetzt. 

Mission Gruppensieg

„Die Stärke der Serben ist es eben, dass sie von überall gefährlich sein können“, erklärte Holtz. „Wenn es nicht über die Seiten ist, kommen sie durch die Mitte. Wir müssen in Stresssituationen die richtigen Entscheidungen treffen und die Räume eng machen. Wir müssen bei jeder ihrer Bewegungen wachsam sein.“ Auf die Frage, ob er auch dem Youngster Yvandro Borges eine Rolle in der Startelf zutrauen würde, meinte der Coach: „Diese Antwort habe ich noch nicht. Im offensiven Bereich kann er jedem Spieler Probleme bereiten. Aber morgen (am Samstag) geht es hauptsächlich darum, gut zu verteidigen und nicht viel zuzulassen.“ 

Für die „Weißen Adler“ von Dragan Stojkovic geht es beim Gastspiel in Luxemburg einzig und allein um eine Mission: einen Dreier einzufahren, um den Ziel, die Gruppe A in einem Monat vor Portugal abzuschließen, ein Stückchen näher zu kommen. Mit Einzelkönnern wie Aleksandar Mitrovic oder Luka Jovic gehört Serbien für Holtz zu den Teams, „die gegen den Ball auf Weltklasse-Niveau sind. Ihr aktueller Kader ist außergewöhnlich.“ Im vergangenen Monat profitierte der Gegner auch von den müden Beinen der Luxemburger, die sich drei Tage zuvor einen Sieg gegen Aserbaidschan erarbeitet hatten.

Diesmal sind die Voraussetzungen anders, dennoch ändert sich nichts an der klaren Rollenverteilung. Noch sind die Gastgeber in ihrem nagelneuen Tempel ungeschlagen. „Sollte es so bleiben, würde das bedeuten, dass wir eine herausragende Leistung gezeigt haben. Aufgrund der beiden Termine steht uns die schwierigste Woche der ganzen Kampagne bevor. Wir wollen beide Nationen ärgern.“