/ Wieder ein guter Tag: Finale für Laurent Carnol

(Reuters)
Nachdem Raphaël Stacchiotti am Vortag die 200 m Lagen verhauen hatte, ruhten die Erwartungen und Hoffnungen auf Laurent Carnol. Der Ettelbrücker funktionierte gestern wie ein Uhrwerk, auf ihn war Verlass: Carnol steht am Donnerstag über 200 m Brust im Finale.
Natürlich war der Weg für Laurent Carnol ins Ziel nicht eben. Der Luxemburger wurde nach den Meldezeiten bei den 200 m Brust in den zweiten von vier Vorläufen gesetzt und hatte somit keine Vergleichsmöglichkeit mit den guten Schwimmern, die nach ihm antraten. Carnol machte aus der Not eine Tugend und als seine Serie um 10.03 Uhr im 50-m-Becken des Velodroms gestartet wurde, legte der 25-Jährige einfach drauf los, schwamm seine Bahnen und schlug in persönlicher Jahresbestzeit an: „Meine Taktik war, zu Beginn des Rennens lang zu gleiten und trotzdem vorn dabei zu bleiben und auf der dritten Bahn nochmals zu beschleunigen. Im Endspurt wollte ich unbedingt vor dem Finnen Matti Mattson bleiben. Das hat geklappt, ich bin sehr zufrieden. Heute Abend (am Mittwochabend, Anm. d. Red.) will ich mich noch etwas steigern, mal sehen, wie weit es reicht.“ Sein Chrono von 2‘12“34 reichte zu Platz 3 in diesem Vorlauf, 1“56 hinter dem Russen Ilya Khomenko. Und in der Endabrechnung der Vorläufe zu Rang 7. Damit war die erste Hürde gemeistert und der SCDE-Schwimmer durfte am Abend zum Halbfinale (16 Teilnehmer) antreten.
Nach Carnol trat Jean-François Schneiders im fünften Rennen des EM-Mittwochs zum Rückensprint an. Der Wiltzer gab auf der Außenbahn (Bahn 0, in den Vorläufen sind es zehn Teilnehmer pro Serie) des 2./5 Vorläufen alles und schlug als Siebter in 26“76 an. Kurioserweise waren die drei hinter ihm klassierten Schwimmer exakt zeitgleich (26“82). Schneiders verfehlte seine Bestzeit (Landesrekord) um 64/100. Wie schon über 100 m Rücken am Montag machten die Rückenprobleme und das beruflich bedingte rückläufige Trainingspensum solche Zeiten nicht mehr möglich. Dementsprechend muss man das Rennen als stark bezeichnen. „Das war Saisonbestleistung und gibt mir Sicherheit für die Lagenstaffel und die 200 Meter“, zeigte sich der 24-Jährige zufrieden mit dem 50-m-Sprint.
Zugunsten der 200 m Rücken am Freitag und der Staffeln am Samstag und Sonntag wird Schneiders heute auf einen Einsatz im Kraul verzichten.
Der zweite Schritt
Dass der zweite Schritt am Abend für Laurent Carnol schwer werden würde, war klar. Das 16er-Feld des Halbfinales war gespickt mit Topathleten. Der Senior im FLNS-Team musste schon nah an seine persönliche Bestzeit herankommen (Landesrekord in 2‘09“78), um seine Chance auf eine Finalteilnahme aufrechtzuerhalten. Das Problem war, dass ihm das seit dem Euro Meet 2012 kaum gelingen sollte. Von Vorteil war, dass er zum zweiten Halbfinale antreten durfte, die Zeiten der Konkurrenz kannte und dass er (Bahn 6) neben Khomenko schwamm und sein Rennen einteilen konnte.
Es sollte ein sehr spannendes Rennen werden, das um 18.34 Uhr gestartet wurde. Carnol schlug die gleiche Taktik wie am Morgen, lag nach der Hälfte der Distanz nur auf Position 7 schaltete auf der letzten Bahn den Turbo ein und konnte an drei Konkurrenten vorbeiziehen. Zu mehr als Platz vier, 3“06 hinter seinem Trainingspartner Marco Koch (GER), sollte es allerdings nicht reichen. Die Uhr des Luxemburgers blieb aber bei 2‘11“89 (eine halbe Sekunde schneller als am Morgen) stehen, und das war Platz 8 im Gesamtklassement, gleichbedeutend mit der Qualifikation für das heutige Finale (18.46 Uhr): „Ich bin sehr glücklich, das Finale erreicht zu haben, das war mein Ziel in diesem Jahr.“
Neben Schneiders treten am Donnerstag auch die beiden Youngsters an, Julien Henx in der Königsdisziplin 100 m Freistil und Pit Brandenburger auf der langen Strecke (800 m Kraul).
- Monsieur Champagne sagt Adieu - 8. Mai 2022.
- Französische Lederwarenkunst gibt es jetzt am neuen Standort in Luxemburg - 1. Mai 2022.
- Drei Gänge köstlich international mit regionaler Note - 10. April 2022.