Westra sorgte für die Überraschung in Mende

Der 3,1 km lange und durchschnittlich 10,1 Prozent steile Anstieg „La Croix-Neuve–Montée Laurent Jalabert“ ist weiterhin nicht der Lieblingsberg von Frank Schleck. Der Luxemburger hielt am Donnerstag auf der 5. Etappe von Paris-Nice zwar bis rund einen km vor dem Ziel mit den Besten mit, musste dann aber lockerlassen. Auf den letzten 1.000 m büßte Schleck 48 Sekunden auf Westra ein. Der Luxemburger fuhr in Begleitung von Javier Moreno, Robert Kiserlovski und Jean-Christophe Péraud als 19. über den Strich und war damit zweitbester RadioShack-Nissan-Fahrer. Schleck schob sich in der Gesamtwertung auf den 29. Platz vor.

Radsport in Zahlen

5. Etappe (178,5 km von Onet-le-Château nach Mende):
1. Lieuwe Westra (NL/Vacansoleil) 4:52:46 Stunden, 2. Alejandro Valverde (ESP/Movistar) auf 0:06 Minuten, 3. Bradley Wiggins (GBR/Sky), 4. Levi Leipheimer (USA/Omega Pharma), 5. Simon Spilak (SLO/Katusha) alle g.Z., 6. Damiano Cunego (ITA/Lampre) 0:16, 7. Arnold Jeannesson (F/FDJ) g.Z., 8. Sylwester Szmyd (POL/Liquigas) 0:24, 9. Rigoberto Uran (COL/Sky) g.Z., 10. Thomas Voeckler (F/Europcar) 0:30, 11. Maxime Monfort (B) g.Z., … 19. Frank Schleck (L) 0:48, 30. Andreas Klöden (D) 1:04, 31. Jens Voigt (D) 1:11, 68. Markel Irizar (ESP) 3:30

Gesamtwertung:
1. Wiggins 18:23:40 Stunden, 2. Westra auf 0:06, 3. Leipheimer 0:10, 4. Valverde 0:18, 5. Spilak 0:37, 6. Tejay van Garderen (USA/BMC) 0:39, 7. Monfort 0:46, 8. Jeannesson 1:06, 9. Sylvain Chavanel (F/Omega Pharma) 1:16, 10. Robert Kiserlowski (CRO/Astana) 1:21, … 29. F. Schleck 5:05, 30. Klöden 5:13, 34. Voigt 5:29, 76. Irizar 15:58.

Erster Fahrer im Luxemburger Team ist nach wie vor Maxime Monfort. Genau wie Schleck aber musste auch der Belgier die Besten ziehen lassen. Er kam oben als 11. an mit einem Rückstand von einer halben Minute und fiel in der Gesamtwertung vom 5. auf den 7. Platz zurück. Der Abstand auf Wiggins beträgt nun 46 Sekunden.

Monfort will unter Top 5

„Je faisais partie des coureurs protégés au départ, mais je ne suis pas habitué à jouer le rôle de leader“, meinte Monfort:. „Je me sens tout de même capable de l’assumer sans problème. Je n’ai pas reconnu le parcours de samedi parce que ce sont des routes que nous connaissons par coeur. En revanche j’ai fait une petite course de simulation sur la montée vers le col d’Eze, pour établir un temps de référence que je pourrai utiliser dimanche.“

Im RNT-Team ist man nach wie vor überzeugt davon, einen Fahrer unter die fünf Ersten der Schlusswertung zu bringen. Monforts Rückstand auf den derzeitigen Fünften Simon Spilak, der ihn gestern überflügelte, beträgt 11 Sekunden.

Wertvolle Punkte verschenkt

Kaum vorauszusehen ist nach dem Verlauf der Etappe am Donnerstag, wer den Schlussgewinner am Sonntag stellen wird. Im Anstieg „La Croix-Neuve – Montée Laurent Jalabert“ wartete nämlich Westra mit einem überraschenden Angriff auf und fuhr oben als Sieger ins Ziel. Dabei verschenkte er durch eine theatralische Fahrt auf den letzten 100 m einige Sekunden, die in der Endabrechnung durchaus eine Rolle spielen könnten.

Westra, der am kommenden 11. September 30 Jahre alt wird, verbesserte sich auf den 2. Rang und liegt nun nur 6″ hinter Wiggins, der das „Maillot jaune“ verteidigte. Neben den beiden haben auch Levi Leipheimer (3. im Generalklassement auf 10″) und Alejandro Valverde (4. auf 18″) beste Chancen.

Lieuwe, „das Tier“

Etappensieger Westra begann seine Laufbahn 2006 im niederländischen Krolstone Continental Team. Im Jahr 2009 wechselte er zu Vacansoleil. Letzte Saison gewann er die „Classic Loire-Atlantique“ und ein Einzelzeitfahren der Tour de Belgique. Wegen seiner aggressiven Fahrweise wird er im Peloton manchmal „das Tier“ genannt.

Der erste Teil der Etappe stand im Zeichen von vier Fahrern, die sich schon kurz nach dem Start aus dem Staub gemacht hatten. Der Gruppe gehörten der Australier Simon Clarke (GEC), Frederik Veuchelen (B/VCD), Yukiya Arashiro (JAP/EUC) und David Le Lay (F/SAU) an. Drei der Ausreißer wurden 8 km vor dem Ziel in Mende eingefangen.

Als Letzter trotzte Veuchelen den Verfolgern, doch am Fuße der „Croix-Neuve“ musste auch er das Feld an sich vorbeilassen. Zuvor aber hatte er die „Côte de Chabrits“ als Erster passiert und durfte sich später mit dem rotgepunkteten Trikot des Leaders im Bergpreis-Klassement trösten.

Wellig mit fünf Anstiegen

Auf dem Menü der Fahrer steht am Freitag (09.03.12) die 176,5 km lange 6. Etappe von Suze-la-Rousse nach Sisteron. Das Gelände ist wellig mit den fünf Anstiegen (km 15,5) der Côte du Pas du Ventoux (km 40,5), der Côte d’Aurel (km 66,5), der Côte des Mourres (km 120,5) und der Côte des Marquises (km 166,5).

Start um 12.00 Uhr in Suze-la-Rousse, Ankunft zwischen 16.00 und 16.30 Uhr.