Wegen des Geldes

Wegen des Geldes

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Keinen sportlichen Frust sondern der schnöde Mammon - das ist die Erklärung warum Kimi Räikkönen den Formel-1-Rennstall Lotus verlässt. Er bekommt derzeit kein Gehalt bezahlt.

Im Rahmen der offiziellen FIA-Pressekonferenzen vor dem GP von Singapur am Donnerstag nahm der Finne Kimi Räikkönen erstmals Stellung zu seinem Wechsel von Lotus zu Ferrari und zum möglichen Verhältnis mit seinem zukünftigen Teamkollegen Fernando Alonso. Und auch zum Grund seines Weggangs von Lotus: „Es ist eine Sache des Geldes. Derzeit ist es so, dass ich mein Gehalt nicht erhalte.“ Wieso, das könne er nicht sagen. Da müsse man die Team-Verantwortlichen fragen, so der Ex-Weltmeister.

Kimi Räikkönen und Rennstallbesitzer Gerard Lopez.

Die Nachrichten-Agentur AFP versuchte dies in Singapur, war aber nicht erfolgreich. Auch der Präsident des Rennstalls, der Escher Unternehmer Gerard Lopez, war gestern nicht zu erreichen. Seit Lopez und Geschäftspartner Eric Lux mit ihrer Investment-Firma Genii Capital Ende 2009 in die Formel 1 eingestiegen sind, rankten sich mehr oder weniger regelmäßig immer wieder Gerüchte um finanzielle Schwierigkeiten des Teams.

120 Millionen Euro Schulden?

So auch zu Beginn dieser Saison. Auf Tageblatt-Nachfrage hatte Lopez im März dazu gesagt: „(…) Aber es wurde nicht nachgefragt, wem Lotus denn das Geld schuldet. Die Antwort ist: Genii Capital. Im Klartext: Unsere Finanzierung des Teams wurde als Schulden bezeichnet, dabei ist es nur ein Buchungseintrag.“

In etwa dieselbe Erklärung gab Lopez am 10. August motorsport-total.com, als er Aussagen eines Artikels vom 5. August dementierte. Der Internet-Anbieter hatte damals von rund 120 Millionen Euro Schulden berichtet, nicht bezahlten Gehältern bei der Belegschaft und Streikdrohungen sowie leeren Lagern wegen nicht bezahlter Rechnungen bei Zulieferern.

Auch ein Spiegel-Artikel dieser Woche über die allgemeine finanzielle Schieflage der automobilen Königsklasse nennt die Zahl von 120 Millionen Euro Schulden betreffend den Lotus-Rennstall.