BGL LigueWarum Elias Filet und Progrès Niederkorn sich „keine Grenzen setzen“

BGL Ligue / Warum Elias Filet und Progrès Niederkorn sich „keine Grenzen setzen“
Elias Filet hat nicht nur sportlich viel dazugelernt Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Der 21-jährige Elias Filet hat am Mittwoch den ersten Dreierpack seiner noch jungen Karriere gelandet. Der Angreifer, der vom FC Sochaux-Montbéliard an den Progrès Niederkorn ausgeliehen ist, verlor aber nicht viel Zeit und hat schon die nächsten Ziele ins Auge gefasst. Warum sich die Schwarz-Gelben keine Grenzen gesetzt haben, erklärte der Stürmer im Tageblatt-Interview.

Tageblatt: Wie fühlt man sich nach einem 6:0 und drei persönlichen Toren in der BGL Ligue?

Elias Filet: Es war das erste Mal, dass mir bei den Senioren drei Treffer in einem Spiel gelungen sind. Natürlich war ich sehr glücklich, aber die Gedanken kreisen schon wieder um die nächste Partie. Man darf nicht lockerlassen. Am Sonntag steht uns eine sehr wichtige Begegnung bevor, denn Petingen ist uns auf den Fersen. Ich habe den Erfolg genossen, aber der Fokus und die Konzentration liegen jetzt eindeutig auf dem Racing-Spiel. 

Sie gingen in der letzten Saison in der National 3 für Sochaux auf Torejagd und haben ein Spiel in der Ligue 2 auf dem Konto. Bevor Sie nach Niederkorn ausgeliehen worden sind, haben Sie Ihren ersten Profivertrag in Frankreich unterschrieben. Mit welchen Erwartungen wechselten Sie in die BGL Ligue?

Ich hatte nicht unbedingt Erwartungen, sondern Ziele, die ich erreichen wollte. Mir war es wichtig, die bestmögliche Saison zu spielen, mich weiterzuentwickeln. Vieles war neu für mich. Ich bin zum ersten Mal auf mich alleine gestellt, habe meine eigene Wohnung und bin völlig autonom. Im vergangenen Jahr gab es im Ausbildungszentrum noch viel Betreuung, deshalb habe ich auch in puncto Autonomie viel dazugelernt. Auf sportlicher Ebene ging es mir um Spielpraxis, mich zu entwickeln und ein Maximum an Toren zu schießen. 

Hört sich so an, als hätten Sie das meiste schon erreicht?

Bislang läuft es gut. Aber wie gesagt, man darf sich nicht zufriedengeben und muss weiterarbeiten.

Progrès hat eine Kooperation mit Sochaux gestartet und nach Ihnen ebenfalls Alex Guett Guett ausgeliehen. Was haben Sie ihm damals über die BGL Ligue verraten?

Wir haben uns zunächst eine Wohnung geteilt und stehen uns nach wie vor sehr nahe. Ihm ging es in etwa um die gleichen Ziele, wie das bei mir der Fall war: viel Spielpraxis, zu gewinnen und Erfahrungen in einer neuen Umgebung und einer anderen Meisterschaft zu sammeln. Ich konnte ihm damals auch nicht wirklich viele Tipps geben, da ich auch erst seit zwei Wochen da war (lacht). Wir haben das Ganze sozusagen gemeinsam entdeckt. 

Wie groß war im Endeffekt der Unterschied zur National 3?

Das Niveau ist hier in allen Bereichen viel höher, sei es physisch, technisch oder taktisch. Die Meisterschaft ist heterogen. Damit will ich sagen, dass das Niveau der Spiele sich von Woche zu Woche in Bezug auf den Gegner ändert. Jede Begegnung ist anders. Manchmal hat man viel Ballbesitz und muss etwas daraus machen und in der Woche darauf steht einem eine stärkere Mannschaft gegenüber, die wesentlich aktiver ist. 

Was wird Ihnen das Jahr in der BGL Ligue bringen? Was haben Sie in den vergangenen Monaten gelernt?

Jede Begegnung bringt mich weiter. Ich habe gelernt, auf mich alleine gestellt zu leben. Zudem war es neu für mich, Teil einer ersten Mannschaft zu sein. Bei den Reserven läuft das völlig anders ab. Ich habe mentale Fortschritte gemacht und mein rechter Fuß wurde stärker. Unter unserem Trainer Jeff Strasser haben wir an mehreren Dingen gearbeitet, sei es eben der rechte Fuß oder vor dem Tor. Er ist jemand, der alle nach oben ziehen will.

Wie viel Kontakt haben Sie derzeit mit den Verantwortlichen aus Sochaux? 

Ich weiß, dass der Präsident (Thomas Gilgemann) und Sochaux sich regelmäßig austauschen. Meine Agenten sind ebenfalls stets in Kontakt mit Sochaux. Die Vereinsverantwortlichen waren übrigens gegen die Jeunesse Esch auch vor Ort. 

Ihre Leihe endet im Juni. Welche persönlichen Ziele haben Sie sich bis dahin gesetzt? 

Am Ende mit dem Progrès auf dem Podium stehen, meinem Team so viel wie möglich helfen und noch viele Tore schießen. Es gibt nicht unbedingt eine konkrete Zahl, ich möchte mir keine Grenzen setzen. Ich will das Maximum herausholen.

Niederkorn hat gute Aussichten, am Ende der Saison ein Ticket für die Conference League in der Tasche zu haben. Würde es Sie nicht ärgern, dass Sie den Lohn für die harte Arbeit verpassen würden?

Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht, wie das ablaufen wird. Ich habe mich bereits mit dem Präsidenten darüber unterhalten, aber da gibt es noch keine konkreten Aussagen.

Ist Platz drei das Maximum, was noch zu erreichen ist?

Nein. Wir haben uns keine Grenzen gesetzt und fokussieren uns auf uns selbst. Es wäre möglich, noch an einen zweiten Platz heranzukommen. Das Saisonziel lautet, uns für den Europapokal zu qualifizieren und auf dem Podium zu landen. Wo auf dem Podium, weiß man nicht (lacht). 

Die letzte Niederlage des Progrès geht auf Anfang November zurück. Wie hat es Niederkorn geschafft, seine Formstärke über die Winterpause mit ins neue Jahr zu bringen?

Es sind die Früchte der Arbeit. Zu Beginn der Saison war einiges neu: der Trainer, viele Spieler. Die Qualitäten des Kaders waren schon immer da, nur hat es etwas Zeit gebraucht, bis alles aufeinander abgestimmt war. Die Mannschaft ist zusammengewachsen, die Automatismen sind verinnerlicht. Heute zahlt sich das aus. 

Sie reisen am Sonntag zu einem Team, das momentan zwölf Punkte Rückstand hat. Wie stark schätzen Sie den RFCU Lëtzebuerg ein?

Man darf sie nicht begraben, es bleibt ein starker Gegner. Man hat sich im Hinspiel von ihren Qualitäten überzeugen können. 

Steckbrief

Elias Filet
Geboren am
6. März 2002 in Paris 
Position: Stürmer
Bisherige Vereine: FC Gobelins (Jugend), AS Meudon, FC Sochaux (alle F), Progrès Niederkorn
Aktuelle Saison: 19 Spiele in der BGL Ligue, 16 Tore