Wagemutigen blieb die Luft weg

Wagemutigen blieb die Luft weg
(Tageblatt/Gerry Schmit)

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Am Sonntag gingen rund 3.500 Läufer an den Start des ersten Strongmanrun in Differdingen. Mit dieser hohen Teilnehmerzahl schlug der Strongmanrun in Luxemburg alle Teilnehmerrekorde in Europa.

Das Wetter spielte am Sonntag mit, es blieb bei dunklen Wolken und einigen kleineren Regentropfen, und somit gab es keine zusätzliche Erschwerung durch die Wetterbedingungen. Mit großer Motivation und vollem Elan machten sich die Teilnehmer um Punkt 15 Uhr auf die 22 Kilometer lange Strecke.

Die Strecke selbst hatte es schon ohne die 15 verschiedenen Hindernisse – die Organisatoren hatten einige Steigungen sowie Treppen eingebaut – in sich. Bereits nach den ersten Hindernissen hatte sich das Feld gespalten, und die stärksten Strongmanrunners kristallisierten sich heraus.

Läufer an der Spitze

An der Spitze führten bis in die zweite Runde hinein drei Läufer. Gegen Ende der letzten Runde konnte sich jedoch der spätere Sieger Knut Höhler von seinen Konkurrenten absetzen und lief allein ins Ziel ein.

Für den Sieger war das Rennen nicht ohne: „Ich bin dieses Jahr alle Strongman-Läufe in Europa mitgelaufen, und die meisten habe ich sogar gewonnen. Heute kommt ein weiterer hinzu, jedoch war die Strecke an sich sehr anspruchsvoll durch die diversen Steigungen“, sagte er.

Als erster Luxemburger kam der Trail-Spezialist José Azevedo ins Ziel. Ihm hat das Rennen sehr gut gefallen und auch die Strecke an sich war für ihn nicht allzu schwierig. „Mir hat die ganze Veranstaltung super gefallen, da es mal eine gelungene Abwechslung zu den diversen Trails und Straßenrennen in unserem Land ist. Einzig der Wechsel des Bodenbelags war eine Schwierigkeit, von der Straße durch den Schlamm, über Sägespäne, das bin ich nicht so gewohnt. Mein nächstes Ziel ist jetzt die Trail-Meisterschaft in Heiderscheid beim Trail Uewersauer.“ Als erste Frau kam Carina Bungard ins Ziel, erschöpft von den vielen Hindernissen und dem schweren Parcours, jedoch sehr zufrieden mit ihrem Ergebnis. Zweite wurde Alessia Pieretti. Auch sie ist schon einmal bei einem Strongmanrun am Start gewesen: „Ich wusste, was auf mich zukommt, da ich erst vor einem Monat meinen ersten Strongmanrun gelaufen bin. Das Schwimmen in dem kalten Wasser war für mich das Schlimmste, da mir die Luft dabei wegblieb und sich meine Kleider mit Wasser vollgesogen hatten.“

Insgesamt war die Resonanz bei den Teilnehmern sehr positiv, und so steht einer weiteren Auflage nichts mehr im Weg.

Die zweite Auflage des Strongmanrun ist auch schon vorgesehen.

Stimmen


Knut Höhler, Sieger des Strongmanrun:

„Es war sehr anstrengend. Ich bin alle Strongmanruns hier in Europa mitgelaufen. Aber dieser hatte es in sich. Die Strecke allein, mit einigen fiesen Höhenmetern, war schon recht schwierig. Am schlimmsten war jedoch die Grube mit dem Wasser, mir ist erst mal die Luft weggeblieben, als ich in das eiskalte Wasser eingetaucht bin. Trotzdem macht es immer wieder Spaß, an solchen Rennen teilzunehmen.“

Marco Mühlnikel:

„Es ist das erste Mal, dass ich an solch einem extremen Rennen teilnehme, und es hat mir enorm viel Spaß bereitet, auch wenn es manchmal eine echte Qual war. Ich habe, wie, glaube ich, viele andere Läufer, die Wassergrube als schlimmstes Hindernis empfunden. In der zweiten Runde musste man manchmal warten, da sich viele Läufer vor den Hindernissen tummelten, aber das war normal, und man hat schon im Vorfeld damit gerechnet.“

Walter Oberweis:

„Es war ein schönes, aber sehr anstrengendes Rennen. Man muss die Veranstalter loben, dass alles so gut geklappt hat. Auch wenn es mir sehr gut gefallen hat, glaube ich nicht, dass ich noch mal an solch einem Wettkampf teilnehmen werde. Naja, aber wir werden sehen … Eines der schlimmsten Hindernisse war für mich sicherlich die Grube mit den Reifen.“
Gilles Hendel: „Es war eigentlich einfacher, als ich gedacht hatte. Ich hatte mir im Vorfeld schon so einige Gedanken über die Hindernisse gemacht, dies jedoch, wie ich schnell gemerkt habe, umsonst. Die Laufstrecke an sich war jedoch recht anspruchsvoll, und vor allem die Grube mit den Reifen gab mir den Rest. Hier habe ich richtig schwere Beine bekommen.“

Michelle Primc:

„Es war sehr anstrengend, aber schön. Man muss sich jedoch schon selbst ein bisschen hassen und sich quälen wollen. Das Laufen an sich war eigentlich ganz in Ordnung, doch bei der Wasserrutsche stand das Schlimmste noch vor mir. Als ich mit hoher Geschwindigkeit ins Wasser gerutscht bin, ist mir erst einmal die Luft weggeblieben, und nachher war es auch nicht mehr so angenehm, weiterzulaufen. Und doch hat es mir sehr viel Spaß bereitet.“