VolleyballVorschau auf die Novotel League: Mit einem lachenden und einem weinenden Auge

Volleyball / Vorschau auf die Novotel League: Mit einem lachenden und einem weinenden Auge
Der VC Strassen um Mateja Gajin Mateja (gelbes Trikot) will den Meistertitel verteidigen Archivfoto: Jeff Lahr

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Die Vorfreude ist groß: Ab Samstag dürfen die Mannschaften wieder in daheim vor eigenem Publikum antreten. Doch bei zwei Vereinen hält sich die Freude in Grenze – seit der Flutkatastrophe sind zwei Hallen stillgelegt. Die Bartringer Atert-Halle steht momentan nicht zur Verfügung und die Echternacher Sporthalle wird gar nicht mehr öffnen.

In Bartringen konnten Lösungen gefunden werden, auch wenn sie nicht ideal sind, doch in Echternach sieht es düster aus. „Wir hatten eine sehr schwierige Vorbereitung. Am Vormittag wussten wir oft noch nicht, welche Nachbargemeinde denn gewillt war, uns abends ihre Halle zum Training zur Verfügung zu stellen. Wo wir unser ‚Heimspiele’ austragen, steht auch noch in den Sternen. Und wenn ab 1. November die Hallen auch wieder dem Fußball offenstehen, werden weitere Probleme auf uns zukommen“, so der Echternacher Spieler Marc Burelbach. Ab Januar soll allerdings eine provisorische Halle zur Verfügung stehen. Doch auch für diese beiden Vereine wird die diesjährige Meisterschaft irgendwie über die Bühne gehen.

Der Titelverteidiger aus Strassen hat seine Spieler größtenteils halten können. Nur der junge Mittelblocker Michal Bednarek und der zweite Zuspieler Zoran Simic (Diekirch) stehen nicht mehr im Kader. Ersetzt wurde Simic durch den jungen Escher Simao Marinho, der auch gleich seinen Bruder Samuel, den Libero, mitbrachte. Im Angriff kommt der Bartringer Sina Arab und aus Echternach Benito Jarvis. „Ein weiterer Mittelblocker wird noch kommen“, versicherte Trainer Massimo Tarantini. „Unsere Annahme muss sich noch finden und die Mittelblocker müssen eingespielt werden. So ist unser erstes Ziel das Erreichen des Play-offs und dann sehen wir weiter. Doch Strassen hat sicher Ambitionen und will den Titel verteidigen.“ Alle Positionen sind doppelt besetzt und Strassen scheint stärker als in der vergangenen Saison zu sein. Das einzige Fragezeichen ist Tim Laevaert, der als Annahmespieler oder als Libero, da, wo Not am Mann ist, vorgesehen war. Allerdings scheinen anhaltende Knieprobleme seinen Einsatz mindestens teilweise infrage stellen.

Lorentzweiler will an die Spitze

Der Vizemeister wird auch der größte Herausforderer von Strassen sein. Lorentzweiler hat neue Kräfte an Land gezogen. Nicht weniger als vier Spieler sind nicht mehr Teil der Mannschaft. Annahmespieler Kevin Graulière ist nach Maizière (F) zurückgekehrt. Artur Szpak hört ganz auf und Sami Ben Tara wurde schon Ende der Saison entlassen. Der größte Verlust ist sonder Zweifel Libero Philippe Glesener, der nun als Profi in den Niederlanden spielt. Seinen Ausfall muss nun sein Stiefvater, Serge Karier, so gut wie möglich auffangen. Mit David Meixon und Anthony Gobert wurden zwei Mittelblocker verpflichtet, Annahme und Angriff sollen Tomas Pavelka (Diekirch) und der Kubaner Nelson Loyola verstärken und der junge Colin Hilbert (Echternach) ist vielseitig einsetzbar. Wenn es Trainer Laurent Van Elslande gelingt, schnell ein Team aus seinen Spielern zu formen, wird Lorentzweiler schwer zu schlagen sein. „Wir stellen uns noch keine Fragen über Strassen, wir orientieren uns momentan an den anderen Teams“, sagt Co-Trainer Karier.

Als weiterer Herausforderer sollte Fentingen gelten. Da alle an Bord geblieben sind, muss sich das Team nicht erst finden und somit könnte Fentingen gleich groß auftrumpfen und die beiden Favoriten unter Druck setzen. Als einziger Neuzugang ist der junge Bartringer Mittelblocker Marek Beles zu verzeichnen. Tom Engeldinger sieht eigentlich kein Problem, wieder oben mitzuspielen, wenn dann alle gesund bleiben.

Esch hingegen musste in der Zwischensaison viel Federn lassen. Der Kader ist durch den Weggang der Marinho-Zwillinge, Petar Nenkov und Matthias Cloot (beide Bartringen) doch arg geschmolzen. Als Neuzugänge sind vor allem Ex-Escher Spieler zu vermerken: Charel Hoffman (Bartringen), Christophe Lazzarin und Christopher Schneider (beide Belair), Maurice Van Landeghem (Bliesen (D)) sowie Félix Terwindt und Max Mejerus aus der 2. Mannschaft sind zurückgekehrt. Trainer Ranguel Krivov hat viel Arbeit vor sich, um aus den verbliebenen, den neuen und den beiden Ex-Profis Valdir Delgado und Juan Blanco ein Team zu formen. In Esch muss man momentan, durch den zweijährigen Ausfall des „Luxembourg Beach Open“, kleinere Brötchen backen.

Die hinteren Plätze vermeiden

Ähnlich wie Esch geht es auch Diekirch, was die Abgänge angeht. Mit Markus Trence (Rückkehr nach Kanada), Tomas Pavelka sowie Jerred Schubert und Facundo Higeira (beide Belair) sind vier Spieler abgewandert. Ersetzt werden sie durch die beiden Polen Marcin Wielogorski und Antoni Piotrowski, den Kanadier Lyndon Varga und den Serben Zoran Simic. Außerdem steht Tom Gaspard nach seinen Studien wieder zur Verfügung und einige Eigengewächse sollen im Laufe der Saison eingebaut werden. Bartringen will diese Saison endlich wieder ins Play-off und hat sich dementsprechend verstärkt. Steve Weber ist aus Bliesen zurückgekehrt und bringt mit Tim Konrad einen Mittelblocker mit. Nationalspieler Michail Constantinou (Belair), Petar Nenkov und Mathias Cloot sollen die Abgänge von Sina Arab, Marek Beles, Charel Hoffmann, Ricardo Da Silva, Armin Sinanovic und Nadhir Aboubacar mehr als nur wettmachen.

Ein großes Fragezeichen steht hinter Belair. Neben Schubert, Higueira und Juan Pablo Stutz (Strassen) sind noch zwei junge Spieler aus Belgien und Frankreich im Anmarsch. Nicht mehr im Kader sind mit Loris Centrone und Sebastien Dobre vor allem junge Spieler, was studienhalber bedingt ist. Slim Chebbi hat nun die Aufgabe, ein neues Team zu formen und mittelfristig oben zu etablieren. Auch Echternach hat sich im Ausland umgesehen und Libero Mathieu Rakotomanga (F), Allrounder Matthieu Nguyen (F) und Diagonalspieler Enzo Maggiolo (I) verpflichtet. Mit Marc Burelbach und dem früheren Petinger Davis Rodriguez (E) kann Trainer Philippe Akele auch auf zwei Routiniers zurückgreifen. Man will für die Zukunft aufbauen und wenn möglich die beiden letzten Plätze vermeiden.

Im Überblick

1. Spieltag, Samstag:
18.30: Strassen – Echternach
19.30: Lorentzweiler – Belair
20.30: Esch – Bartringen
20.30: Fentingen – Diekirch

In eigener Sache
Die Damen-Begegnung zwischen Walferdingen wird nicht, wie am Donnerstag im Tageblatt geschrieben, am Samstag um 20.30 Uhr angepfiffen. Am Donnerstagmittag gab der nationale Volleyball-Verband bekannt, dass die Begegnung auf den 5. Oktober verlegt wurde.