Vom Mittelfeld in die zweite Liga

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FUSSBALL - Arsenal, Manchester City und Chelsea bleiben weiter eng zusammen, Liverpool, Everton und Tottenham kämpfen um den vierten Platz, dahinter versuchen Manchester United, Newcastle und Southampton herauszufinden, ob sie nach oben oder nach unten blicken müssen.

Ab Platz zehn geht’s um den Abstieg. Mit 23 Punkten hat Hull City genau sechs mehr als der Letzte, Crystal Palace. Zwei Spiele hintereinander gewonnen und es droht die farblose Europa League, zwei Spiele hintereinander verloren und es droht die unbarmherzige zweite Liga.

Gute Nachrichten für die Manager: Die meisten Vereine im Abstiegskampf haben den ihren schon gewechselt. West Ham noch nicht. Als alle auf einen Rausschmiss von Allardyce spekulierten, gewann man überraschend bei Cardiff. Auch in Manchester herrscht Unruhe. David Moyes hat bisher gezeigt, dass die Fußstapfen von Sir Alex für ihn zu groß sind. Sein Pech: Van Persie und Rooney sind verletzt und ohne die beiden sind die anderen nur Durchschnitt. Dabei hat Moyes noch Glück, denn Fellaini und Ferdinand sind auch verletzt. Dass Zaha nicht spielt, ist nicht zu erklären, dass Evra noch spielt, ebenfalls nicht. Nach dem Sieg gegen Swansea soll es jetzt wieder aufwärts gehen. Doch am kommenden Sonntag wartet Chelsea. Vielleicht macht die Angst United Beine. Das hat Moyes bisher nicht geschafft.

Schlecht, aber unantastbar

Im Blickpunkt stehen wieder die FA und ihre Disziplinarkommission mit ihrer altertümlichen und irrsinnigen Rechtsprechung. Manager wie Brendan Rodgers von Liverpool, die – zu Recht – die Schiedsrichter kritisieren, erhalten für ihre Aussagen Strafen über Tausende von Pfund. Sogar Kommentare wie „Ich war gar nicht froh über die zwei Platzverweise, die Morddrohungen gegen unseren Torwart und die vier unberechtigten Elfmeter gegen uns“ sind Gegenstand von Untersuchungen durch die FA, die alles unterbinden will, was den Fußball „in Verruf“ bringen könnte.

Da sollte sie abwarten, was ein englischer Schiedsrichter bei der WM in Brasilien alles zum Ruf des englischen Fußballs beitragen wird. Aber es wird sie nicht interessieren, denn wenn man erst einmal Kritik an den englischen Schiedsrichtern zulässt, kann man ebenso gut die Monarchie in England abschaffen oder Al-Fayed die englische Staatsbürgerschaft gewähren. Natürlich gibt die britische Presse zu, dass es kuriosere Institutionen als die FA gibt, nämlich die FIFA oder die UEFA, welche die FA an Arroganz und Geldgier locker übertreffen. Doch es ist schon kurios, wenn ein Walcott verletzt aus dem Stadion getragen wird und seine Handbewegung – er zeigte den Tottenham-Fans mit zwei ausgestreckten Fingern den Spielstand von 2:0 für Arsenal – Gegenstand einer Untersuchung durch die FA ist.

Man stelle sich vor, es hätte nur 1:0 gestanden und der gute Theo hätte das mit seinem Mittelfinger angedeutet. Die FA hätte ihn für versuchtes unsittliches Nasenbohren vor minderjährigen Zuschauern angeklagt. Wenn in Deutschland ein Bundespräsident wegen 800 Euro seinen Stuhl räumen musste, dann dürfte, laut FA-Rechtsauslegung, für den Lulima-Präsidenten Hoeneß in dessen Steuerhinterziehungs-Affäre in aller Logik mindestens die Todesstrafe drin sein.