/ Vielleicht härter als erwartet

(Gerry Schmit)
In einer Woche fällt in Kayl der Startschuss der 67. Flèche du Sud. Am Dienstag wurde das Rennen im Escher Rathaus vorgestellt. Mit am Start ist ein alter Bekannter: Alex Kirsch und sein Team Stölting Service Group profitieren von dem neuen UCI-Reglement, das gleich zwei ProKontinental-Teams bei Rennen der Kategorie 2 starten lässt.
Damit wird sich der Stölting-Profi wieder vor heimischem Publikum präsentieren können. Neben Stölting geht auch das australische ProKonti-Team Drapac an den Start. Es waren aber noch weitere Teams der zweithöchsten Kategorie am luxemburgischen Rennen interessiert, was einmal mehr den Stellenwert der „Flèche“ unterstreicht.
Eine Menge Arbeit
Die ProKontinental-Teams werden das Niveau des Rennens sicherlich noch weiter anheben. Dabei muss sich die „Flèche“ keine großen Gedanken um ihr Image machen, allein ein Blick auf die Siegerliste sagt genug aus. Doch selbstverständlich ist die Organisation eines solchen Rennens nicht, das weiß auch der neue FSCL-Präsident Camille Dahm. „Die Flèche du Sud ist das einzige Etappenrennen für Amateure, das überlebt hat. Das ist der Vélo Union Esch nicht hoch genug anzurechnen, denn es steckt eine Menge Arbeit dahinter“, so Dahm.
Und von dieser Arbeit können auch die jungen luxemburgischen Talente wie zum Beispiel Tom Wirtgen (Leopard) profitieren. Der 20-Jährige hat die „Flèche“ zu einem der Saison-Haighlights erklärt. Ihm zur Seite steht u.a. Pit Schlechter. Beim Team Differdange-Losch wird vor allem auf Tom Thill geachtet werden, der im vergangenen Jahr bester Luxemburger wurde. Gespannt darf man ebenfalls auf das Team Basso Bikes sein, das von Luc Turchi angeführt wird.
26 Mannschaften à 6 Fahrer
Die luxemburgischen Regionalmannschaften VV ToolTime Préizerdaul, LC Kayl und LC Tetingen werden wieder einen schweren Stand haben, doch es ist ihnen hoch anzurechnen, dass sie diese Herausforderung wieder einmal annehmen. Insgesamt wird das Feld aus 26 Mannschaften à 6 Fahrer bestehen, macht ein Feld von 156 Athleten. Darunter sind 20 Luxemburger, das größte Kontingent stellen die Deutschen mit 29 Fahrern.
Zwei Königsetappen
Der Parcours der 67. Auflage der Flèche du Sud ist sicherlich kein einfacher. Los geht es am kommenden Mittwoch mit einer Einführungsetappe von 76,8 km mit Start und Ziel in Kayl. Die zweite Etappe führt über 154,6 km von Roeser nach Rümelingen und ist eher eine der traditionellen Art. So richtig ans Eingemachte geht es dann am Freitag, wenn die „Flèche“ einen ersten Abstecher ins Ösling macht. Die Etappe von Redingen/Attert nach Warken (152,1 km) gilt als Königsetappe, vor allem gibt es einen schweren Anstieg auf dem Schlussparcours zwischen Welscheid und Scheidel. Das Peloton muss diesen gleich zweimal meistern.
Zwei Königsetappen
Wer sich nach diesem Tag das Leadertrikot überstreifen darf, sollte sich aber nicht zu früh freuen, denn die Etappe vom Samstag hat es ebenfalls in sich. Gestartet wird in Rosport, von wo aus sich der Tross noch einmal Richtung Norden aufmacht. Nach 157,3 mehr als hügeligen Kilometern wird in Echternach der Etappensieger gekrönt. Man kann sagen, dass die diesjährige Flèche du Sud gleich zwei Königsetappen im Programm hat.
Der Abschluss ist dann aber wieder traditionell. Von Schifflingen geht es über 136,5 km nach Esch, wo das Publikum vor dem Editpress-Gebäude in der Kanalstraße die Fahrer gleich viermal zu sehen bekommen wird.
Wer weiß, welche Spuren die vorherigen Etappen dann hinterlassen haben? Im vergangenen Jahr fiel erst hier die Entscheidung um den Gesamtsieg.
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