Vettels „One-Man-Show“: Pole Position

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Formel-1-Champion Sebastian Vettel ist auf dem besten Weg zum sechsten Sieg im siebten Saisonrennen. Der Red-Bull-Fahrer holte sich in Kanada erneut die Pole Position. Doch Regen könnte das Rennen am Sonntag zur Lotterie machen.

Sebastian Vettels „One-Man-Show“ in der Formel 1 geht weiter. Der Weltmeister aus Heppenheim raste am Samstag in der Qualifikation zum Großen Preis von Kanada auf Platz eins und startet damit im siebten Saisonrennen schon zum sechsten Mal von der Pole Position. „Ich bin sehr zufrieden, das ist ein großer Schritt. Wir können zuversichtlich sein, aber es wird nicht einfach“, meinte der Red-Bull-Pilot, der nun beste Aussichten auf seinen sechsten Saisonerfolg hat. Die Plätze zwei und drei schnappte sich das Ferrari-Duo Fernando Alonso und Felipe Massa.

Formel 1 in Zahlen

Großer Preis von Kanada in Montréal, 7. von 19 Läufen zur Weltmeisterschaft, Startaufstellung (eine Runde = 4,361 km):

1. Sebastian Vettel (Heppenheim) Red Bull 1:13,014 Min.; 2. Fernando Alonso (Spanien) Ferrari 1:13,199; 3. Felipe Massa (Brasilien) Ferrari 1:13,217; 4. Mark Webber (Australien) Red Bull 1:13,429; 5. Lewis Hamilton (England) McLaren Mercedes 1:13,565; 6. Nico Rosberg (Wiesbaden) Mercedes 1:13,814; 7. Jenson Button (England) McLaren Mercedes 1:13,838; 8. Michael Schumacher (Kerpen) Mercedes 1:13,864; 9. Nick Heidfeld (Mönchengladbach) Lotus Renault 1:14,062; 10. Witali Petrow (Russland) Lotus Renault 1:14,085; 11. Paul di Resta (Schottland) Force India 1:14,752; 12. Pastor Maldonado (Venezuela) Williams 1:15,043; 13. Kamui Kobayashi (Japan) Sauber 1:15,285; 14. Adrian Sutil (Gräfelfing) Force India 1:15,287; 15. Sébastien Buemi (Schweiz) Toro Rosso 1:15,334; 16. Rubens Barrichello (Brasilien) Williams 1:15,361; 17. Pedro de la Rosa (Spanien) Sauber 1:15,587; 18. Jaime Alguersuari (Spanien) Toro Rosso 1:16,249; 19. Jarno Trulli (Italien) Lotus 1:16,745; 20. Heikki Kovalainen (Finnland) Lotus 1:16,786; 21. Vitantonio Liuzzi (Italien) Hispania 1:18,424; 22. Timo Glock (Wersau) Virgin 1:18,537; 23. Narain Karthikeyan (Indien) Hispania 1:18,574; 24. Jérôme d Ambrosio (Belgien) Virgin 1:19,414

Völlig unbeeindruckt von seinem Trainings-Crash an der „Mauer der Champions“ fuhr Vettel im entscheidenden Durchgang wie so oft in diesem Jahr die schnellste Runde. An der Zeit von 1:13,014 Minuten bissen sich die Rivalen des 23-Jährigen auf dem 4,361 Kilometer langen Circuit Gilles Villeneuve die Zähne aus. „Danke, dass ihr das Auto wieder hinbekommen habt, nachdem ich es am Freitag in die Mauer geknallt habe“, rief Vettel seinen Mechanikern am Boxenfunk zu.

Mercedes zufrieden

Einen guten Job machte auch die Mercedes-Crew. Nico Rosberg steuerte seinen Silberpfeil auf Rang sechs hinter Mark Webber (Red Bull) und Lewis Hamilton (McLaren). Rekord-Weltmeister Michael Schumacher fuhr auf Startplatz acht. „Eine ordentliche Leistung“, lobte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug, zumal das Werksteam Reifen für das Rennen sparen konnte.

Enttäuscht zeigte sich dagegen der WM-Zweite Hamilton, der im Vorjahr zum zweiten Mal in Kanada gewonnen hatte. „Ich denke, die anderen haben einfach einen guten Schritt nach vorn gemacht und wir konnten den nicht mitgehen“, klagte der Brite.

Nick Heidfeld schaffte es in seinem Lotus-Renault auf Platz neun und lag damit im internen Duell vor dem Russen Witali Petrow. Für Adrian Sutil und Timo Glock war dagegen erneut vorzeitig Schluss. Der Gräfelfinger Sutil musste sich in seinem Force India mit Platz 14 begnügen. Für den Wersauer Glock reichte es im Marussia-Virgin nur zu Rang 22.

Noch keine Vorentscheidung

Trotz der 21. Pole Position seiner Karriere wollte Vettel jedoch noch nichts von einer Vorentscheidung für das Rennen am Sonntag (19.00 Uhr/RTL und Sky) wissen. „Es ist ziemlich eng, das ist sicher nicht unsere beste Strecke“, mahnte der Hesse. Zudem verwies der Titelverteidiger auf die ungewissen Wetteraussichten für den Renntag. „Es könnte regnen, wir wissen nur noch nicht, wann“, sagte Vettel.

Auch die erneuten Red-Bull-Probleme mit dem Bremsenergie-System KERS, die Webber im Training am Vormittag zur Pause zwangen, dürften dem Team des Weltmeisters etwas Sorgen bereiten. Zumindest bei Ferrari keimte bereits Hoffnung auf den Kanada-Coup. „Es sieht gut aus. Wir haben eine Chance auf den Sieg“, befand Alonso.

Vor allem der Spanier hat bei der Jagd auf WM-Spitzenreiter Vettel einen Erfolg dringend nötig. Nach fünf Siegen führt der Deutsche die Gesamtwertung mit 143 Punkten klar an. 58 Zähler dahinter liegt Hamilton auf Rang zwei. Es folgen Webber (79), der zweite McLaren-Pilot Jenson Button (76) und Alonso (69).