Verschoben, aber nicht aufgehoben

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Die Meisterschaft scheint entschieden nach dem Sieg von City im Manchester-Derby, auch wenn Mancini das nicht zugeben will und die Presse weiterhin mit seinen Kommentaren irreführt. Er weiß, wovon er redet, sagt aber nicht, was er denkt.

Man muss davon ausgehen, dass United, wenn City beim nächsten Spiel in Newcastle Punkte verliert, dann ebenfalls stolpert, wenn nicht zuhause gegen Swansea, dann im letzten Spiel bei Sunderland. Ferguson ist jetzt machtlos. Eine Niederlage gegen City ist keine Überraschung. Das Genick gebrochen haben United jedoch unerwartete Punktverluste gegen Wigan und Everton, gerade zu einem Zeitpunkt, als man City abgehängt zu haben schien, und dies nach einer tollen Aufholjagd in der Rückrunde. United hat sich diese Saison schon so oft in den Fuß geschossen wie es selbst ein Balotelli mit einer Maschinenpistole nicht fertiggebracht hätte.

In den Fuß geschossen hat sich jetzt auch die englische FA, als sie, sozusagen über Nacht, Roy Hodgson, Manager von West Bromwich Albion, den Posten des Nationaltrainers anbot. Favorit Harry Redknapp, der weder zu- noch abgesagt hatte und dessen Mannschaft Tottenham im Durcheinander der Spekulationen in den letzten Wochen leistungsmäßig eingebrochen war, kommt sich ziemlich veralbert vor. Hodgson ist ein netter Kerl und viel zu schade für die Nationalelf. In Liverpool, wo er fast 100 Tage lang Manager war, sind ihm die Spieler auf der Nase herumgesprungen. Dann kam Dalglish. Er führte sie auch nicht zur Meisterschaft, aber ins FA-Cup-Finale 2012.

FA Cup

Am Samstag steigt in Wembley das große Ereignis, bei dem das Königshaus vertreten ist und die Spieler alle maßgeschneiderte Anzüge mit einer Nelke im Knopfloch tragen, wenn sie den Rasen inspizieren, der in Wembley so schlecht ist, dass sogar der „Greenkeeper“ des Mailänder Meazza-Stadions deswegen neidisch werden könnte. Ungewöhnlich sehen sie aus, diese athletischen Spieler in ihren Anzügen. Wenn Sie eine tätowierte Ananas mit einem Lappen aus Teppichboden auf dem Kopf sehen, dann wird es Meireles von Chelsea sein. Es ist das Spiel zweier Mannschaften, die ihre Meisterschaft vergeigt haben und zum Trost jetzt um den FA Cup spielen. Dabei hat Liverpool diese Saison schon den Liga-Cup gewonnen und Chelsea steht zum weiteren Trost auch im Finale der Champions League. Liverpool wird es schwer haben, denn Chelsea kann verteidigen.

In Barcelona wurden stellenweise bis zu 25 Menschen in ihrem Strafraum gezählt, inklusive der Offiziellen an der Torauslinie, die dem Schiedsrichter immer brav melden, wenn ein Spieler die Stutzen herabhängen lässt oder heimlich am Torpfosten raucht, ansonsten aber nicht einmal einschreiten würden, wenn ein Verteidiger seinen Gegenspieler mit Benzin übergießt und anzündet. Aber dafür gibt es ja die Videobeweise.