Vergeigt und abgesägt

Vergeigt und abgesägt

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Vor zwei Wochen rechnete die Presse Tottenham noch zu den Titelfavoriten und schrieb erste Nachrufe auf Arsène Wenger, dessen verfehlte Einkaufspolitik Arsenal schon seit sieben Jahren um tonnenweise Trophäen bringt.

Jetzt verlor Tottenham zweimal hintereinander, ziemlich unglücklich nach tollem Spiel, aber miserabler Verteidigung gegen Manchester United, während Arsenal in Liverpool gewann, mit viel Glück, einem überragenden Van Persie und den gleichen Spielern, die bislang die Saison vergeigt hatten.

Meister werden Tottenham oder Arsenal ohnehin nicht mehr, dieses Ding läuft einzig zwischen Manchester City und Manchester United. City spielt überlegen oder kontert gnadenlos, Glück ist hier nur selten im Spiel. Anders bei United, das nicht nur in Norwich oder bei Tottenham gewann und den Spielverlauf auf den Kopf drehte. Aber die Mannschaft hat noch Reserven und wird gegen Ende der Saison immer stärker. City spielt seit Monaten auf einem hohen Niveau und es sieht nicht danach aus, als könnte diese Mannschaft noch ins Straucheln geraten.

Obwohl: Eigentlich können nur noch Balotelli oder Tevez dieses Team schlagen. Balotelli wurde jetzt in einem Striplokal erwischt. Es heißt, er habe sich verfahren auf dem Weg vom Training nach Hause und wollte nur nach dem Weg fragen. Mancini hatte erst kurz vor dem Spiel davon erfahren, er sollte sich besser um seine Informanten in der Szene von Manchester kümmern. Einem Ferguson passiert so etwas nicht, endlose Nächte auf der Suche nach McGrath, Whiteside oder Robson haben seinen Spürsinn geprägt, auch Rooney, Ferdinand und Co mussten dies schon erfahren.

The Special One II

Überhaupt keinen Spürsinn hatte Chelseas Manager Villas-Boas, auch genannt „The Special One II“. Zuerst legte er sich mit den Alten an, dann wollte er die brasilianisch-portugiesische Fraktion der Spieler auf seine Seite ziehen und dann erzählte er jedem von seinem guten Verhältnis zu Abramowitsch und seinen langfristigen Plänen.

Erst als das Auto der Toilettenfrau auf seinem eigenen Parkplatz an der Stamford Bridge parkte, sah er ein, dass er den Kampf gegen Terry, Lampard und Cole verloren hatte. Sein einziges Verdienst war, dass Chelsea unter ihm beständig spielte, beständig schlecht, und niemals unglücklich verlor, sondern immer verdient. Abramowitsch ist nicht ohne Schuld. Er hatte AVB zu schnell verpflichtet und zu spät entlassen. Das kommt in jeder guten Ehe vor.