RadsportVan Aert gewinnt E3 Saxo Classic im Sprint gegen Van der Poel und Pogacar

Radsport / Van Aert gewinnt E3 Saxo Classic im Sprint gegen Van der Poel und Pogacar
Wout van Aert (Jumbo-Visma) setzte sich im Sprint gegen Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix) und Tadej Pogacar (UAE) durch Fotos: Editpress/Luis Mangorrinha

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Nach seiner Niederlage bei der Cyclocross-WM sowie bei Mailand-Sanremo gegen seinen Dauerrivalen hat sich Wout van Aert (Jumv.-Visma) am Freitag revanchiert: Der Belgier setzte sich beim E3 Saxo Classic im Sprint vor Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix) und Tadej Pogacar (UAE) durch. Kevin Geniets (Groupama-FDJ) beendete das Rennen auf Platz 25. 

Es hatte am Ende etwas von einem „Trio royale“. Die drei aktuell stärksten Radsportler der Zeit bogen am Freitag beim E3 Saxo Classic gemeinsam auf die Zielgeraden ein: Tadej Pogacar, zweifacher Tour-de-France-Sieger, Mathieu van der Poel, der erst vergangenen Samstag Mailand-Sanremo gewann, und Wout van Aert, neunfacher Tour-Etappensieger. 

Dabei sah es zunächst aus, als hätte Van Aert nicht seinen besten Tag. Das Trio setzte sich etwa 40 Kilometer vom restlichen Feld ab. Im Paterberg und im Oude Kwaremont verlor der Belgier einige Meter auf Pogacar und Van der Poel. Das Duo konnte aber nicht die entscheidenden Meter wegziehen, sodass Van Aert immer wieder heranfuhr. „Am Oude Kwaremont war ich am Limit“, sagte Van Aert. „Auf dem steilen Teil musste ich das Tempo anpassen. Mathieu van der Poel und Tadej Pogacar mussten sich glaube ich erholen. Also nutzte ich die Gelegenheit, um wieder ranzukommen.“ 

Aus der Vergangenheit gelernt 

Der Belgier wollte es auf den Sprint ankommen lassen – doch nicht einfach so. „Etwa 250 Meter vor dem Ziel habe ich losgelegt. Ich wusste, dass ein kurzer Sprint nicht zu meinen Gunsten ist. Ich habe aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Die Cyclocross-WM war mir eine Lehre (Van Aert wurde Ende Januar in Hoogerheide von Van der Poel im Schlussspurt geschlagen; Anm d. Red.)“, sagte der Belgier. „Es war wichtig, zu gewinnen, einfach weil ich gerne gewinne. Die letzten Wochen waren nicht immer einfach, daher ist es auch schön, so zu gewinnen. Ich habe gezeigt, dass ich ein solches Duell auch gewinnen kann.“

Neun Tage vor der Flandern-Rundfahrt (2. April) hat Van Aert ein Ausrufezeichen gesetzt. Doch seine Konkurrenz ist mit Van der Poel und Pogacar groß – gerade der Slowene hat bewiesen, dass er auf den Straßen in Flandern ein ernstzunehmender Gegner ist. „Ich habe bei der Platzierung in den Bergen Fehler gemacht, die ich in neun Tagen nicht mehr machen werde“, sagte Pogacar. 

Kevin Geniets fuhr am Freitag erschöpft über die Ziellinie
Kevin Geniets fuhr am Freitag erschöpft über die Ziellinie

Geniets nicht mit optimalen Tag

Stärkster Luxemburger war am Freitag Kevin Geniets, der mit 3:36 Minuten Rückstand 25. wurde. „Es war ein extrem schweres Rennen mit viel Regen, viel Wind. Ich habe versucht, unser Duo auf dem Paterberg zu platzieren. Von da aus bin ich dann ins Ziel gefahren.“ Stefan Küng und Valentin Madouas sind bei Groupama-FDJ als Kapitän ins Rennen gegangen. Am Ende sprang für den Schweizer Platz sechs heraus – beinahe möchte man sagen, Küng habe es in der „Best of the rest“-Wertung auf den dritten Platz geschafft. Madouas wurde Achter. „Es hat heute ein wenig gefehlt“, sagte Geniets. „Es war etwas weniger gut als sonst, aber nicht jeder Tag ist optimal.“ 

Alex Kirsch (Trek-Segafredo) stellte sich während des Rennens in den Dienst von Mads Pedersen, der 14. wurde. „Ich habe gut für ihn gearbeitet, aber mir fehlen fünf Prozent“, sagte der Luxemburger, der das Rennen selbst als 49. auf 7:47 Minuten beendete. Kirsch hatte sich zuletzt bei Paris-Nice erkältet und die siebte Etappe des Rennens nicht mehr beendet. Der 30-Jährige erhofft sich, die fehlenden Prozente bis zur Flandern-Rundfahrt noch zu holen. Sonntag tritt er bei Gent-Wevelgem an, Mittwoch steht A travers la Flandre an. „Heute war es für uns das schwierigste Rennen, um zu gewinnen. Bei Gent-Wevelgem wird es für Mads (Pedersen) mehr Möglichkeiten geben.“ 

Alex Kirsch arbeitete viel für Mads Pedersen
Alex Kirsch arbeitete viel für Mads Pedersen

Jungels leidet an Infektion in der Lunge

Eigentlich stand das E3 Saxo Classic auch im Rennprogramm von Bob Jungels. Am Freitag stand 30-Jährige in Harelbeke jedoch nicht am Start. Zuletzt erkrankte Jungels auf den letzten Etappen von Paris-Nice. Auch Mailand-Sanremo am vergangenen Samstag verpasste er wegen Krankheit, wie das Team schrieb. Jungels leidet zurzeit an einer Infektion in der Lunge. Wann Jungels zurückkommt, ist derzeit unklar. Bei der deutschen Mannschaft sind aktuell mehrere Fahrer krank: neben Jungels auch Maximilian Schachmann, Sergio Higuita, Jordi Meeus, Jonas Koch und Victor Koretzky. 

Leopard TOGT vor zweitem Saisonsieg

Der Franzose Alexis Guérin (Bingoal WB) gewann die vierte Etappe der Coppi e Bartoli (I/2.1) mit einem Vorsprung von drei Sekunden auf den Schweizer Mauro Schmid (Soudal-Quick Step) und James Shaw (EF Education-EasyPost) aus Großbritannien. Luc Wirtgen (L/Tudor Pro Cycling) erreichte das Ziel nach 159,9 km als 32. auf 2:37 und nimmt das abschließende Zeitfahren rund um Carpi heute als 30. auf 9:01 in Angriff. Auf den letzten 18,6 km wird Mauro Schmid alles daransetzen, um sein Leadertrikot zu verteidigen.
Schnellster auf der dritten Etappe der Olympia’s Tour über 168,3 km war der Norweger Erland Blikra (Uno-X Dare DT), der sich im Sprint vor den beiden Niederländern Coen Vermeltfoort (VolkerWessels) und Martijn Budding (TDT-Unibet) behaupten konnte. Der luxemburgische Meister Colin Heiderscheid (Leopard TOGT Pro Cycling) wurde 66., mit einem Rückstand von 1:51. Sein dänischer Teamkollege Emil Vinjebo, der gestern zeitgleich mit Blikra 21. wurde, geht als Führender, vier Sekunden vor Lars Boven (NL/Jumbo-Visma DT), auf die letzten beiden Streckenabschnitte. Heiderscheid ist 68. auf 11:13.
Das Team Lëtzebuerg der Espoirs ist am Sonntag am Start des Klassikers Gent-Wevelgem (1.2U) über 183,8 km. Im Aufgebot von Nationaltrainer Jempy Drucker stehen Raphaël Pereira Marques, Mil Morang, Tom Paquet, Jo Schmitz, Noé Ury und Mats Wenzel. Für das Junioren-Rennen über 133,2 km sind Mats Berns, Noa Berton, Luke Gremling, Oliver Korva, Alex Kerrens, Noah Massen und Fynn Ury nominiert. (M.N.)