Und der nächste Anlauf

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Für viele Judokas schlägt kurz vor Ende der Qualifikationszeit für Olympia die Stunde der Wahrheit. Auch für Marie Muller, die am Samstag beim Grand Prix in Düsseldorf wenig mit Helau und Narrenkappe im Sinn hat, vielmehr mit Kimono und Ippon.

Die Luxemburgerin benötigt dringend noch ein gutes Resultat. Insbesondere nach dem vergangenen Wochenende, als sie nach dem Worldcup in Budapest den 18. Weltranglistenplatz an die Siegerin Yuki Hashimoto abtreten musste und die Finnin Jaana Sundberg bis auf 18 Punkte aufschließen konnte. Das ungarische Turnier hatte aber auch seine positiven Seiten für Marie Muller.

Zum einen konnte die Judoka des KSV Esslingen endlich wieder eine überzeugende Leistung bieten, mit drei Siegen, u.a. gegen die Spanierin Laura Gomez (WR-10), aber auch mit Kämpfen auf Augenhöhe, u.a. mit der olympischen Silbergewinnerin Yanet Bermoy (CUP-11). Zum anderen können sich sowohl die hinter ihr liegende Sundberg als auch die vor ihr liegenden Rosalba Forciniti (ITA-17) und Romy Tarangul (GER-16) kaum noch verbessern, ganz im Gegensatz zu Muller.

Qualifikationsplatz

Mit einem Sieg könnte die zweifache Sportlerin des Jahres an beiden vorbeiziehen, mit einer Silbermedaille könnte sie die Italienerin von dem letzten direkten Qualifikationsplatz verdrängen. Aber das ist leichter gesagt als getan, denn der Düsseldorfer Grand Prix ist sehr stark besetzt. Schon in Budapest wurde mit 261 Frauen ein überraschend großes Teilnehmerfeld gezählt. Am Samstag und Sonntag werden in der „Mitsubishi Electric Halle“ 277 Damen erwartet.

Anders als auf dem ungarischen Tatami sind in Düsseldorf auch die Männer (400) im Einsatz, sodass insgesamt 677 Judokas aus 97 Ländern in Düsseldorf gemeldet sind. Außerdem ist das Niveau des Deutschen Grand Prix wesentlich höher als beim Worldcup (weniger Punkte) vor einer Woche.

Große Konkurrenz

Für die Kategorie von Marie Muller (-52 kg) sind die meisten Teilnehmerinnen eingeschrieben, 46 Judokas. Leider stehen 16 dieser Kämpferinnen in den Top-20 der Weltrangliste. Glücklicherweise fehlen aber die beiden erstplatzierten Japanerinnen Nishida und Nakamura, gegen die Muller bisher chancenlos war.

Nicht gemeldet sind auch Hongmei He (CHN-13) und die verletzte Penelope Bonna (FRA-14). Mit ihrem 19. Rang darf die 26-Jährige auf ein Freilos für die erste Runde hoffen. So wie vor Jahresfrist (497 Teilnehmer, 68 Nationen), mit hoffentlich einem glücklicheren Ausgang. Denn vor 12 Monaten scheiterte Marie Muller in der zweiten Runde an der belgischen „grande dame“ Ilse Heylen (WR-15).

Den Namen ihrer ersten Gegnerin wird sie am Freitag (17.02.12) in Erfahrung bringen, die Auslosung wird um 14.00 Uhr im Hotel Nikko vollzogen. Ihren ersten Einsatz wird sie am Samstag (18.02.12) ab 9.30 Uhr bestreiten. Die Finalrunden finden an den 2 Wettkampftagen um 17 Uhr statt. Am Samstag hoffentlich mit Marie Muller, die bei ihrem „Heim-Grand-Prix“ viel Glück benötigt.