CyclocrossÜber „ewige Zweite“ und Talentschmieden: Diese fünf Erkenntnisse brachte die Landesmeisterschaft 

Cyclocross / Über „ewige Zweite“ und Talentschmieden: Diese fünf Erkenntnisse brachte die Landesmeisterschaft 
Durfte endlich seinen ersten Landesmeistertitel bejubeln: Raphael Kockelmann Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

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Die Cyclocross-Landesmeisterschaften 2023 sind Geschichte. Die Gewinner haben sich am Sonntag in Mamer in die Geschichtsbücher eingetragen. Doch der Tag hat noch ganz andere Erkenntnisse gebracht – das Tageblatt hat sie im Überblick. 

Der „ewige Zweite“ gewinnt
Es sah so aus, als würde Raphael Kockelmann den Status des „ewigen Zweiten“ nicht loswerden. Achtmal wurde er bei verschiedenen Landesmeisterschaften Zweiter: Im Cyclocross wurde er beispielsweise 2022 in Ettelbrück von Scott Thiltges bei der Elite geschlagen, 2020 in Mersch bei den Espoirs hinter Loïc Bettendorff Zweiter. Doch auch auf der Straße ereilte ihn häufig ähnliches Schicksal: Im Zeitfahren schlug ihn bei den Espoirs beispielsweise 2020 Michel Ries, 2019 Kevin Geniets und 2017 bei den Junioren Arthur Kluckers. Achtmal konnte er das Landesmeistertrikot aus nächster Nähe beobachten, überstreifen durfte er es sich lange Zeit nicht. – Bis zum vergangenen Sonntag in Mamer. Mit Ken Conter hatte der 23-Jährige einen Hauptkonkurrenten, den er in dieser Saison schon einige Male besiegen konnte – doch Conter war leicht favorisiert, da er im Skoda Cross Cup vor Kockelmann in Führung liegt. Und in Mamer kam es zum Kopf-an-Kopf-Rennen. Etwa zur Hälfte des Rennens fuhr Conter an Kockelmann vorbei. „In den letzten Rennen habe ich im Kopf ein wenig aufgegeben, sobald Ken an mir vorbeifuhr“, sagte Kockelmann. „Das durfte an diesem Tag nicht passieren. Auf Biegen und Brechen wollte ich unbedingt, dass es diesmal klappt.“ 

Talentschmiede CT Atertdaul
Es ist schon fast ein gewohntes Bild bei Radsport-Landesmeisterschaften, wenn die Sportler mit den orange-blauen Trikots jubeln. Das war auch am Sonntag in Mamer der Fall. Mit Yannis Lang (Débutants), Lena Lallemang (Débutantes), Noa Berton (Junioren), Liv Wenzel (Espoirs) und Mats Wenzel (Espoirs) gewann der Klub aus dem Westen des Landes fünf Titel. Mats Wenzel, der im Trikot von Leopard gewann, ist derweil immer noch beim CT Atertdaul lizenziert. Auch über die Siegerin bei der Damen-Elite kann sich der Klub freuen: Marie Schreiber, die in dieser Saison noch für das belgische Team Tormans Cyclocross-Rennen fährt, stammt vom CT Atertdaul. Das Besondere an dem Klub: erst 2016 wurde der Verein mit Sitz in Redingen gegründet. Und schon jetzt kann von einer wahren Erfolgsgeschichte gesprochen werden. 

Der VC Mamerdall trotzt dem Wetter
Eigentlich sah es am Sonntag so aus, als könnten die Zuschauer die Rennen bei trockenem Wetter direkt an der Strecke verfolgen. Hatte es morgens gar noch geschneit, blickte zwischen 11 und 14.30 Uhr die Sonne durch. Zum Rennen der Damen fing es dann aber kräftig an zu regnen. Der VC Mamerdall hatte aber selbst dafür eine Lösung parat: Aus einem beheizten Zelt, in dem auch die Siegerehrungen stattfanden, konnten die Zuschauer bestens einen Teil der Strecke einsehen. Die Radsportler fuhren gar direkt an den Zuschauern vorbei, die das Rennen von drinnen aus beobachteten. Und draußen hatten die wetterfesteren Zuschauer nur kurze Wege, um das Rennen im Überblick zu halten. „Alles war herausragend vorbereitet und organisiert“, sagt auch FSCL-Präsident Camille Dahm. 

Schreiber fährt sich für die WM warm
Es war eine wahre Machtdemonstration, die Marie Schreiber am Sonntag zeigte. 2:53 Minuten schneller war sie als Liv Wenzel, 3:06 Minuten war sie schneller als Isabelle Klein. Schreiber, die vergangene Woche bei ihrem neuen Team SD Worx im Trainingslager war, war vom Start weg dominant. Sie beendet damit die Serie von Christine Majerus, die seit 2010 Luxemburgs Landesmeisterin bei der Elite war. Das echte Highlight dieser Saison steht für Schreiber aber am 5. Februar an, wenn der Startschuss des WM-Espoirs-Rennen fällt. Interessant bleibt die Frage, welche Niederländerinnen bei der Elite starten werden und wer bei den Espoirs. Die drei Führenden im Weltcup, Fem Van Empel, Puck Pieterse und Shirin van Anrooij, sind alle mit ihren 20 Jahren noch bei den U23 startberechtigt. Zuletzt spekulierten holländische Medien darüber, dass Van Empel und Pieterse bei der Elite starten. Zuletzt zeigte sich aber auch Van Anrooij mit einem Sieg beim Weltcup in Zonhoven stark. „Eigentlich ist es jetzt sogar noch schwerer, mich zu entscheiden, zuerst war ich fast 100 Prozent sicher, dass ich bei den U23 bleiben will. Aber jetzt will ich wirklich vielleicht zur Elite wechseln“, sagte Van Anrooij: „Aber ich bin mir noch immer nicht sicher.“

Die Landesmeisterschaften auf der Straße finden in diesem Jahr in Berburg statt
Zusammen mit dem nationalen Radsportverband wird der Radsportverein Karibu Junglinster die nationalen Straßen-Meisterschaften 2023 austragen. Die Gemeinde Manternach hat der Veranstaltung zugesagt. Das bestätigte FSCL-Präsident Camille Dahm am Montag dem Tageblatt. Zuletzt haben 2016 rund um Berburg die Landesmeisterschaften stattgefunden. Damals gewann Bob Jungels vor Alex Kirsch und Fränk Schleck. Am Mittwoch, 21. Juni werden dann in diesem Jahr die Zeitfahren stattfinden, am darauffolgenden Wochenende, dem 24. und 25. Juni, werden die Straßenrennen ausgetragen.