Überraschung durch Damien Gaudin

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Der Prolog von Paris-Nice endete mit einer Überraschung. Es gewann der Franzose Damien Gaudin vor seinem Landsmann Sylvain Chavanel und dem letztjährigen Gesamtzweiten Lieuwe Westra. Laurent Didier wurde 173. auf 22“.

Beim 2,9 km kurzen Prolog in den winkligen Gassen von Houilles im Département Yvelines (Île-de-France) gab es am Sonntag keinen Favoritensieg. Vielmehr setzte sich der Franzose Damien Gaudin aus dem Europcar-Team vor seinem Landsmann Sylvain Chavanel und dem Holländer Lieuwe Westra durch. Der französische Meister im Zeitfahren und der Gesamtzweite von Paris-Nice aus dem Jahr 2012 werden im offiziellen Klassement mit einer Sekunde Rückstand auf den Etappensieger geführt.

Radsport in Zahlen

Paris-Nice, Prolog über 2,9 km in Houilles (zugleich Stand der Gesamtwertung):
1. Damien Gaudin (F/Europcar) 3:37 Minuten, 2. Sylvain Chavanel (F/Quick Step) 1,0 Sekunden zurück, 3. Lieuwe Westra (NED/Vacansoleil), gleiche Zeit, 4. Wilco Klederman (NED/Blanco) 2,0, 5. Geoffrey Soupe (F/FDJ), gleiche Zeit, 6. Peter Velits (SVK/Quick Step) 3,0, 7. Tony Gallopin (F/RadioShack-Leopard), 8. Borut Bozic (SLO/Astana), alle gleiche Zeit, 9. Sébastien Turgot (F/Europcar) 4,0, 10. Andrij Hrywko (UKR/Astana) 5,0, … 28. Grégory Rast (SUI/RLT) 8,0, 68. Robert Kišerlovski (CRO/RLT) 11,0, 86. Andreas Klöden (D/RLT) 12,0, 106. Markel Irizar (ESP/RLT) 14,0, 119. Jens Voigt (D/RLT) 15,0, 173. Laurent Didier (L/RLT) 22,0, 183. Maxime Monfort (B/RLT) 42,0.

Für die Insider ist der 26-jährige Gaudin (geb. am 20.8. 1986 in Beaupréau) kein Unbekannter. Als Junior gewann er vor zehn Jahren den „Chrono des Herbiers“, danach wurde er mehrere Male Bahnmeister im Punktefahren sowie der Einer- und Mannschaftsverfolgung. Auch trug er (wie Bob Jungels übrigens auch) Paris-Roubaix der U23 davon. Gaudin begann seine Profikarriere 2008 bei Bouygues Télécom und wechselte 2011 zu Europcar. In grosse Rundfahrten wagte sich der hochaufgeschossene Teamgefährte von Thomas Voeckler erst zweimal. Bei der Vuelta 2009 klassierte er sich auf Rang 139., beim Giro ein Jahr später auf Platz 136.

Monfort gestürzt

Bester Vertreter des Luxemburger Rennstalls RadioShack Leopard Trek war der Franzose Tony Gallopin, der mit 3 Sekunden Rückstand auf Gaudin Achter wurde. Pech hatte der Leader des Teams Maxime Monfort. In einer Rechtskurve auf dem engen und gefährlichen Parcours rutschte das Vorderrad weg, so dass der Belgier Bekanntschaft mit dem Asphalt machte. Es dauerte einige Zeit, bis Monfort wieder im Sattel saß. Schließlich büßte er 42 Sekunden ein und klassierte sich damit vor Andreas Klier (auf 49“) als 183. und Vorletzter.

Zehn Plätze (Rang 173) und 20 Sekunden vor Monfort wird Laurent Didier, der einzige Luxemburger Teilnehmer bei Paris-Nice, geführt. Er war auf den 2,9 km 22 Sekunden langsamer als Etappensieger Gaudin, doch peilte Didier (im Gegensatz zu Monfort) keinen der vorderen Plätze an. „Paris-Nice war eines meiner Hauptziele“, meinte Monfort. „Ich fühlte mich sehr gut. Es ist bitter, auf so kurzer Strecke so viel Zeit zu verlieren. Ich habe keine Erklärung dafür, warum das Rad wegrutschte. Es ist mein erster Sturz in einem Zeitfahren überhaupt.“

Man muss nun abwarten, ob der Belgier wegen seines doch schon grossen Rückstands auf die Besten weiterhin als Leader angesehen wird oder ob RadioShack ab Montag die Karte Gallopin ausspielt. „Warum eigentlich nicht“, meint der junge Franzose, „denn ich kann in den Bergen ‚überleben’.

Die erste Etappe führt am Montag über 195 km von St-Germain-en-Laye nach Nemours und dürfte auf den Leib der Sprinter geschnitten sein. Mit der Côte de Buthiers bei km 119,5 (4. Kat., 0,5 km à 4,2 %) steht nur eine kleine topographische Schwierigkeit auf dem Menü der Fahrer.