Triple-Traum droht zu platzen

Triple-Traum droht zu platzen
(Francisco Seco)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Für Bayern München ist der Traum von San Siro in weite Ferne gerückt. Das Halbfinal-Hinspiel der Champions League im Hexenkessel Vicente Calderón gewann Atlético Madrid mit 1:0.

Um das Finale am 28. Mai in Mailand doch noch zu erreichen, brauchen die Bayern eine gehörige Leistungssteigerung. Trainer Pep Guardiola droht damit in seiner Abschiedssaison erneut das Aus im Halbfinale der Königsklasse gegen ein spanisches Spitzenteam – im vergangenen Jahr scheiterte der FC Bayern am FC Barcelona, 2014 an Real Madrid.

Der spanische Coach würde München trotz aller nationaler Titel als Unvollendeter verlassen. Seit mehr als zwei Jahren haben die Bayern in einem Auswärtsspiel in der K.o.-Phase nicht mehr gewonnen, dies gelang zuletzt am 19. Februar 2014 im Achtelfinale beim FC Arsenal. Als kleines Trostpflaster könnten die Bayern aber am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach die vierte Meisterschaft nacheinander perfekt machen.

Früh bestraft

Saúl Niguez (11.) bestrafte die nachlässigen Gäste schon früh mit seinem sehenswerten Solo zum 1:0. Den Bayern fiel lange Zeit kaum etwas ein, erst in der zweiten Halbzeit häuften sich die Chancen. Doch weder David Alaba (54.), der aus der Distanz die Latte traf, noch Javi Martínez (56.) per Kopf oder Robert Lewandowski (64.) gelang der wichtige Auswärtstreffer.

Die Bayern schienen über weite Strecken von der hitzigen Atmosphäre beeindruckt und hatten große Probleme mit den aggressiven und entschlossenen Gastgebern. Atlético, das auf dem Weg ins Halbfinale unter anderem den Titelverteidiger Barcelona ausgeschaltet hatte, erwies sich von Beginn an als der erwartet schwierige und bissige Gegner und störte die Bayern früh. So hatten die Münchner vor 52.127 Zuschauern kaum Zeit und Raum, um ihr gewohntes und auf Ballbesitz ausgelegtes System aufzuziehen. Zahlreiche Abspielfehler spielten den Gastgebern zusätzlich in die Karten. Gerade in der ersten Halbzeit wirkten die Bayern um Kapitän Philipp Lahm, der mit seinem 104. Champions-League-Einsatz zum deutschen Rekordspieler aufstieg, ungewohnt fahrig.

Überraschung

Guardiola hatte mit seiner Aufstellung überrascht und seine Offensivspieler Thomas Müller und Franck Ribéry zunächst auf die Bank gesetzt. Dafür brachte er mit Thiago einen technisch versierten Mittelfeldspieler, der gemeinsam mit Xabi Alonso und Arturo Vidal in der Zentrale spielte. Guardiolas Plan ging aber zunächst nicht auf – und ausgerechnet aus einer Nachlässigkeit in der Mitte resultierte der Gegentreffer.