/ Tour de France: Kim Kirchen: „Viele schöne Momente, aber auch ein bisschen Pech“
Mit der Erringung des „Maillot Jaune“ erfüllte Kim Kirchen (Gesamtplatz 8) sich einen Traum. Als erster Luxemburger trug Kim auch das „Maillot Vert.
Im Ziel in Super-Besse ging für Kim Kirchen ein Traum in Erfüllung. Stefan Schumacher rammte Kims Rad, behinderte ihn und kam zu Fall. Für Kirchen aber reichte es dennoch zum „Maillot Jaune“, das er als erster Luxemburger an mehreren Tagen gleichzeitig mit dem „Maillot Vert“ innehatte.
„Eigentlich hatte ich es schon auf die erste Etappe abgesehen“, meinte Kim, „doch da war nichts gegen Valverde zu machen. Pech hatte ich am zweiten Tag, als Thor Hushovd mich nur um Zentimeter im Spurt schlug. Immerhin aber bekam ich das ‚Maillot Vert‘, das ich an sechs Tagen tragen durfte.“
Kim Kirchen hatte wunderschöne, aber auch einige bittere Stunden bei dieser Tour de France. Am meisten überraschte er wohl in den beiden Zeitfahren in Cholet und in St-Amand- Montrond, die er auf dem zweiten resp. dritten Platz beendete. „Nun weiß ich endlich, zu was ich in diesem Bereich wirklich fähig bin“, meinte er. „Ich habe die Angst vor dem Zeitfahren definitiv abgestreift. Ich gehe nun beruhigter an den Start. Das Nervenkostüm flattert nicht mehr. Das ist die Garantie zu besseren Leistungen.“
Gelb und Grün
Kim Kirchen hatte sich einen Platz unter den ersten fünf der Gesamtwertung zum Ziel gesetzt. „Ich habe das leider nicht erreicht, doch dafür hatte ich andere herausragende Momente. Ich bin der erste Luxemburger seit Charly Gaul, der endlich wieder ins ‚Maillot Jaune‘ schlüpfen durfte. Die vier Tage im Gelben Trikot sind meiner Meinung nach gleichbedeutend mit einem Gesamtplatz, so wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Hinzu kommt, dass ich nur haarscharf an einem Etappensieg vorbeischrammte. Zweimal war ich Zweiter, einmal Dritter, einmal Vierter. Hoffentlich klappt es nun im nächsten Jahr.“
Kim Kirchen hatte bei dieser Tour eigentlich nur einen „jour sans“: „Im Anstieg zur Alpe d’Huez hätte ich in der Verfolgergruppe hinter Sastre sein müssen. Tags zuvor verlor ich etwas Zeit in der letzten Abfahrt. Auf der Etappe nach Prato Nevoso hatte ich dagegen ausgesprochenes Pech. Wegen eines Speichenbruchs drehte mein Rad nicht mehr rund, so dass ich es am Fuße des letzten Berges wechseln musste. Hier büßte ich wertvolle Zeit ein. Ich konnte nicht mehr zu den Vorderleuten aufschließen. Den Berg aber fuhr ich so schnell hoch wie die Spitzenleute.“
Kim Kirchen hat aber auch jeden Grund, mit der Mannschaft zufrieden zu sein. „Wir hatten eine tolle Kameradschaft bei dieser Tour“, sagt er. „Natürlich trugen auch das ‚Maillot Jaune‘, die vier Etappensiege von Mark Cavendish und der Erfolg von Markus Burghardt viel zur guten Kameradschaft bei.“
Kim Kirchen wird heute in Dänemark ein Kriterium bestreiten. Am Mittwoch startet er bei der „Gala Tour de France“, ehe die Reise dann zu den Olympischen Spielen geht. „Wenn ich die gute Form halten kann, ist Beijing ein Thema“, prophezeit er voll guter Hoffnung. Kim startet beim Straßenrennen am 9. August und vier Tage später auch beim Zeitfahren.
P.L.
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