Tolle Ausbeute: 6 Starts, 4 Landesrekorde

Tolle Ausbeute: 6 Starts, 4 Landesrekorde

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Mit drei Rekorden legten die sieben FLNS-Schwimmer am Donnerstag bei den 13. Kurzbahn-Europameisterschaften richtig gut los. Gestern gab es in Istanbul sogar noch eine Steigerung: die Schützlinge von Ingolf Bender steigerten sich auf vier Landesrekorde, bei sechs Starts in fünf Rennen.

Der Coach war dementsprechend stolz auf die gezeigten Leistungen: „Schon am Vortag hat sich angedeutet, dass alle gut drauf sind. Das konnte heute von unserem Trio mehr als bestätigt werden.“
Vom luxemburgischen Septett waren am gestrigen zweiten EM-Wettkampftag nur drei Schwimmer im Einsatz, dies allerdings mit einer Doppelaufgabe. Es ging sogleich richtig los, als Jean-François Schneiders die 50 m Rücken in Angriff nahm. Nach seiner Rekordverbesserung über 200 m (95/100) tags zuvor konnte der Wiltzer den Sprint in 25″68 abschließen. Damit lag Schneiders erneut auf Rekordkurs, um 8/100 konnte er seine Bestzeit von den Winter-Meisterschaften 2008 in Düdelingen unterbieten. Und dies obschon er auf der undankbaren Außenbahn des dritten Vorlaufs antreten musste.
Dem wollte Christine Mailliet in nichts nachstehen. Der inoffizielle Kapitän der luxemburgischen Auswahl hatte am Donnerstag ihre persönliche Bestmarke über 100 m Kraul verbessert. Gestern durfte sich die Ettelbrückerin über 50 m Delfin versuchen, eine Strecke, bei der ihr vor Jahresfrist bei der Kurzbahn-EM in Rijeka (CRO) schon einmal ein Rekord geglückt war und den sie vor drei Wochen bei den nationalen Meisterschaften auf 28″09 drücken konnte.

Was wäre wenn?

In Istanbul war Mailliet als Achte des zweiten Vorlaufs um weitere 21/100 schneller. Eine Ruhepause wurde der 22-Jährigen aber kaum gegönnt, denn im nächsten Rennen der Frauen trat sie über 100 m Lagen an. Eine Pause, die wohl zu kurz ausfiel, denn einen weiteren Rekord verpasste Mailliet um schlappe 3/10.
„Ein super Tag für Christine, die 50 m Delfin waren hervorragend. Leider hat sie auf der Lage die Brustdisziplin mit einer zu hohen Frequenz etwas überzogen. Trotzdem kam noch eine gute Zeit heraus“, so die Analyse des Nationaltrainers.
Zwischen diesen beiden Auftritten trat Raphaël Stacchiotti über 400 m Lagen an. Der Junioren-Europameister (200 m Lagen) schwamm auf Bahn 1 des ersten Vorlaufs, den er als Sechster mit einem Chrono von 4’14″77 beendete. Damit lag der 17-Jährige fantastische 4″54 unter seinem Landesrekord, den er beim hauseigenen Meeting im April in Ettelbrück geschwommen war.
Und wie für Mailliet fiel auch für Stacchiotti die Ruhephase nur ganz kurz aus, der SCDE-Schwimmer musste über 100 m Kraul erneut ran. Zwischen diesen beiden Einsätzen lagen nur die 100 m Lagen und 200 m Brust der Frauen. Das Allroundtalent vertrat die Farben in dieser Disziplin aber nicht alleine.
Auch Jean-François Schneiders war für die Königsdisziplin nominiert. Ein spannendes luxemburgisches Duell kündigte sich an, da es Schneiders gewesen war, der als Erster die 50″-Grenze unterbieten konnte (Dezember 2008). Der CNW-Schwimmer legte auf Bahn 5 des zweiten Vorlaufs gut vor, als er seine persönliche Bestzeit um 44/100 toppen konnte.
Ein Lob gab es von Ingolf Bender: „Fränz hat zweimal überzeugt. Einmal Rekord und im Freistil eine Verbesserung von einer halben Sekunde sprechen eine deutliche Sprache.“
Stacchiotti ließ sich aber trotz des langen 400-m-Rennens nicht düpieren und schlug auf Bahn 4 des vierten Vorlaufs um 7/10 schneller an als Schneiders und konnte in 48″82 seinen zweiten Landesrekord (4/100 unter seiner Bestzeit, ebenfalls aus Ettelbrück) des Tages hinlegen. Den vierten des gestrigen Tages und den siebten insgesamt. „Raphaël hatte das schwerste Programm. Zwischen den 400 m und 100 m lagen nur 14′. Umso erstaunlicher, dass er im Kraul noch einen Rekord schwimmen konnte“, überraschte der Gewinner des „Prix du jeune espoir“ des Sportpresseverbandes sogar seinen Trainer.
Die einzige Frage, die unbeantwortet blieb: Was wäre geschehen, wenn Raphaël Stacchiotti die 400 m Lagen nicht geschwommen wäre? Denn zum Erreichen des Halbfinales fehlte am Ende nur eine halbe Sekunde. Eine Antwort gab Ingolf Bender: „Was wäre wenn, weiß ich auch nicht. Wir haben zusammen anders entschieden und ich denke, dass das richtig so war. Im Vorfeld konnte man nicht ahnen, dass man mit einer 48″24 das Halbfinale erreicht. Und ob Raphaël wirklich viel schneller gewesen wäre, ist auch fraglich, eine halbe Sekunde ist auf der Strecke ein großer Sprung.“
Am Wochenende werden die sieben luxemburgischen EM-Teilnehmer weitere 13 Starts bestreiten, darunter erstmals eine EM-Staffel. Dana Gales, Aurélie Waltzing, Christine Mailliet und Sarah Rolko werden über 4×50 m Lagen FLNS-Geschichte schreiben.

Die Ergebnisse

100 m Freistil Männer (64 Teilnehmer): 1. Evgeny Lagunov (RUS) 45.36, 26. Ari-Pekka Liukkonen (FIN) 48.24, 42. Raphaël Stacchiotti (LUX) 48.82 (Landesrekord), 57. Jean-François Schneiders (LUX) 49.52
50 m Rücken Männer (55): 1. Stanislav Donets (RUS) 22.80, 21. Andrejs Duda (LAT) 24.28, 45. J.-François Schneiders (LUX) 25.62 (Landesrekord)
50 m Delfin Frauen (46): 1. Hinkelien Schreuder (NED) 25.13, 20. Annika Saarnak (EST) 26.46, 43. Christine Mailliet (LUX) 27.88 (Landesrekord)
100 m Lagen Frauen (33): 1. Katharina Stiberg (NOR) 59.12, 21. Petra Klosova (CZE) 1.01.50, 31. Christine Mailliet (LUX) 1.04.16
400 m Lagen Männer (26): 1. Laszlo Cseh (HUN) 4.02.93, 10. Lewis Smith (GBR) 4.07.15, 23. Raphaël Stacchiotti (LUX) 4.14.77 (Landesrekord)