Wie bei den Profis

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Chris Rodesch steht bei den Jungen bereits im Viertelfinale

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Seit Montag stehen die Hauptrunden-Spiele bei den „Telkea Open“ in Schifflingen auf dem Programm. Bei diesem Sandplatz-Turnier für Junioren können sich die jungen Talente seit Jahren auf professionelle Rahmenbedingungen verlassen.

Die „Telkea Open“ sind neben den „Nature Elements Luxembourg Open“ und den „Luxembourg Indoor Junior Open“ in Esch/Alzette eines von drei ITF-Jugendturnieren, die auf luxemburgischem Boden stattfinden. Dieser Wettbewerb in Schifflingen, der früher auch noch unter dem Namen „Sundays Luxembourg Outdoor Junior Open“ oder „Outdoor Junior Open“ bekannt war, wird im Gegensatz zu den anderen beiden Junioren-Turnieren nicht in der Halle, sondern draußen auf der roten Asche ausgetragen. Der TC Schifflingen organisiert dieses Jugendturnier des vierten Grades bereits zum neunten Mal.

Einer, der von Anfang an mit dabei war, ist Turnierdirektor Carlo Thoma. „Bei der ersten Auflage war es von der Organisation her ein wenig schwieriger. Aber das ist auch nur normal, schließlich hatten wir als Turnierverantwortliche keine Erfahrung in diesem Bereich“, erinnert sich Thoma. „Mittlerweile sind wir aber ein richtig eingespieltes Team. Jeder weiß, was er zu tun hat. Ich muss nur noch bei Kleinigkeiten eingreifen. Ansonsten läuft das Ganze fast von selbst“, so der Präsident des TC Schifflingen.

Sprung für eine internationale Karriere

Für den reibungslosen Ablauf des Turniers sorgen insgesamt 40 Freiwillige, die sich um die verschiedensten Aufgabenbereiche kümmern. Es werden auch immer wieder viele Hilfskräfte gebraucht, u.a. fürs Catering oder den Transport. Auch Mediziner, Physiotherapeuten und Besaiter von Tennisschlägern sind in Schifflingen zugegen. Wie man sieht, ähneln die „Telkea Open“ auf organisatorischer Ebene den professionellen Turnieren wie z.B. den BGL BNP Paribas Luxembourg Open auf Kockelscheuer.

Aus sportlicher Sicht ist es dem Organisationsteam wichtig, den luxemburgischen Spielern eine Chance zu geben, internationale Erfahrungen auf diesem Niveau sammeln zu können. Deshalb werden die „wild cards“ auch prioritär an FLT-Spieler vergeben. Doch es gibt auch immer wieder einheimische Tennissportler, die den direkten Sprung ins Hauptfeld schaffen. In diesem Jahr gehört Chris Rodesch (Juniorenranking: 206) als Nummer eins des Turniers sicherlich zu den großen Favoriten. Mit seinem 7:5, 6:7 (4) und 6:3-Sieg in der zweiten Runde gegen Derrick Chen ist er noch der einzige verbliebene Luxemburger im Wettbewerb.

Dass die ITF-Juniorentour zum Sprung für eine internationale Karriere dient, ist sicherlich kein Geheimnis. Auch in Schifflingen haben bereits so manche Talente aufgeschlagen. Zwei Jahre bevor Kimmer Coppejans den French-Open-Titel der Junioren gewinnen konnte und die Nummer eins der Junioren-Weltrangliste 2012 wurde, nahm der Belgier in Schifflingen teil, wo er bis ins Halbfinale vorstieß. Sein bisher bestes ATP-Ranking erreichte der mittlerweile 24-Jährige 2015, als er als Weltranglisten-97. unter den besten 100 fungierte.
Der frühere Schifflinger-Open-Teilnehmer, der aber wohl den größten Bekanntheitsgrad genießt, ist der neue Shooting-Star der Tennis-Szene, Stefanos Tsitsipas. Der 19-Jährige wusste in diesem Jahr mit einer Finalteilnahme in Barcelona zu überraschen und steht momentan auf dem 32. Platz im ATP-Ranking.

Das Gesamtbudget für die „Telkea Open“ beträgt rund 20.000 Euro. Dies wird auch in Zukunft so bleiben. Es steht nicht zur Debatte, das Turnier einmal in eine höhere Kategorie zu hieven. Aus finanziellen Gründen wäre das für den Verein nicht tragbar. „Das Turnier ist schon relativ groß aufgezogen. Von der Organisation her wäre es kein Problem, ein Grad-3- oder sogar Grad-2-Turnier auf die Beine zu stellen. Das Problem ist nur, dass wir finanziell dann an unsere Grenzen stoßen würden. Ab einem Grad-3-Turnier muss der Organisator nämlich die Hotelkosten für die Spieler und die Trainer übernehmen. Das Ganze würde dann ein zu kostspieliges Unterfangen werden. Das können wir uns vom Sponsoring her schlichtweg nicht leisten“, erklärte Carlo Thoma.