/ TENNIS: „Ee geckegen Tournoi“
Das Turnier 2009 hatte seine beiden topgesetzten Spielerinnen früh verloren. Caroline Wozniacki (Dänemark) hatte in Runde eins gegen Anne Kremer aufgegeben. Die fünfmalige Gewinnerin Kim Clijsters (Belgien) schied in der zweiten Runde aus.
„Ich hatte mir im Vorfeld ein Finale Clijsters gegen Wozniacki gewünscht, also das Remake des US-Open-Endspiels 2009. Wir sind traurig über das frühe Ausscheiden dieses Duos, aber diese Überraschungen mischen den Tennissport auf. Die Leute haben bei ihren Ticketkäufen immer gefragt: Wann findet das Finale mit Clijsters statt? Jetzt sehen die Leute, dass Sport nicht immer planbar ist. Es ist eben kein Showmatch, wo man den Gewinner kennt.
Kim hatte einen schlechten Tag und Patty zeigte eine gute Leistung. Caroline hat sich bekanntermaßen leider verletzt.
Andererseits ist es eine Freude zu sehen, dass Sabine Lisicki in einer großartigen Form hier aufspielt. Oder Yanina Wickmayer, die nach ihrem Turniersieg in Linz vergangene Woche auf Kockelscheuer mit einer großen Energieleistung weiter aufspielt und gewinnen will.
Es ist nicht so gelaufen wie gedacht. Aber das macht den Reiz eines Turniers aus. Auch vor drei Jahren gab es ein Favoritensterben, damals aber erst ab dem Viertelfinale.“
Das beste einheimische Resultat 2009 geht auf das Konto von Anne Kremer, die in Runde zwei des Hauptfeldes stand. Mandy Minella spielte gut, zum Ende fehlte die Kraft gegen Suarez Navarro in der ersten Runde. Claudine Schaul schied in Runde zwei der Qualifikation mit einem Riss des Meniskus (siehe auch „T“ vom vergangenen Samstag) aus. Die junge Sarah Tremuth sammelte erste Erfahrungen in der Qualifikation.
„Es tut mir schrecklich leid für Claudine Schaul, die sich erneut verletzt hat. Mandy Minella hat ein gutes Match gespielt. Anne Kremer war ein richtiger ‚Lucky Loser‘. Sie hat von ihrer Möglichkeit profitiert. Außerdem hat sie gutes Tennis gezeigt und braucht sich deshalb nicht zu grämen.
Das Experiment, der jungen Sarah Tremuth eine Wildcard für die Qualifikation zu geben, hat sich gelohnt.“
„Bei der Wett-Geschichte bin ich mir sicher, dass nichts dahinter steckt. Keiner ist so blöd und manipuliert Spiele, wenn er verkabelt ist. Caroline Wozniacki wollte fair sein und das tut mir leid, dass diese Polemik entstanden ist. Wenn du ehrlich bist, wirst du auch noch bestraft. In meinen Überlegungen hat sie das Richtige gemacht, nur wahrscheinlich etwas unüberlegt in ihrer Ehrlichkeit.
Die Verkabelung der Coaches ist nicht sehr positiv. Was bringt das? Ich sehe keine Attraktivität darin. In den Pausen wird sowieso Werbung gezeigt. Also hört man es nur auf dem Live-Stream. Zusätzlich wurde bereits viel in der Players Lounge in eine andere Richtung diskutiert: Wenn jemand die Ratschläge am Live-Stream mithört, Trainer, Betreuer oder Kadermitglied, kann der Coach beim nächsten Seitenwechsel auf den Platz und seine Spielerin über die neue Taktik der Gegnerin informieren.“
„Das CK Sportcenter ist die Halle, die wir brauchen. Wir sind jetzt bei der Zuschauerkapazität auf dem Centre Court (3.000, d. Red.) an der Grenze. Alleine wegen der familiären Atmosphäre wird das Turnier auf Kockelscheuer bleiben. Es fehlen natürlich auch die Alternativen. Man benötigt insgesamt vier Tennis-Plätze, 500 Plätze für einen VIP-Bereich, eine Players Lounge mit Blick auf den Centre Court.“
Die Produktion der Fernseh-Bilder lag erstmals in den Händen der schwedischen Firma IEC. „Im Großen und Ganzen hat das gut geklappt. Natürlich gab es bei der ersten Zusammenarbeit noch Verbesserungsmöglichkeiten. Trotzdem haben sie sich gut angepasst. Das war Neuland für unsere Organisation. Die Verantwortlichen aus dem Pressebüro und vom Sicherheitsdienst haben die Situation bestens gemeistert. Die Rechte für die Benelux-Länder und Deutschland liegen bei uns. Wir brauchen nicht mehr für eine Produktion zu bezahlen. Der Vertrag mit IEC, aber auch mit RTL Télé Lëtzebuerg, die uns entgegenkommen, war eine finanzielle Erleichterung für unsere Organisation.“
Mit Kim Clijsters, Yanina Wickmayer und Kirsten Flipkens standen 2009 drei Belgierinnen auf dem Platz. Justine Henin war als Ehrengast zu Besuch. Die ehemalige Nummer eins der Welt gibt bekanntlich ihr Comeback im kommenden Jahr.
„Natürlich wünsche ich mir, dass Justine auf Kockelscheuer spielt. Ich habe mit ihrem Coach (Carlos Rodriguez, d. Red.) gesprochen: Auch er hat mir versichert, dass er seinen Schützling gerne in Luxemburg spielen sehen würde. Doch Weiteres wird sich im Laufe von 2010 entscheiden.“
„Das werden wir groß feiern. Im Turnier-Büro liegt ein Zettel, wo jede Idee notiert wird. Wir sind also schon am Planen. Eine logische Idee ist, alle Siegerinnen einzuladen. Hier haben wir bereits die Zusage von Sabine Appelmans (Belgien/Siegerin 1995 der Exhibition) und Jana Novotna (Tschechien/Siegerin der ersten Ausgaben 1991 und 1992).“
„Am vergangenen Samstag haben wir unsere Gesamtnote von der WTA bekommen. Die größte Änderung, die wir wahrscheinlich noch vornehmen müssen, wird wohl die Beleuchtung auf dem Court 1 sein. Alles lief immer in eine andere Richtung, als wir geplant haben. Nicht unbedingt im negativen Sinne, wir hatten immer alles unter Kontrolle. Aber das zog sich als roter Faden durch die Woche. Egal wie wir es angepackt haben, es ist schlussendlich anders gekommen. Für mich war es von den 14 WTA-Turnieren ‚dee geckegsten Tournoi‘, mit vielen Unbekannten. Viel Arbeit hatte auch die neue TV-Produktions-Firma IEC aus Schweden, für die es bereits montags los ging. Aber jeder hat sich perfekt darauf eingestellt.“
2010: Vier Belgierinnen?
2010: 20-jähriges Bestehen
CK Sportcenter
TV-Rechte
„Fall“ Wozniacki
Die FLT-Spielerinnen
Niederlagen der Topspielerinnen
Fazit
- Tageblatt Gewinnspiel vom 24.09.10: « Die Welt von Milch und Käse » mit Poster - 29. September 2010.
- Tageblatt Gewinnspiel vom 28.09.10: « Seife, Duft & Badeschaum » - 27. September 2010.
- Frau wurde leicht verletzt - 26. September 2010.