/ Tennis / BGL Open: Mandy Minella hatte mehr verdient
Auf dem Papier las sich das Hauptspiel des Eröffnungstags der BGL Open wie eine klare Angelegenheit. Auf der einen Seite vom Netz spielte die luxemburgische Wildcard Mandy Minella mit einem Weltranglistenplatz von 238, auf der anderen Seite die an 8 gesetzte Carla Suarez Navarro, Nummer 32 in der Welt.
Die Wahrheit aber offenbarte sich wieder einmal auf dem Center Court. Und das bedeutete, dass den Zuschauern während zwei Stunden und 21′ eine spannende Partie geboten, die immer auf der Kippe stand, mit einer optischen Überlegenheit für die Luxemburgerin, am Ende aber mit einer spanischen Siegerin: „Es ist immer wieder ein tolles Gefühl, zu Hause zu spielen, die Motivation ist immer besonders groß. Und ich bin froh, dass ich gegenüber dem letzten Jahr endlich zeigen konnte, was ich drauf habe.“
Die Partie begann mit einer nervösen Mandy Minella: „Die Nervosität war größer als sonst, aber ich konnte mich schnell zurückkaufen.“ Tatsächlich schaffte die 23-Jährige auf Anhieb das Rebreak zum 1:2. Es war schwer für die Viertelfinalistin der vergangenen Woche aus Troy (USA), gegen die kleine Spanierin zurechtzukommen.
Die 21-Jährige spulte ein emotionsloses, aber präzises und effektives Pensum ab. Minella agierte und Suarez Navarro regierte: „Sie spielt sehr erfahren und ist mental stark. Ich hatte viele Möglichkeiten, den ersten Satz zu gewinnen, leider hat es nicht gereicht.“ Zwischen dem siebten und zehnten Spiel gab es nur Breaks, das erste gehörte Mandy Minella, das letzte leider nach 56′ der Spanierin.
Im zweiten Satz schien sich das Blatt zu Gunsten von Mandy Minella zu wenden, die schnell mit 4:0 in Führung lag. Aber auch erstmals Konditionsprobleme offenbarte. Jedenfalls schaffte Suarez Navarro den Ausgleich und Minella schien psychisch im Nachteil. Mitnichten, der Luxemburgerin gelang das entscheidende Break zum 6:5.
Leider flammte der beherzte und mutige Auftritt von Minella im dritten Satz nur phasenweise auf.
Mandy war platt: „Stimmt, ich hatte nach meinem letzten Turnier noch nichts drauf, zudem hatte ich Jetlag. Am Ende war das Kräfteverhältnis nicht mehr ausgeglichen. Normal passiert mir das nicht im ersten Spiel.“
Carla Suarez Navarro hatte im wahrsten Sinne des Wortes den längeren Atem. Schade, denn Mandy Minella hatte mit ihrer gestrigen Vorstellung mehr verdient.
MB
RESULTATE UND PROGRAMM
Qualifikation, 3. Runde: Maria Elena Camerin (ITA, 99/Nr. 8) – Laura Robson (GBR, 452) 6:3, 6:4, Catalina Castano (COL, 201) – Anne Kremer (LUX, 864) 6:2, 6:3, Barbora Zahlova Stryova (CZE, 87/Nr. 6) – Aravane Rezai (F, 43/Nr. 1) 6:3, 4:6, 6:2, Kirsten Flipkens (B, 85/Nr. 5) – Yulia Putintseva (RUS) 6:3, 6:4
Hauptfeld, 1. Runde: Carla Suarez Navarro (E, 32/Nr. 8) – Mandy Minella (LUX, 238) 7:5, 5:7, 6:3, Sabine Lisicki (D, 63/Nr. 6) – Iveta Benesova (CZE, 37) 6:1, 6:4, Anabel Medina Garrigues (E, 26/Nr. 4) – Arantxa Parra Santonja (E, 80) 7:5, 6:2
Doppel, 1. Runde: V. Uhlirova/R. Voracova (CZE) – L. Dekmeijere/A. Klepac (LAT/SLO) 6:3, 6:1, K. Clijsters/K. Flipkens (B) – S. Borwell/R. Kops-Jones (GBR/USA) 6:2, 6:0, T. Malek/A. Parra Santonja (GER/E) – A. Hlavackova/L. Hradecka (CZE/Nr. 4) 3:6, 6:3, 10:6
Das heutige Programm
Centre Court, ab 11.00 Uhr: Roberta Vinci (ITA, 59) – Kateryna Bondarenko (UKR, 29/Nr. 7) – Shahar Peer (ISR, 38), nicht vor 14.00: Patty Schnyder (SUI, 47) – Petra Kvitova (CZE, 54), Aravane Rezai (F, 43/LL) – Alizé Cornet (F, 44), nicht vor 17.30: Meghann Shaughnessy (USA, 559) – Kim Clijsters (B, 18/Nr. 2/WC), Caroline Wozniacki (DEN, 6/Nr. 1) – Melanie Oudin (USA, 44)
Platz 1, ab 11.00: Polona Hercog (SLO, 72/WC) – Maria Elena Camerin (ITA, 99/Q), Timea Bacsinszky (SUI, 70) – Julie Coin (F, 64), Kirsten Flipkens (B, 85/Q) – Urszula Radwanska (POL, 68), Katarina Srebotnik (SLO, 432) – Anna-Lena Grönefeld (D, 63), K. Jans/A. Rosolska (POL) – Y. Fedak/K. Marois (UKR/HUN)
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