Superleistung wird nicht belohnt

Superleistung wird nicht belohnt
(Gerry Schmit)

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Die luxemburgische Nationalmannschaft ist am Freitagabend an einer Sensation vorbeigeschrammt. Die Portugiesen gewinnen knapp mit 1:2.

Nach aufopferungsvollen und begeisternden 90 Minuten wurden die Roten Löwen nicht für diese Leistung gegen den Topfavoriten Portugal belohnt. Nach tagelangen Überlegungen entschied sich Nationaltrainer Luc Holtz gegen Portugal auf das Innenverteidiger Duo Blaise-Bukvic zu setzen. Wie bereits im Vorfeld bekannt, wechselte Mario Mutsch von der linken auf die rechte Außenbahn, um die Räume von Cristiano Ronaldo und Fabio Coentrao einzuengen.

Die Luxemburger fanden durch ihre große Laufbereitschaft und ihre aggressive Einstellung sofort ins Spiel. Und sogar die erste Torchance nach 5´ ging auf das Konto des Außenseiters. Joachim profitierte von einem Abpraller zog davon und gab einen ersten gefährlichen Distanzschuss ab. Die Gäste versuchten wie erwartet Druck mit Coentrao und Ronaldo über die rechte Schokoladenseite zu machen.

Zwei Duelle

In der 13´ passierte dann das, wovon die luxemburgische Mannschaft nicht einmal zu träumen wagte. Tom Schnell gewann zwei Duelle nacheinander und leitete den Ball auf Joachim weiter. Der fackelte nicht lange und spielte Da Mota mit einem phantastischen Seitenwechsel frei. Der gebürtige Portugiese umkurvte Pereira und überwand mit einem satten Schuss in den Winkel Rui Patricio. Ein Raunen ging durchs Stadion und die Freude kannte keine Grenzen.

Die erste Reaktion folge durch einen gefährlichen Versuch von Moutinho. Jetzt erhöhten die Seleccao die Schlagzahl deutlich. Als schon alle geschlagen schienen, rettete Teufelskerl Schnell einen Flachschuss von Meireles von der Linie. Vieles lief über Cristiano Ronaldo der in der 24. einer seiner gefürchteten breitbeinig vorbereiteten Freistöße abfeuerte. Joubert lenkte jedoch über die Latte.

Ein Stellungsfehler

Vier Minuten später konnte die FLF-Auswahl dem Druck der Portugiesen nicht mehr Stand halten. Lars Gerson wurde in Bedrängnis angespielt, versuchte sich mit einem Dribbling zu lösen doch verlor den Ball an Meireles. Dieser passte zum freistehenden Ronaldo der aus abseitsverdächtiger Position einnetzte. Sechs Minuten später traf der Real-Star nur den Pfosten, und in der 37. fischte Joubert einen Kopfball von Postiga aus dem Winkel. Obwohl die Roten Löwen die Pause herbei sehnten, bekamen sie noch einmal Morgenluft.

Vor allem der Schuss von Joachim aus extrem spitzem Winkel brachte Rui Patricio in Bedrängnis. Kurz vor dem Seitenwechsel fand ein Kopfball von Ronaldo wieder nur die Latte.
Nach einer heftigen Pausenpredigt von Portugal Coach Paulo Bento – unseren Informationen nach soll es sehr laut hergegangen sein – kamen die Portugiesen nicht wie ausgewechselt aus den Kabinen. Aber wieder kam die Seleccao durch einen Stellungsfehler zu einem Treffer. Einen langen Ball von Moutinho fing der total freistehende Postiga ab, drehte sich und lochte ein. Nun stand das Duell zwischen Joubert und Ronaldo im Mittelpunkt. Und nicht der Real-Star gewann es sondern der F91-Torwart mit drei Glanzparaden in Folge. Aber auch die Luxemburger hatten trotz dieses Rückstandes die Partie noch lange nicht aufgegeben.

Unglaubliche Leistung

Einsatz, Aggressivität und Konzentration waren Trumpf. Und so gelang es ihnen sich aus der Umklammerung zu befreien. In der 61. hatten die Luxemburger gar eine Großchance als Mutsch Joachim im Strafraum bediente und dieser mit einem Drehschuss Rui Patricio zu einer Glanztat zwang.

Bis zum Schluss glaubten die Roten Löwen an ihre Chancen den großen Favoriten doch noch ein Unentschieden abzutrotzen. Doch es gelang nicht und die unglaubliche Leistung der Holtz-Elf wurde am Ende nicht belohnt.