Beim „Subside qualité+“ handelt es sich um eine staatliche Finanzspritze für qualitative Ausbildung im Nachwuchsbereich. Doch nicht jeder Klub hat derzeit überhaupt ein Anrecht auf Geld. Von den insgesamt 1.287 Luxemburger Sportvereinen erfüllen nämlich nur 1.087 (aus 52 Verbänden) die erste Bedingung: Sie betreiben einen „Wettbewerbssport“ – sprich dürften an nationalen oder internationalen Turnieren und Wettkämpfen teilnehmen. Heißt im Umkehrschluss: 200 Luxemburger Sportvereine haben laut dem aktuellen Gesetzestext kein Anrecht auf das „Subside qualité+“. Die zweite Voraussetzung ist, dass mindestens die Hälfte der Betreuer und Trainer im Jugendbereich fachlich geschult sind und wenigstens einen LUXQF3 (früherer C-Schein) besitzen.
Wie jetzt aus einer parlamentarischen Antwort von Sportminister Georges Mischo hervorgeht, wurden im vergangenen Jahr aus diesem Grund 77 Anträge (von 401) abgewiesen: Das Trainerkontingent besaß die erforderlichen Diplome nicht. Die insgesamt 4.547.350 Euro, die das Sportministerium ausgezahlt hat, teilten sich 324 Vereine.
F91, UNK oder Fola
Aus diesen konkreten Zahlen kann man dementsprechend auch klar entnehmen, wie viel Geld das Sportministerium tatsächlich an die unterschiedlichen Vereine ausgeschüttet hat: Mit Abstand größter Ausbilder im Jugendbereich ist der Swimming Luxemburg: 1.115 Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren hatten 2024 eine Lizenz beim hauptstädtischen Schwimmklub. Da die notwendige Anzahl an Diplomen vorlag, erhielt der Verein ein „Subside de base“ von 3.000 Euro sowie 131.025 Euro als „Subside qualité+“.
Zu den Spitzenreitern der Statistik gehört der Tennis-Club Bonneweg: 677 Jugendlizenzen bringen 80.225 Euro ein. Wenig überraschend sind auch ein paar Fußballvereine oben auf der Liste zu finden: Der F91 Düdelingen hat 2024 63.950 Euro für qualitative Jugendausbildung bekommen, UN Käerjeng 51.500 Euro bei 356 Lizenzen (unter 16 Jahren). Die Escher Fola erhielt 2024 über das „Subside qualité+“ 47.025 Euro.
Doch auch für kleinere Vereine lohnt sich der Aufwand: Beim Kloter Klub Hesper wurden im vergangenen Jahr drei Kinder von geschulten Trainern betreut. Das brachte neben den 970 Euro an Basis-Subsidien zudem 300 Euro für das „Qualité+“ ein. Zur Erinnerung: Ist das Kind nur in einem Sportverein eingeschrieben, erhält der Klub 150 Euro – sind es deren drei, dann bekommt der Klub 50 Euro für die Jugendlizenz.
Der größte Gewinner unter den sogenannten Randsportarten ist derweil das Capoeira Team Lëtzebuerg: Der Verein aus der FLAM zählt 526 Jugendlizenzen: Dafür gab es 1.662,99 Euro an Basis-Subsidien und 65.100 Euro als „Qualité+“.
„Subside qualité+“ kurz erklärt
Um überhaupt berechtigt zu sein, das „Subside qualité+“ zu erhalten, müssen Sportvereine gewisse Bedingungen erfüllen. Der Grundgedanke ist, dass es eine Finanzspritze für die Qualität der Ausbildung im Jugendbereich gibt. Grundvoraussetzung ist, dass mindestens die Hälfte der Trainer und Ausbilder – die sich um die Jugend kümmern – ein Diplom der Kategorie Lux-QF3 (C-Schein) besitzen. Es gibt ein paar Sonderfälle: Beim Fußballverband gilt die Basis-Ausbildung (C1) als gleichwertig, auch ein Masterabschluss in Sportwissenschaften entspricht den Voraussetzungen. Alle weiteren Vereinstrainer müssen eine Grundausbildung abgeschlossen haben, sprich die Vorstufe zum C-Schein. Ebenso können Trainer, die über zehn Jahre Erfahrung haben, eine Sonder-Bescheinigung beim Sportministerium beantragen.
Sind diese Bedingungen erfüllt, kann die Finanzspritze beantragt werden: Sie wird über myguichet.lu eingereicht. Pro Jugendlichen unter 16 Jahren kann der Verein bis zu 150 Euro bekommen. Ist das Kind in mehreren Sportvereinen eingeschrieben, wird die Summe (auf maximal drei Vereine) aufgeteilt.
Noch ist es so, dass der „Subside qualité+“ ausschließlich für Disziplinen vorgesehen ist, die an Wettkämpfen teilnehmen. Das, so hat es der Sportminister bereits angekündigt, soll sich bei der Überarbeitung der Texte aber ändern. Fortan soll es dann auch keine Altersbegrenzung mehr geben – und alle Lizenzierten auf den Formularen eingetragen werden dürfen.
De Maart

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