Sturmreife Festung

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Die britische Presse wusste schon immer, dass das nie etwas werden wird mit dem Liverpool, welches Dalglish da zusammengekauft hat. Jetzt wissen es alle.

Dabei hätte niemand auch nur einen Cent auf einen Sieg von Wigan bei Liverpool gewettet, auch nicht in Mazedonien oder in Malaysien. Dass die Liverpooler Fans so langsam sauer werden, darauf kann man getrost wetten, ebenso darauf, dass die Carroll, Henderson, Henrique, Adam und Downing niemals die Klasse haben werden, um Liverpool zur Meisterschaft zu führen, höchstens nach Wembley und einem Sieg im FA-Cup, während irgendwo in Manchester eine Meisterschaft gefeiert wird.

„This is Anfield“ steht auf einem Schild vor dem Gang zum Spielfeld, spätestens seit dem Spiel gegen Wigan sollte man ein zusätzliches „Na und?“ dort anbringen. Liverpool verbucht seine schlechteste Heimbilanz seit den fünfziger Jahren. Unter Shankly, Paisley oder Dalglish I war Anfield eine Festung, jetzt, unter Dalglish II, ist es so etwas wie eine Sandburg am Strand.

Siebter Sieg in Folge

Das Gegenteil zu Liverpool ist Arsenal. Mittlerweile verzeichnete man den siebten Sieg in Folge, das reicht für die nächste Champions League, aber das ist dann auch schon alles. Wenger hat in dieser Saison viel gelernt, er wird etwas Geld brauchen, um das Erlernte in der kommenden Saison umsetzen zu können. Das gilt für alle Manager, die am Ende der Saison noch dabei sind, sofern ihre Teams dem Abstieg entgehen, wie Wigan, Wolverhampton, Bolton, Blackburn, QPR und eventuell sogar noch Aston Villa. Bei Bolton gegen Blackburn ging es um viel, doch es wurde fair gespielt, und die Fans beider Clubs vereinigten sich in ihrer Anteilnahme für Muamba, der am vorletzten Wochenende medizinisch eine Stunde lang tot gewesen war. Cissé von QPR sollte sich dieses Spiel in Ruhe anschauen, Zeit dazu hat er ja jetzt genug. Er, einst in Bolton, Liverpool und Sunderland der verkannte Superstar, trat und flog erneut innerhalb weniger Wochen. Cissé, das Genie, schafft es selten oder nie. Mit ihm wird QPR dem Abstieg nicht entgehen, ohne ihn wird es schwer genug.

Nur einen Punkt brachte Manchester City aus Stoke mit. Das ist viel, meinen alle, die in Stoke, einer Hochburg für Fußball der handwerklichen Art, Federn lassen mussten. Der lange Peter Crouch, der zu seiner Zeit bei Liverpool immer mit dem Kopf gegen das berühmte Schild vor dem Gang zum Spielfeld anstieß, traf mit dem Fuß und schoss ein Tor des Jahres aus einer Position, aus der ein Stürmer gar nicht erst schießen dürfte.

Für Manchester United geht es jetzt darum, bis zum Spiel gegen City vier Punkte Vorsprung herauszuspielen. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn nicht, war das Unentschieden bei Stoke für City ein Punktgewinn und kein Punktverlust.