Sturmphase auf dem „Thillenberg“

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FUSSBALL - Seit 2008 spielt Aurélien Joachim für Déifferdeng 03. Nach einigen Verletzungspausen scheint er sich mittlerweile warmgeschossen zu haben. Drei Tore am letzten Spieltag gegen Canach sind der beste Beweis. Am Sonntag geht es im Spitzenspiel der BGL Ligue gegen Fola Esch. Auch in diesem Spiel will er die auf steigende Tendenz bestätigen.

Dan Elvinger

Es waren ereignisreiche Wochen für Aurélien Joachim. Erst das Unentschieden mit der Nationalmannschaft gegen Weißrussland, vier Tage später das Spiel des Jahres gegen Frankreich und am letzten Spieltag entschied er die Partie in Canach mit seinen drei Toren fast im Alleingang. „Das war doch nur Canach“, schmälert der jüngere Halb-Bruder von Ex-Radprofi Benoît Joachim seine Leistung und fügt scherzhaft hinzu: „Ich hätte lieber drei Tore gegen Frankreich gemacht.“ Seit Saisonbeginn hat der 24-Jährige schon sieben Mal eingelocht.

Es läuft wieder

Die ersten vier Spiele der Saison verpasste der kantige Stürmer aufgrund einer Verletzung. Der FC Déifferdeng 03 begann die Saison mit Startschwierigkeiten und hat sich mittlerweile bis auf den zweiten Tabellenplatz vorgearbeitet. „Durch eine schlechte Chancenverwertung haben wir unnötig Punkte verloren. Jetzt läuft es wieder und wir konnten in den letzten Spielen überzeugen“, so Joachims Einschätzung. Während des Formtiefs am Anfang der Saison appellierte Trainer Dan Theis an die Moral der Spieler. „Er will, dass wir uns durch kämpferische Leistung und hundertprozentigen Einsatz Punkte verdienen“, erklärt der Stürmer.

Neben dem FC Déifferdeng genießt momentan das Studium oberste Priorität. Im belgischen Virton arbeitet Aurélien Joachim auf sein Bachelor-Diplom in Sportwissenschaften hin: „Die Kurse helfen mir, fit zu bleiben.“ An eine Karriere als Profifußballer verschwendet er momentan fast keine Gedanken. „Ich bin nicht mehr gezielt auf der Suche nach einem Vertrag bei einem Profiverein. Um hauptberuflich Fußballer zu werden, braucht man auch ein bisschen Glück“, sagt Joachim, der bereits bei Excelsior Virton (B), Alemannia Aachen (D) und beim VfL Bochum (D) unter Vertrag stand.

Nach diesen Stationen fand er sein Glück in Differdingen und versteht sich auch immer besser mit seinen Mitspielern. Vor allem das Zusammenspiel mit Gilles Bettmer funktioniert von Spiel zu Spiel besser. „Gegen Canach kamen zwei Vorlagen zu meinen Toren von Gilles. Er hat es mir sogar ermöglicht, zwei Kopfballtore zu erzielen. Ich glaube, das ist mir in meiner ganzen Karriere noch nicht passiert“, lacht Joachim. Am Sonntag kommt es im Spitzenspiel zum Duell gegen Tabellennachbar Fola. Dort wird er vielleicht auf einen Weggefährten aus der Nationalmannschaft treffen. „Ich habe mit Jeff Strasser nicht über das Aufeinandertreffen geredet, dafür war die Partie gegen Frankreich viel zu wichtig.“ Der Stürmer schätzt Fola als technisch starke Truppe ein. Besonders Fola-Mittelfeldspieler Johanna Omolo hat es ihm angetan. „Der würde gut zu Differdingen passen“, sagt Joachim mit einem Augenzwinkern.

Für Aurélien Joachim war es jedenfalls die richtige Entscheidung, im Sommer bei Differdingen zu bleiben und nicht Richtung Escher „Grenz“ zu ziehen. „Ich schaue mir die Tabelle an und weiß, dass ich alles richtig gemacht habe. Manchmal muss man auf das Herz hören, obwohl die Jeunesse eine reizvolle Aufgabe dargestellt hätte“, erklärt der Nationalspieler seinen damaligen Entschluss.